Bezüglich von Einflüssen ergibt sich ein weiterer interessanter Aspekt. In ihrer Überheblichkeit streben die Menschen dahin, so viel Einfluss wie möglich zu nehmen und gleichzeitig so wenig wie möglich ausgesetzt zu sein. Abseits aller Akzeptanz für diesen Wunsch anderer Menschen müssen wir jedoch die Einflüsse ausüben, die von uns erwartet werden. Was aber, wenn die nicht gewünscht werden und entsprechend blockiert werden? In dieser Hinsicht wird sich das Geschehen um Fianah als interessant erweisen.
Offenbar nimmt sie stärkeren emotionalen Anteil am Schicksal der Gardistin Ndapewa, in ihrer Naivität versucht sie sich an jener Arbeit, die bei mir schon nächtelang ergebnislos blieb. Die Suche nach Aufzeichnungen von Präzedenzfällen, die dem Krankheitsbild der Rekrutin ähnelten. Meine Aufforderung, es zu lassen, wies sie nur knapp zurück. Diese Naivität. Was glaubt sie zu finden, was ich übersehen habe? Diese Ungeduld. Ndapewa hat mit ihrer Konstitution noch mehrere Jahre Zeit, überstürztes Handeln könnte fatal sein. Diese Arroganz, diese Überheblichkeit. Nein. Es ist mein Fehler. Ich kann ihr kein Lehrer sein, ich kann mich nicht über sie stellen. Das würde sie mir nicht abnehmen können. Ebensowenig wie ich. Ich habe versagt.
Ich muss mich bemühen, das zu berichtigen, bevor es Überhand nimmt. Aber wie? Höchstwahrscheinlich muss ich sie komplett neu studieren, komplett neu einschätzen. Und bis ich das getan habe einen sichereren Platz für mein Tagebuch finden. Nicht auszudenken was passiert, wenn ich nicht mehr auf die Unantastbarkeit meiner Aufzeichnungen vertrauen kann.
Ich frag mich wer hier arrogant ist :p
Außerdem würde sie _nie_ sein Tagebuch lesen 😉
Mh.. *mit dem Näschen wackelt* Da bin ich ja ma gespannt…