Minas Faer

Vorsichtig sickert das erste Licht der Morgensonne durch die Fenster.
Rodgar lag in seinem Bett,schaute zur seite und schlich leise aus dem Zimmer mit der absicht Novell nicht zu Wecken.
Aber an diesem Morgen war etwas anders.Gedanken um die letzten Tage,wochen beschäftigten ihn.

Namrir hatte ihn überrascht und er war sich sicher das er früher oder später zu einem fähigen Schwert heranreifen würde.Er gab sich schließlich die größte mühe und hatte sogar die ihm gestellte Aufgabe mehr als Zufriedenstellend erledigt.
Novell machte ihm irgendwie sorgen.Sie brachte sich immerwieder in Situationen die leicht außer Kontrolle geraten können und trug schon mehr als nur eine Wunde mit sich.
Sie hatte ihm Versprochen besser auf sich acht zu geben und er hatte keinen grund ihr dies nicht zu glauben.Sie hatte immer ihr Wort gehalten.So wird sie es auch hier tun.
Sein groll gegen die Klingen,insbesondere Drakon hatte sich nicht vermindert.Im gegenteil.
Was dieser Mann seiner Frau angetan hatte ist unverzeihlich.Dennoch war er dem Wunsch seiner Gattin gefolgt und sah davon ab ihn zur Verantwortung zu ziehen.
Das Pfeifen des Wasserkessels über dem feuer riss ihn aus seinen Gedanken.
Er ging zu Feuer,nahm den Kessel und ergoss das Kochende Wasser in eine Blechtasse.
Der duft Frischen Tees erfüllte den Raum als er sich auf den Boden vor dem Kamin niederließ und gleich wieder in gedanken versank.
Seltsame begebenheiten durchzogen das Netz das den Fürsten umgab.
Er hörte in den letzten Tagen immerwieder von der Fürstin..die er,so er sich erinnern kann,nie gesehen hatte.Mit dem Gedanken einer Fürstin zu dienen die er weder kennt noch je gesehen hatte,geschweigedenn ihr sein Vertrauen zu schenken konnte er sich in diesem moment nicht anfreunden.
„Vertrauen muß man sich Verdienen“ raunt er leise vor sich hin,mehr ein leiser gedanke als klingende Worte.
Auch die Broness ging ihm im Kopf umher.
Seine Durchlaucht hatte gesagt das Wort der Baroness,seines Seneschalls sei_sein_Wort.
Dennoch schien er der Baroness nicht im geringsten zu trauen.Einen anderen schluß lies sein verhalten,zumindest momentan, nicht zu.Rodgar allerdings hatte der Baroness viel zu verdanken und vertraute auf ihre Worte und ihr Handeln die stets zum erhalt des Hauses beigetragen hatten.

Zuweilen genoß Rodgar das er nichts zu tun hatte.So blieb mehr Zeit sich um die wichtigen dinge neben dem Fürsten zu kümmern.Rhowan entwickelte sich Prächtig.Aus dem einst so unbeholfenen Welpen war ein junges Halbblut geworden.Tempramentvoll und verspielt aber Treu und gehorsam.
Manchmal hatte Rodgar zwar das gefühl der kleine frisst ihm die Haare vom Kopf aber das war ein kleiner Preis für die Treue die ihm dafür entgegengebracht wurde.
Novell konnte nicht ahnen welche Freude sie ihm mit dem Tier gemacht hatte.

Die Tasse war nun auch leer und nachdem er jene auf den Kaminsims gestellt hatte begann er wie jeden Morgen sein tägliches Ritual.Es kann mitunter über eine Stunde dauern bis er die Komplette Rüstung angelegt hat.Nachdem das erledigt war machte er sich daran den Frühstückstisch zu decken und schon bald durchströmte das Haus der wohlige geruch frischen Brotes das allmorgendlich,noch warm von einem Bäckerlehrling aus Bree geliefert wurde.