„Lauf!“, sagte sie eindringlich und untermalte die Bedeutung ihrer Worte mit einem ebenso eindringlichen Blick. Bruchteile einer Sekunde sahen sie sich in die Augen, ehe Fianah ihr Hemd wieder nach unten zog und zur Tür eilte. Sie warf einen Blick zurück zu Ariannah und den widerlichen Kerlen, die ihr eben noch so nahe gekommen waren, dass sie deren stinkenden Atem auf ihrer Haut gespürt hatte.
„Hab gehört ihr seid jetz ganz allein…“ hatte Timo, der ältere der Wendling Brüder, mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht gesagt und ihr dabei über die Wange gestrichen. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, lehnte sie sich für einen Augenblick dagegen und atmete tief durch. Der einzige Weg, der ihr einfiel, um gegen die immer stärker werdende Übelkeit anzukämpfen. Noch einmal drehte sie sich um und linste durch einen Spalt der Holzlatten in der Tür. Schnell wendete sie den Blick wieder ab, als sie sah wie Ari auf den Boden gedrückt wurde und Achim sich über sie beugte. Mit zittrigen Händen begann sie hastig die Schnüre ihres Hemdes, die vor einem Moment so unsanft geöffnet wurden, wieder zusammen zu ziehen und zu verknoten. Dann ertönte das erste unterdrückte Stöhnen ihrer Freundin, und sie lief. Tränen schossen in ihre Augen, während sie rannte und sie fragte sich wieso er gegangen ist. Wieso er sie beide dem aussetzen musste. Er wusste doch genauso gut wie sie wie die Dinge hier liefen. Egal, er war weg und sie mussten nun gucken wie sie klar kämen.
Fianah strauchelte und landete mit dem Gesicht im Dreck. Unfähig sich wieder ganz aufzurichten, krabbelte sie auf allen Vieren zu einem Baum. An seinem Stamm rappelte sie sich langsam wieder hoch, dabei heftig schluchzend. Sie wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und zwang sich, sich zusammen zu reißen. Das musste sie lernen, hatten die beiden ihr oft genug gesagt. „Reiß dich verdammt noch mal zusammen“ hallte Tariks Stimme in ihrem Kopf wider. Er hatte die Hand schon erhoben und sein Blick war zornig auf sie gerichtet. Dabei hatte sie doch nur Hunger gehabt. Auch da war es Ari, die sich schützend vor sie stellte und die Tracht Prügel einsteckte, die eigentlich für sie bestimmt war. Vielleicht war es besser, dass er weg war. Vielleicht…Sie rutschte erschöpft an dem Stamm hinunter und schaute aus geröteten Augen auf die vor ihr liegende Stadt. Bree, zumindest der Teil Brees in dem sie lebten, war ein Dreckloch und sie beide drohten darin zu versinken.
Willkommen im Blog.
Dankeschön 🙂
Ah… Willkommen im Blog! Ich hoffe, die Dame wird mir bald mal vorgestellt. 😀
Danke das hoff ich auch 😉