Minas Faer

Traurig und wütend zugleicht trat Najisa die Steine von dem Weg, der sich von Bree nach Schlucht vor ihr erstreckte. Stunde um Stunde hatten sie und Mynerya gesucht, und doch kamen sie mit leeren Händen wieder zurück.

„Es ist unnütz.“

War es das wirklich? Immertreu saß an einem Baum, scheinbar schlafend, als die beiden Frauen auf sie zutraten. Uneinsichtig und hartnäckig widerstrebte sie dem, weshalb Najisa vor ihr saß. Warum tat Immertreu das? Weglaufen… aus welchem Grund? Es gab keinen, hier war doch der Ort, der ihr Sicherheit geben sollte. Nicht die Nordhöhen, die Berpässe mit dem, was Immertreu eigentlich zu verstecken versuchte.

„Jagdgebiet. Ihr müsst gehen.“

Und doch blieb sie wo sie war, setzte ihre eigene Kehle an das Messer, vor welchem sie damals floh.
Was sollte Najisa noch tun? Sie selbst war unfähig zu handeln. Wenn Immertreu nicht gehen wollte, so konnte es niemand richten. Ausser vielleicht der Fürst? Das Mädchen musste ihn aufsuchen… Nicht nur ihn.
Die Worte, die Amlaras zu ihr sprach, müssen hart und verletztend gewesen sein. In einem Käfig war Immertreu nie. Den schaffte sie sich selber, Tag für Tag.

„Ich dachte, du würdest mir wenigstens vertrauen…“

Hatte Mynerya Recht? Wollen Menschen ihr Leid gar nicht lindern, sich nicht ändern, nicht begreifen, dass es noch etwas mehr gibt als der Schmerz, dem man ausgesetzt ist?

„Geht jetzt.“

Aber wir werden wiederkommen.