Er ist wieder da, Sohn. Soll ich lachen, mich freuen oder beschämt in eine Ecke verkriechen.
Bilder zieren den Rand des Papiers… Eine gebrochene Lilie…. Eine Wiege… Eine Seerose und Blütenblätter…. auf der anderen Seite… Augen die denen eines Warges gleichen …. Einen Mund mit Raubtierzähnen… Eine Gesicht das dem von Marathil ähnelt. Die Schrift ist unruhig und immer wieder abgesetzt. Oft sind Worte gestrichen und neugeschrieben. Die Buchstaben sind teilweise unkenntlich durch Wasserflecken.
Er ist wieder da, Marathil. Ich habe ihn fast nicht erkannt. Er ist reifer geworden, männlicher… anders…Seine Augen, seine Zähne… ich weiss nicht wer mich da ansieht. Er scheint wie ein Warg zusein… Warg … da habe ich doch noch wen gesehen .. egal. Er ist da … er versteht nicht, warum ich zurücktrete. Seine Liebe zu mir ist ungebrochen, so sagt er. Doch , meine nicht mehr…. ich bin zerrissen. Ich weiss, ich werde ihm irgendwann wehtun. Ich kenne diesen Mann nicht, nicht wirklich. Oder will ich ihn nicht kennen? Ich muss mich entscheiden.
Ich habe etwas erfahren, von mir… Ich werde noch lange leben… länger als viele andere hier. Selbst wenn ich Marathil an meiner Seite hätte. ich würde ihn vergehen sehen… in meinen Armen sterben. Ich will ihn nicht sterben sehen… und dann allein bleiben. Allein mit dir … mein Sohn.
Marathil… Du hast es nicht verdient so behandelt zu werden. Du hast nichts getan. Ich bin die, die — verraten hat. Ich habe es zugelassen. Ich habe mich verführen lassen von dem anderen, dem unbekannten. Er war —- umgab mich mit Liebe und —-erksamkeit. Seine Worte und Taten umhüllten mich. Und doch war es bescheiden und zurückhaltend. Demütig t— er zurück um mich entscheiden zu lassen.
Ich saß am See,neben meinem Haus und träumte. Ein Whispern lag in der Luft und Gesang. Aus dem Schatten trat er hinter mich und setzte sich . Leise, wie ein Hauch begrüßte er mich. Er sah wie zerrissen ich war, und fragte warum. Áls ich es ihm sagte meinte er nur .. wie auch immer ich entscheide, er wäre stets da bis ich ihn wegschicke. Stets in meinem Schatten. Demütig, fast schüchtern wies er mich darauf hin das er mir etwas mit gebracht hat. Ich sah ihn aufgeregt an.
Er brachte mich zur Tür, wo ein tischähnlicher Gegenstand stand, der durch ein grosses Tuch verborgen war. Ich sah ihn fragend an und zog dann das Tuch langsam herunter. Als ich— was er mir da mitgebracht hat, stiegen mir die Tränen in die Augen. Sie –r schön, unglaublich schön. Diese Schnitzereien, diese feinen filigranen Arbeiten, die wundervollen Stickereien auf dem Inlett. Eine Wiege, von Meisterhand gem—, und mit Liebe gefertigt stand vor mir. Fei—e Malereien und Stickereien zierten sie und die Decke in ihr. In dieser Wieg—irst du liegen mein Sohn, dein Freudentanz in meinem Bauch zeigt wie —r es dir gefällt. Du wirst neben mir schlafen, stets in meiner Obhut.
Doch nun muss ich nachdenken.
Auch Marathil hat mich entscheiden lassen, heute werde ich es ihm sagen.
Die Nacht ist vorbei, und ich werde nicht mehr schlafen, mein Sohn
Wise men say: Alle Dinge haben einen Anfang und ein Ende. Was wichtig ist, sit die Zeit dazwischen.