Lac is drefed..

Eondra
15. November 2010 • Kommentare: 1

„Glaub‘ mir, Nonúc, später wirst Du Dir oft wünschen, Schlafen zu können..“, Eondra schmunzelt leicht. Das kleine Bündel dort in dem Weidenkorb gab ein juchzen von sich, und der Finger mit dem er über die Wange des kleines Wesens striff, wurde sofort gegriffen und in den Mund gesteckt. Die kleinen Fingerchen hatten durchaus Kraft, sie legten sich um den Finger und schienen diesen so leicht nicht wieder hergeben zu wollen. Eondra lächelt sanft, überließ dem kleinen Würmchen bereitwillig seinen Finger und griff mit der andren Hand nach der Feder. Es würde etwas umständlich werden, so zu schreiben, aber es würde gehen.

Erneut versuche ich Ruhe zu  finden und meine Gedankenwelt zu ordnen, und nur langsam lichtet sich der Nebel der über ihr gelegen. Nur langsam beruhigt sich das aufgewühlte Gespinst von Fäden die mir zu oft entglitten waren. Doch noch ist der Schleier der Vergessenheit fern, noch ist es zu frisch als das es vollkommen zur Ruhe käme. Egal welche Doch die Frage bleibt.  Was ist mein Weg, wo führt er hin, ist er noch der selbe der er einst war? Bin Ich noch der selbe? Einzig letzteres kann ich beantworten. Nein.

Kurz hält er inne, als ein leises quäken aus dem Weidenkorb kam, das dann in ein aufgesperrtes Mündchen endete, einem Gähnen das seinen Finger freigab..  jedoch nicht ohne diesen auch loszulassen. „Slaep well, lytel æpeling.“ war das leise und sanft klingene Flüstern, das von Eondra an das Würmchen ging, ehe er sich wieder seinem Diarium widmet. 

Und wie soll ich den Weg finden, ihn beschreiten, wenn ich mich selbst nicht zu kennen scheine? Eines jedoch, eines habe ich erkannt. So wie es derzeit ist, kann es nicht weitergehen. Ich stehe neben mir Ich stehe mir selbst im Weg! Zeige, oder kann nicht zeigen zeigen was ich wirklich kann und was ich gelernt habe. Wut,die ich spüre. Nicht auf andere, einzig auf mich. Und auch diese Wut, steht mir im Wege und schwächt mich. Zuvieles, von dem ich mich ablenken ließ. Viel zu lange. Zwischenmenschliches, Liebe..  manche sagen, es ist das einzig erstrebenswerte – falsch. Es verwirrt den Geist und hält einen Mann nur von dem wirklich wichtigen fern.  So werde ich es verschlossen halten. Nichts mehr, was sich zwischen mich und dem stellt, was ich erreichen wollte und was ich erreichen werde! Nicht für andre, nie mehr für andere..  einzig und allein für mich selbst. Denn ich bin ich, ich bin Eondra, Sohn von Aynen aus Rohan. Eorlingas! Bis in die Tiefen meines Körpers, verinnerlicht in Blut und Wesen, Rohirr! Es wird Zeit, das ich endlich aufwache, vielleicht musste das alles so kommen damit ich wachgerüttelt werde. Ich bin kein Junge mehr, und selbst ein Kind mit dem Alter von Sechs Wintern, kann in meiner Heimat ein Schwert sicherer führen als ich es zeige. Wieviel Zeit bleibt mir noch? Ich war eine Enttäuschung für den Mann, dem ich alles verdanke was ich nun bin, dem ich verdanke das ich neuen Mut fand. Nie wieder.  Er wird Grund haben, mit Stolz an mich zu denken. Und ich selbst werde meinen Namen mit Ehre bezeichnen, denn ich weiß und sehe nun endlich wieder meinen Weg.

Die Schlacht hat begonnen, meine ganz eigene Schlacht. Und ich werde sie bestehen..  in dem Wissen, alles – wirklich alles gegeben zu haben.

Gesingal! Bealocwealm hafað fréone frecan forth onsended,
giedd sculon singan gléomenn sorgiende
on Meduselde, þæt he ma no wære
his dryhtne dyrest and mæga déorost.

Eondra legt die Feder beiseite und dieser folgte das Diarium, ehe er sich über die Augen reibt und einen letzten Blick zu dem schlafenden Bündel warf. Er flüstert leise und sanfte Worte, welche sich in Raum und der Stille verlieren..  und einige Zeit später senkt sich Schlaf auch auf den letzten Mann hier, welcher noch immer „gefangen“ gehalten wurde von einem kleinen Bündel das seelig schlief.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Ich erkenne mit Freude das ein oder andere vorhin unabsichtlich ähnlich mit Cúronsûl gesagt zu haben. Ha!

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