Der Hase für Dich, der Sturm für mich.

Iverin
25. November 2008 • Kommentare: 2


Nach langem Marsch und einigen kleinen Pausen, getränkt von Zweifel und Selbstvorwürfen, erreichte ich nun letztendlich mein Ziel. Die weiten Ebenen.

Das Land ist hier fruchtbar und trägt die Winde nahe der Wiesen, tief in seinem Herzen.

Die Vögel, nicht wie Andernorts, trauen sich noch nah an einen und die Wildniss scheint rau und wuchtig.

Ein Lager, schlug ich mir unweit eines Gebirges auf, nahe eines Baches, dessen plätschern mir die Kraft gibt, innere Ruhe zu finden und meinen Geist mit lang vermissten Einklang zu füllen.

 

****

*

****

 

Als sie die Feder galant übers Papier führte, brach ein dünner Ast im Gebüsch hinter ihr, ein leises murren erklang und die Elbe hob den Blick schmunzelnd über ihre Schulter

Nun, dacht ich´s mir, das auch du den Weg hier her finden würdest.

Mit diesen leisen Worten, erhob sie sich, löste Sattel und Zaum zeug von Grísh und lies ihn grasen. Dolch, Seil und Hafer nahm sie aus der Satteltasche und ging ohne ein weiteres Wort.

Einige Stunden dauerte es, eh sie den Weg zu ihrem Lager zurück fand und wie erwartet, war er auch noch da, ein Stückchen hinter Grísh versuchte er sich im Schatten zu verstecken, mit mehr oder minder großen Erfolg. Schmunzelnd richtete sie ein Feuer her und legte ihre Beute in eine Kuhle, die sie eigens dafür grub, das Magen knurren ihres Gastes war nicht zu überhören.

Nur etwas Geduld, ein wenig nur und du sollst dein Mahl bekommen, solang folgst du mir nun schon ohne von meiner Seite zu weichen. ..

Er blieb stumm und schob sich ein Stück näher an sie heran, seine Blicke lagen hungrig auf den Hasen, der dort neben Ive auf seine Zubereitung wartete.

Flink ergriff sie einen Stock und befestige den Hasen daran ehe sie ihn übers Feuer hing.

Mhhh, das wird sicherlich schmecken, auch wenn ich denke,das du da weniger wählerisch bist als meine Wenigkeit …

Sie lud ihren Beschützer mit einer freundlichen Geste ein, sich am Mahl zu beteiligen und mehr als Brüderlich teilte sie den Hasen, so bekam er mehr und sie gab sich mit einigen kleinen Bissen zufrieden.

Die Stund war schon spät als der Nachthimmel klare Sterne trug und die Geschichten der Völker zu erzählen schienen, stumm blieben beide, als er näher rückte um ihr in dieser Nacht Wärme und Sicherheit zu spenden, vielleicht, so fühlte er, war es auch Trost das er ihr in diesen Stunden zu geben vermochte. Langsam rutschte sie runter und vergrub ihr Gesicht in seinen Hals. Zu ihrer Linken, lag nun ihr Beschützer und zu ihrer Rechten, wärmte Grísh die Elbe mit seiner Flanke.

Tiefe Atemzüge ließen die Elbe selig und sicher schlafen.

Am Morgen, zog sich blauer Himmel über die Lande und frisch war die Luft welche in großen Zügen genossen werden wollte. Die Elbe streckte sich und vertrieb die Müdigkeit aus ihren Knochen. Einen kurzen Blick warf sie auf ihren gähnenden Begleiter und schmunzelte.

Nun?  Wollen wir weiter? Grund fürs Versteckspiel gibt es ja nun nicht mehr, ich denke, wir können zusammen reisen .. oder? Und außerdem … Ein offenes Lager ist gut für eine Nacht .. doch für eine ….ganze Weile wird es wohl zu unsicher sein … Eine Hütte …. wäre doch angebracht .. meinst du nicht?

Zweifelnd lag ihr Blick in der Ferne als er neben ihr trat und ihrem Blick mit den seinen folgte, stumm nahm sie dies als Zustimmung hin, so schob sie ihre Sachen zurück in die Satteltasche und sattelte wieder auf.

  1. Rodgar sagt:

    *Begeistert ist* Wundervoll 🙂

  2. constancia sagt:

    *stumm sich eine Träne aus dem Auge wischt und dann noch mal liest*

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.