Zwielicht

Constancia
16. Oktober 2008 • Kommentare: 1

Der Eintrag ist sorgfältig, aber erkennbar immer wieder unterbrochen. An den Seiten sind nachdenklich gezeichnete Gesichter verschiedener Personen zu erkennen. Sowohl Erwachsene wie auch Kindergesichter zeigen verschiedene Mienen. Angefügt ist eine Zeichnung, mit Feder und Tinte. Erkennbar ist sie durch Kinderhand gezeichnet aber Die Details sind ausgeprägt und fast real. Die Personen der Zeichnung sind Brelan, Constancia, Denerion und Farinel.

Mein Sohn,

Lange habe ich nicht mehr wirklich ruhig gesessen und an dich geschrieben. Es ist einfach zuviel passiert und es passiert auch noch.

Venrix, der Mann den ich als deinen Vater wünschte, ist verschwunden. Er hat mich vergessen oder er will sich nicht erinnern.  Ich habe seinen Ring abgenommen. Ich habe ihn sogar vergessen.  Was ich über ihn weiss, haben mir andere gesagt und gezeigt. Da ist ein Loch in mir….  tief und unergründlich.

Furbor sagt ich soll nicht nachforschen, ich würde alles was dort versiegelt ist, wieder hervorholen. Ich bin versucht in mich herabzutauchen und mich zu suchen, diesen Teil der mir fehlt. Was würde ich da finden?

Aber nun zu fröhlichen Dingen. Nach langem Kampf habe ich es erreicht das Farinel bleiben darf. Kleine Zauberfee mit weissem Haar, sie ist so zauberhaft und wundervoll. In der Zeit der Flucht war es als wäret ihr eine Einheit, würdet miteinander reden.

Ach was, nein das kann nicht sein. Du bist erst 4 Monate alt.  Und doch…. Ihr habt einander angesehen und eure Augen sprachen. Farinel lächelte oft wenn ihr da so da gesessen habt und euch angesehen habt. Du warst so ruhig, so als würdet ihr ein wichtiges Gespräch führen. Obwohl die Kleine erst ungefähr 2-3 Jahre alt scheint… hat sie erstaunliche Fähigkeiten. Schau dir die Zeichnung an. Auch scheint, wenn sie einen ansieht, genau wie bei dir die Welt still zu stehen. Hoffnung breitet sich in einem aus und Ruhe kehrt ein. Es scheint wie Sonne zu sein die Aus den Wolken herausbricht und man stehen bleibt und sich erstmal orientiert.  Ist es weil ihr Kinder seit? Oder liegt es in eurem Inneren.

Lynne, hatte dich mal auf dem Arm. Sie schien unsicher und befremdet, doch als sie dich auf dem Arm hatte war es als würde in ihrem Gesicht die Sonne aufgehen. Sie wirkte ruhiger und befreiter. Nur weil du da warst, weil du ein kleines zappelndes Etwas in ihren Armen warst, oder einfach nur weil sie wusste bald … wird sie selbst ein Kind im Arm halten… ihr eigenes. Wie mag es ihr gehen? Ich habe lange nichts mehr vom Fürsten und ihr gesehen, oder gehört. Immer nur Gerüchte.

Brelan. Er ist mir sehr wichtig geworden, mehr als ich glaubte. Er ist mein Rücken, meine Beine, mein Halt. Er ist das Netz das mich fängt. Viel haben wir schon zusammen erlebt. Sei es die Flucht nach eurer Befreiung oder die Suche nach einem Platz den wir finden wollen. Oder diese Sache mit dem Wolf.

Dagorfea… ein schwarzes Wesen voller Hass. Ihm gegenüber zu treten war meine einzige Möglichkeit Brelan zu zeigen wie sehr es ihn beherrschte. Der Kampf war schwer, und ich verlor ihn. Dagorfea besiegte mich, aber Brelan erkannte was dieses Wesen erreicht hatte in ihm. Ich habe den Frieden gesehen und gespürt. Diese Ruhe, wenn das Leben aus einem herausfliesst, wie leicht man wird und …. wie schwer es ist wieder herunterzukommen weil man Leben muss!

Brelan hat mich gerufen, ich wollte nicht. Diese Ruhe und dieser Frieden waren so .. ich kann es nicht beschreiben. Aber dann waren da 2 Kinder Hände und 4 Augen die mich riefen und hielten. Also kehrte ich zurück. In seine und in eure Arme meine Beiden. Ich liebe euch. Ja auch Brelan liebe ich. Er ist was besonderes, gerade weil er so ist wie er ist.

Brelan ist fort, zu der blauen Dame will er gehen um Dagorfea zu bekämpfen. Er will nicht länger beherrscht sein. Dieses Wesen trat immer öfter immer schneller und immer länger in den Vordergrund.  Ich bete und bitte dass er wiederkommt. Sollte er es nicht schaffen, werde ich mit euch weggehen. Irgendwohin wo ich nicht mehr daran denken muss. Irgendwo hin wo es nicht mehr wehtut. Wo Frieden ist.

Farinel will in den Garten. Komm mein Sohn gehen wir und geniessen die Sonne

  1. Brelan Arandur sagt:

    sehr schön geschrieben
    hab die Briefe an Denerion schon vermisst 🙂

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.