Verflochten.

Novell Wogenwolf
25. Januar 2009 • Kommentare: 7

[ Sie saß da und schrieb… vorsichtig führte sie die schneeweiße Feder mit einer Blutroten Spitze über das vergilbte Pergament. ]

Verflochtene Geste

Das, was im Verborgenen liegt.

 

Autor Novell Lamar

[….. .. .]

Wie vermögen meine Worte Euch in Verlegenheit zu bringen, wenn schon Euer Antlitz mich verlegen macht…“ Er lächelte sie sanft und doch neckend an, den Kelch hebend und die Blicke senkend um so einen möglichen Ausdruck kaschieren zu können.

Das Mädchen lächelte vorsichtig, scheu … ängstlich und doch hielt sie den Blick auf den Manne gerichtet der dort vor ihr stand.

Wie, könnte mein Antlitz, euch verlegen machen. So bin ich die, die ich bin und tu das, was ich tu. Ohne in der Absicht, irgendwem .. zu gefallen? Doch so ich euch in Verlegenheit bringe und es euch unangenehm ist, dann … verdecke ich mein Gesicht, mit einer .. Maske?“ Obgleich das Mädchen nicht vermochte einen frechen Unterton zu verbergen sprach ihr Lächeln von Furcht, als könnten ihre Worte etwas zerstören.

Die Lichter an den Wänden, tauchten diese zerbrechliche Szenerie in ein warmes Orange. Das knistern des Kamins, kaum wahrnehmbar und doch präsent legte sich zwischen den Wörtern im Raum nieder.

Nutzt nicht jeder Masken…? Und wenn, so ist die Eure zauberhaft gefertigt. Und… es ist keine Verlegenheit, die unangenehm zu spüren ist. [….]Ihr, wollt… nicht jedem gefallen? So es auch gelingt, muss es keine… unlautere Absicht sein. Denn es gelingt durchaus.“ Obgleich sein Ton des neckens nicht nachließ, schwang eine gewisse Sanftheit mit.

[ Novell hob die Feder an und las das Geschriebene, sie dachte einen Moment lang nach und nickt dann, mehr oder minder zufrieden, diese Geschichte fortsetzend ]

In der Tat .. jeder nutzt Masken,.. die Einen zur List,.. die Anderen zum Schutz, zu weit würde ich mich vorwagen, würde ich nach der Euren fragen, so schweige ich und genieße eure Gesellschaft. Und nein, mein Herr .. ich möchte nicht jedem gefallen … zu falsch wäre mein Handeln, unvereinbar mit meinen Werten.“ Erneut entgegnete sie ihm mit scheuen Worten.

Ihr möchtet nicht jedem Gefallen…? Und, nun, ich danke, dass Ihr nicht nach der meinen fragt, ich wüsste nicht, bei welcher zu beginnen. Ich hoffe, ihr möchtet denen gefallen, denen ihr gefallt…?“Sprach er mit einem sanften Schmunzeln.

Sie schaute einen Moment lang zu Boden und sprach dann sehr leise, dankend um den Vorhang, den ihre pechschwarzen Haare bildeten. „Sagt mir, was würde es mir bringen, Menschen zu gefallen, nehmen wir den Jungen als Beispiel ….. Wäre ich nicht besser als er – unnütz in jedes seiner leeren Worte, gleich im Handeln um gewissenloses Denken und was… was würde ich dann noch bedeuten? Ja.. ich freue mich um Jene denen ich gefalle .. ja.. ich freue mich, so ich jenen gefalle dem ich zu gefallen wünsche… doch nicht immer.. sind es unsere Wünsche denen wir es zu verdanken haben … jemanden zu gefallen.. Ihr versteht?

Ihr wäret ihnen überlegen, ihr könntet sie benutzen. So sie Euch vertrauten… können sie Euch gleichgültig sein. […] Und nein, nicht… immer sind es unsere Wünsche, die uns das eigene Handeln und die… Reaktionen anderer eingeben. Ihr wäret so lange besser als sie, wie Ihr nur sie, und nicht… Euch belügen würdet.“ Wusste er ihren Worten geschickt zu entgegen.

Ungern … würde ich meine Worte benutzen, andere zu belügen. ihnen vor zu heucheln ..Ich sehe keinen Grund … keinen Nutzen darin .. wie sollte ich also, sie für mich benutzen .. wozu? … Ich erreiche ..so ich etwas erreichen will, auf meinem Weg, sicherer. Menschen denen ich nicht mit Würde in die Augen schauen kann, könnte ich niemals mit auf meinen Weg ziehen. Könntet ihr das? Würdet ihr jemanden wie den Jungen auf _euren_ Weg ziehen? Hätte er das ….verdient? .. Wäre er ein solches Lob, wenn auch unausgesprochen, wert?“ Nur vorsichtig wagte sie sich es ihm entgegen zu setzen.

Auf meinen Weg ziehen? So es möglich wäre, ihn auf meinen Weg zu ziehen, wäre er mehr wert als ich glaube… er würde weder meinen, noch Euren Weg verstehen. Ich ziehe ihn auf einen Weg, auf dem er mir nützt… das wäre das Ideal, oder nicht…?“ Er schien im Feld der Worte weit sicherer als in dem sanfter, in einander vertieften Blicke. So wich er weder zurück, noch wich er ihrem Blicken aus, und ein leichtes Lächeln beschattete seine Züge.

Ihr seid doch .. kein ..Viehtreiber …“ Unbedacht richtete sie jene Worte an ihn, dann bereuend es gesagt zu haben keimte die Furcht in ihr, er könne ihr diese Worte übel nehmen, doch nichts geschah, er lächelte ihr sanft entgegen. Sie atmete, unmerklich, gar erleichtert aus. Den Blick haltend, den Kelch nun doch, anhebend, hinauf zu ihren Lippen, ansetzend um einen zurückhaltenden und wohl eher einen zum Lächeln verbergenden Schluck nehmend, über den Rand hinweg weiter zu ihm blickend.

[ Ihre Feder fand zügig, obgleich auch mit bedacht den Weg übers Pergament, nur um eine neue – leere Seite heran zu ziehen hob sie den Blick, ein malerisches Lächeln zog sich über ihre Lippen]

Viehtreiber… kaum, ja… Was bin ich dann? Und so ich auch kein Viehtreiber bin… versucht nicht jeder, gut zu leben? Jemanden wie den Jungen zu nutzen ist… nur praktisch.“ Leicht hob er die Schulter, sein Antlitz wirkte jedoch sogleich, als bereue er die wohl vorwiegend nur rationalen Worte.

Sie setzte den Kelch langsam ab, nickte leicht, ohne jedes Vorurteil über seine Aussage, das warme Lächeln offenbarend sprach sie nun leise „So ihr das so seht, sei dies euer Weg. Und doch, erscheint ihr mir .. dafür…. .. ..zu schade?…

Zu schade… für einen Schauspieler, einen Viehtreiber…? Wie… würdet Ihr mich eher, lieber sehen…?“ Mehr schlecht als recht gelang es ihm das folgende Schmunzeln zu kaschieren.

Sehen? Sehe ich nicht das, was ich sehen soll? Wie, so sagt mir – sollte ich etwas anderes sehen?“ Sie flüsterte kaum mehr die Worte.

Erinnert euch meiner Worte… der Mann der spitzen Zunge vermag durch Euch… seltener… jenen anderen zu kaschieren, …“ Er senkte das Haupt minimal, den Blick jedoch zu ihrem erhoben haltend.

Sie drehte sich um, noch einen Moment lang, hielt sie den Blick, bis es ihre Drehung selbst nicht mehr zu ließ, die Schritte zum Tisch lenkend nur um ihren Becher darauf ab zustellen und einmal wenn auch stumm, tief und lautlos durch zu atmen. „Ich achte.. beide Männer“ Sie unterbrach sich eh sie sich wieder, den Blick langsam hebend, zu ihm drehte. „Denn beide, lassen euch das sein, der ihr seid – so achte ich euch.

Wer bin ich, in Euren Augen, Ihr, die ich versuche zu erkennen, zu ergründen, die sich immer in neuen Facetten zeigt…“ Er lächelte sacht, senkte jedoch seinen Blick für einen Moment auf den Kelch, den er noch immer in Händen hielt.

Sie folgte seinem Blick in den Kelch, prüfend, ob sie noch nach schenken sollte. „ In meinen Augen? Ich fürchte um eure Flucht, würde ich ehrlich sein. Und zu sehr genieße ich eure Gesellschaft als euch erneut gehen zu sehen. Ich wage es nicht..euch auch nur einen Schritt näher zu kommen .. ob durch Wort oder Tat … ich hoffe … ihr könnt mir verzeihen.“ Den Blick zu ihm hebend flüsterte sie dann „ Wünscht ihr noch etwas Met?“

Er lächelte sacht, hob den Kelch, jedoch nur um einen Schritt auf sie zu zu machen. Ihr derart nahe stehend, blickt er direkt in ihre Augen. Ihr Herz schien still zu stehen. Gleich darauf jedoch trat er seitlich an ihr vorbei und stellte den Krug auf dem Tisch ab, ehe er wieder auf den vorigen Platz zurück trat. Er hob leicht die Rechte, ihre Hand hauchend berührend, in der Bewegung verharrend, das Haupt neigend, sodass abermals einige Strähnen des dunklen Haares in sein Gesicht fielen, den zu ihr nach wie vor erhobenen Blick jedoch nicht zu verbergen vermögen.

Sie senkte als gleich ihren Blick, die Lider schließend hielt sie ob seiner Berührung inne, den Atem anhaltend.

Er lächelte, kaum merklich jedoch, so ist es nur ein kurzes Aufglimmen in den Zügen, seinen Blick nur sanft streifend. Ruhig hob er seine Hand von ihrer Linken, ohne sie wirklich zu berühren an ihrem Arm entlang, leicht, schattengleich ihre Wange zu berühren, fast nur spürbar ob der sanften Wärme seiner Fingerspitzen. Sein Kinn senkte sich minimal, der Blick, dem ihren nun näher, wie zuvor, zu ihrem erhoben sich ihr nähernd bis … …

[ Novell hob die Feder von der nunmehr schon 4. Seite und las sich das Geschriebene noch mal durch eh sie jene über einander legte und sie in einem Buch versteckte ]

~Das sollte nicht jeder lesen .. .. was würde man von mir halten, wüsste man das ich Geschichten schreibe ~

[..]

  1. Kashin Daedeloth sagt:

    Sehr schön 😀
    Da hat sich die viele Zeit, die du investiert hast echt gelohnt 🙂

  2. Liniath sagt:

    *schmunzel schmunzel*

  3. Furbor sagt:

    Du und deine Masken ^^

  4. Rodgar sagt:

    ihr nähernd bis … ?..Na bis ?..Boah wie gemein..Ich versinke förmlich in den Zeilen und dann lääst du mich baumeln ?…:D

    Gehobene wortwahlt in Coexistens mit einem gewissen maß an Stimmung und einem Hauch Erotik.
    Sehr sehr geil geschrieben 🙂

  5. Sethur sagt:

    Kann mich dem oben geschriebenen nur anschließen… 😛

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