Müde wälzte sie sich von der einen Seite zur anderen und blinzelte auf die leere Seite des Bettes. Ein weiteres mal hielten sie die Gedanken des vergangenen Tages wach. Auf seufzend schob sie die nackten Füße auf den kalten Boden und rutsche dann hinterher, den Kopf zurücklegend lehnte sie nun an der Seite des Bettes und wackelt mit den Füßen, nachdenklich blickte sie zur Decke hinauf und musterte, eher beiläufig die Streben.
~ so ungewohnt kalt ...~
Nuschelte Novell und ließ die Hände neben sich zu Boden sinken, die Fingerspitzen über den kalten Holzboden streichend, er war so grob verarbeitet das sie der Maserungen blind folgen konnte. Langsam schlich sich die Kälte von ihren Füßen über ihre Beine hinauf und fröstelte darauf hin.
Erneut seufzte sie auf, zog die Decke vom Bett und breitete sie neben sich auf dem Boden aus, sie hätte wohl über sich selbst geschmunzelt – hätte sie sehen können, wie sie eher ungelenkig auf die Decke robbte. Novell zog sich auf die Seite und linste argwöhnisch zu Rohwan der mit verspieltem Blick lauernd auf sie zu kroch.
Mit einem spielerischen Sprung landete der junge Wolfshund vor ihrem Gesicht und biss ihr in die Nase, hektisch fuchtelte sie wild gestikulierend mit den Händen in der Hoffnung Rohwan würde von ihr lassen. Nach einigen sachten Treffern ihrer Fingerspitzen, auf seiner Nase, trug ihre mehr oder minder überlegte Handlung Erfolg und er ließ ab. Deprimiert ließ er sich einfach vor sie fallen, rollte sich auf den Rücken und schob seine Schnauze unter ihr Kinn, bis dessen Nase ihren Hals berührte.
Ihr war heute nicht nach nähe, sie dreht sich auf die andere Seite und streckt die Arme von sich. Unleidlich seufzte sie erneut auf eh sie den Blick zum Fenster hob und hinaus schaute.
~ So vieles geht mir durch den Kopf …Rohwan … ~
Der junge Wolfshund pfiebste auf und schob sich an ihren Rücken und ob seiner Hartnäckigkeit wich sie kein weiteres mal aus und schob blind ihre Hand auf den Brustkorb des Jungtieres, sachte, kraulend strichen ihre Fingerspitzen durch sein Fell.
~ Eine Geste…drohend wie zwanzig Schwerter … … ~
Flüsterte sie ein weiteres mal und schloss die Augen eh sie sich aufsetzte, den Kopf wieder in ihren Nacken fallen ließ, nur um theatralisch ein weiteres mal auf zu seufzen. Um ihren ganzen Unmut über dieses Bild in ihrem Kopf Luft zu machen. Ihre Haare vielen dabei direkt auf Rohwans Nase, jener rollte sich dann zusammen. Langsam zog sie ihre Hand von ihm zu sich und schob sich auf ihre Füße. Ihre nackten Fußsohlen schlurften über den kalten Boden und angekommen am Kamin zupfte sie an ihrem weißen Nachtgewand was nicht einmal annähernd bis zu ihren Knien reichte. Hier sah sie niemand. Hier war nicht einmal Rodgar. Nur sie, Rohwan und Tadal. Der Schatten, dem sie eigens ein Zimmer einräumte. Sie wusste das er ihr Zimmer nicht betreten würde und sie somit unbeobachtet blieb.
Sie strich ihre Fingerspitzen nachdenklich über den eng anliegenden Kragen und richtete ihr Augenmerk auf ihr Buch, das auf den Kaminsims lag und jene eine Feder, die schneeweiß war und als einzigen Farbtupfer diese Blutrote Spitze hatte.
~ Soll ich? …~
Ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und eher rhetorischer Natur. Rohwan räkelte sich derweil vergnügt auf der Decke herum und missmutig ließ Novell ihn machen. Ihre Konzentration galt alleine ihrem Buch, langsam schob sie zögernd ihre Fingerspitzen vor und ertastete den Band, langsam strich sie jene übers Leder eh sie es ergriff und zum Tisch ging. Sie schlug es auf und nahm eines der Vergilbten Pergamente hervor, tauchte den Federkiel in die Tinte und führte sie achtsam Worte formend über das Papier.
~*~
In meiner Jugend,
Sah ich ein Apfelbaume.
Droben in der Krone.
Lag ein Neste.
Ein Spatz, der saß darin.
Und aß´des Frühlings Reste.
Am nächsten Tag, da kam ich wieder
und sah erneut das jung Gefieder.
Sein Aug erhaschte mich als ich die Finger hob
und sie zu seinem Fuße schob.
Er hüpfte drauf und knabste an jenen.
So dann, konnt ich ihn zu mir heben.
Am nächsten Morgen, war´s erfreut.
So fand er den weg, zu mir, erneut.
Wieder, ließ er sich auf meinem Finger nieder.
So führte ich ihn nah zu mir,
Aug in Aug, da standen wir.
Anvertrauen, das tat ich mich ihm.
Dem Spatze der gestern noch saß,
auf seinem Aste.
Am Tag danach, da war es mir …
Als wär der Sommer ausgeflogen
Und statt des Herbstes
hät sich der Winter nach geschoben.
Ich hob die Hand und hoffte sehr.
Das der Spatz, dem ich alles erklärte
Vielleicht noch einmal, zu mir kehrte
Doch sah ich das jung Gefieder
als er sich erhob, weit ab von mir
in die Lüfte stieg und Gott gelob
floh von hier.
~*~
Novell setzte die Feder ab und seufzte, nachdenklich schob sie die Arme auf den Tisch und bettete ihren Kopf darauf, dem knisternden Feuer lauschend.
Langsam schob sich ihr Blick über das dunkle Holz der Tischplatte und blieb bei einer kleinen hellbraunen Feder hängen. Ihre Fingerspitzen legten sich streichend auf jene eh sie angedeutet lächelte und den Kopf hob.
Langsam schlossen sich die Finger um jene Feder, zart und ängstlich, aus der Illusion heraus an besagter Feder hänge die ganze Geschichte, sie nur nicht zerbrechen, nicht zerknittern… ihr kein Leid zu zufügen.
Vorsichtig schob sie die Feder auf das vergilbte Pergament, auf jenen sie eben erst noch schrieb, faltete es zusammen. Sorgfältig und achtsam schob sie die Seite dann in ihr Buch. Das sie seid einigen Tagen schon wie einen Schatz hütete. Des Nachts legte sie es unter ihr Kopfkissen, am Tage trug sie es mit sich. Versteckend, schützend. All ihre Gedanken. Ihre Geschichten, Erinnerungen waren darin verborgen. Niemand sollte es finden. Es lesen. Sie selbst las es nie … sie Schrieb es … und hütete es … sie hütete ihre Seele, ihren Geist. Abgeschirmt von Feuer und brüchigen Klingen.
Sehr sehr fein 😀
*Das Buch zu gerne mal lesen würd* xD
Wehe, finger weg ^^
*Finger zurückzieh*
Och Mensch 🙁
*schnüff* danke
*hust* Elmo, nicht falsch verstehn. Das hatt nix mit Namrir oder der gleichen zu tun ^^ das hat ne gänzlich andere bedeutung, sry
oh…. dann… schön geschrieben
Schick schick 🙂
In der überarbeiteten Version gleich nochmal schöner 😀
Da kann ich mich nur anschließen.^^
Ein Zimmer, ha! *schon mal einzieh*
Achja, ich wollts ja noch schreiben *g* – danke.
xD