Not while I’m around

Alejandro Salas
5. August 2008 • Kommentare: 1

Es ist eine Schande, dieser elende Arm. Vorgestern hatte ich an einer Stelle vergessen, wie tief der Stich ging und mich schlicht überschätzt. Das Ergebnis war, daß ich mich mehrere Stunden hinlegen mußte. Für nichts und wieder nichts. Ellena hatte an meiner statt das Treffen zu leiten. Das erste Treffen damit, bei welchem ich nicht zugegen war. Das verzeihen? Niemals.

Aber es sind auch gute Dinge geschehen seither. Leider nicht nur, aber auch.

Zwar gelang es, nicht zuletzt Dank Gildins Hilfestellung, eine Ausrede zu finden vorläufig dem Ruf des Truchseß nicht zu folgen, jedoch wird das nicht ewig so bleiben. Hauptmann Cardaan beginnt daher die Männer und Frauen auf Kampf vorzubereiten. Ich für meinen Teil werde alles daran setzen zu verhindern, daß Minas Faer losziehen muß. Aber ich habe die Liste gesehen… 23 Mann sind nicht zu unterschätzen, sind sie gut ausgebildet. Dennoch würde ich mir lieber die Hand abschlagen als sie loszuschicken. Möge dieser Kelch an uns vorüber ziehen.

Außerdem hatte der Hauptmann einen anderen Plan um die Truppen zu prüfen. Eine sehr gute Idee, jedoch zögere ich sie niederzuschreiben. Am Ende hat Lluvia, der Hund, schon längst raus wo ich dieses Buch verstecke. Das wäre kontraproduktiv.

Derweil übernimmt sich Constancia maßlos. Sie kam zu uns, einher mit der Bitte Fürstin Taronas sie als Wache in den Haushalt aufzunehmen. So weit, so gut. Jedoch ist sie hoch schwanger. Bat, vom schweren Dienst freigestellt zu werden, was ich gewährte. Da sie sich dann nutzlos zu fühlen schien, setzte ich sie als Diplomatin ein, für die verbleibende Zeit ihrer Schwangerschaft. Sie erledigt ihre Aufgabe diesbezüglich zufriedenstellend, bat jedoch auch darum in Sachen erste Hilfe aushelfen zu dürfen – und nun, wie ich gestern erfuhr, bei der Ausbildung einer Rekrutin zu helfen, wobei sie zeitgleich völlig unfreiwillig Aldorns Authorität untergrub. Sie mutet sich schlicht zu viel zu. Und das in ihrem Zustand… Ein Fürst ist ein Fürst. Eine Wache ist eine Wache. Ein Koch ist ein Koch. Es ist besser, sie konzentriert sich auf eine Aufgabe. Ich fürchte jedoch sie wird diese Pille als bitter empfinden. Sie kann möglicherweise nicht verstehen, daß dies zu ihrem Schutz geschieht. Und nicht zuletzt auch dem ihres Kindes.

Kinder… Ich habe davon geträumt. Und Viento davon erzählt. Sie schien fast noch glücklicher, erregter über diesen Traum zu sein als ich. Wir müssen mit Ellena reden. Unbedingt. Heute.

Es wird jetzt keinen Grund mehr geben sich zu verstecken. Wie Ellena bin ich nun zum ersten Mal wirklich frei zu tun, wonach mein Herz verlangt. Ich habe mich nicht der Pflicht meines Hauses zu beugen. Und ausgerechnet Ellena hat es mir ermöglicht, welche in gläsernen Ketten zu mir fand. Es wird mir nie möglich sein ihr das ausreichend zu danken. Nichteinmal Atherton kann ich ausreichend dafür danken. Oder auch nur dem Schicksal. Ich hoffe so sehr, daß auch Viento bald den Mut findet sich zu zeigen. Dieses Versteckspiel tut ihr nicht gut. Und es wird es noch viel weniger, je mehr die Zeit fortschreitet. Sie werden es bald sehen. Und dann? Sie sind nicht dumm. Eins und eins ergibt nunmal zwei.

Aber… Nichts davon ist wichtig, wenn ich in ihren Armen erwache. Ich finde Frieden hier, bei ihr. Und im Gegensatz zur Vergangenheit tut es nicht weh. Keine dunkle Bedrohung die über uns schwebt, wie ein Schwert das nur wartet uns zu schneiden. Kein Mann der sie oder mich töten würde aus dem falschen Verständnis für Besitz heraus. Nur sie, welche sich freiwillig mir anvertraut und hingibt. Und ich, der ich nichts zu bieten habe und brauche, außer eben mir selbst.

Auch davon träume ich, jede Nacht.

  1. constancia sagt:

    Sie hat es begriffen und wird sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Aber…. sie wird die Kleine trotzdem etwas „beraten“.
    Und ich bin froh, das Lynne langsam wieder lächeln kann.

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