Love loves those who love!

Jendayi Ndapewa
9. März 2010 • Kommentare: 5

(Seite sieben des roten Buchs, dem Buch der unterschiedlichen Gemeinsamkeiten)

 Liebt die Liebe nur jenen, der die Liebe auch liebt? *die Schrift ist viel ordentlicher als sonst*

Liebt sie nur jenen, der ihrer würdig ist, jenen, der weiss, was es heisst zu lieben? Ich kenne sie. In meiner Heimat habe ich sie bei den Familien in der Nachbarschaft gesehen. Ein jedes Kind wurde geliebt. Ich sah ältere Männer die den ganzen sonnenbeschienenen Nachmittag damit verbrachten, das Spielzeug ihrer Enkel zu reparieren. Ich sah Frauen, die das Gut pflegten und immer mal wieder hoffnungsvoll zum Horizont blickten, ob denn der Liebste dort bald erscheint. Ich sah Kinder, die fluchend das Haus verliessen, aber des Abends mit freudigen Gesichtern wieder in die Arme ihrer Famillien liefen. Und ich sah Elios, der wütenderweise die Veranda betrat und mit der Faust fuchtelte, als wir ihm die Erdbeeren stahlen. Platzend vor Wut zerrte er die kleine Adanna am Kragen ins Haus. Mich beachtete man kaum. Ich sass auf den Holzstufen und sah die Sonne untergehen. Die Spitzen meines Kleides leuchteten rot und auch auf der Bluse hatten sich dicke Erdbeerflecken abgezeichnet. Schliesslich kam Adanna herausgetänzelt. Mit einem blauen Auge lachte sie mich an. Ich sagte nichts und sie steckte die Hand in die Tasche, um mir die letzten Erdbeeren des Tages zu schenken. „Hab ich der Mama aus der Küche geklaut!“ sagte sie feixend und nahm meine Hand. Wir verdrückten die saftigen Beeren auf der Mauer des Nachbarbauern. Ein anderes Mal wurden wir zum Trauben stampfen eingeteilt. Ich beherrschte diese Kunst nur halb so gut wie sie. Zudem ging mir viel zu schnell die Puste aus und ich musste eine Pause einlegen. Elios gefiel das garnicht und er mahnte uns, dass die Trauben gefälligst zum nächsten Morgen fertig sein müssen. Adanna hat die ganze Nacht durchgestampft um mir zu helfen. Sie strahlte, als ich ihr neben der Stampftonne ein Liedchen sang und verlangte nie irgendetwas. Nevje bat Elios oft nicht all zu hart mit uns Kindern zu sein. Er winkte nur ab. Er selbst war nicht mehr der Jüngste. „Adanna schafft das. Sie kann alles.“ Und er hatte Recht. Adanna schaffte wirklich alles. Sie war Elios Liebling und er sagte oft, dass sie als kleiner Wirbelwind wirklich ein paar hinter die Löffel verdient hatte. Die bekam sie nicht selten. Grün und blau gehauen spielte sie am Wegrand mit den Nachbarskindern, bewachte mich als kleine Schwester stets mit einem wachen Auge. Ich sang in der valarischen Kathedrale und obwohl ich kein wirklicher Teil dieser Gemeinschaft war, akzeptierten sie mich als solchen.

War das Liebe? Ist Liebe nicht die Wärme, die einem zu Teil wird von all den anderen? Ist sie nicht das Vetrauen, was wir einander entgegen bringen? Es fällt mir schwer das Vertrauen des Fürsten als Liebe zu betiteln, dennoch liebt er seine Schäfchen wohl, denn erst sie bringen Leben in sein Haus. Und wenn er den Namen Sybell in den Mund nimmt, strahlt er und erleuchtet das gesamte Anwesen. Liebe ist der Blick, mit dem der Hauptmann seine geliebte Bryanne Aldorn bedenkt, Liebe ist das Schmunzeln, was sie ihm dafür schenkt. Vielleicht ist es Liebe, die durch die Venen Fianahs schiesst, wenn sie den Grafen Salas erblickt. Liebe ist es auch, mit der der Bach den Wasserfall empfängt, mit der ein Gänseblümchen im Schoss von Mutter Natur erwachsen werden darf. Irgendwie ist wohl überall Liebe. Eigenartig, dass ich bisher nur Adannas Liebe als solche erkannte. Nun erfahre ich eine gänzlich andere. Es ist nicht nur die Liebe dieser Gemeinschaft es ist auch die Liebe eines Mannes, von dem ich nicht erwartet hätte, dass er sich für ein Mädchen wie mich interessiert. Es ist die Liebe eines Mannes, der mich mit Offenheit und Ehrlichkeit begrüsst und in dessen Blick so viel mehr liegt, als nur Respekt. Er achtet mich, schätzt mich in tiefem Masse, obwohl er den Fehler beging mich zu küssen, bevor er den Segen des Fürsten eingeholt hatte. Aber was interessiert mich die Meinung des Fürsten, wenn es doch um mein Herz geht? Mein Herz verlangt nach diesem Mann, es will ihn in der Nähe haben. Es schlägt gleichmässig, wenn er da ist, als würde er es kontrollieren. Ich kann schlafen, wenn er bei mir ist, ohne von meinem eigenen Tod zu träumen. Ich gab mein Leben und eigentlich auch mein Herz in die Hände des Fürsten. Aber was kann er schon mit meinem Leben anfangen, wenn mein Herz nicht mehr schlägt? Und ein Herz schlägt kräftig und gesund, wenn der Mann von dem ich soeben sprach in meiner Nähe ist. Meine Gedanken sind zwar etwas durcheinander, dennoch ist die Struktur des Drumherums umso schöner. Wenn morgens die Sonne hinter den Hügeln des Tals aufgeht, dann weiss ich im Hause hinter mir liegt er. Er schläft und wartet, dass er am Morgen mein Gesicht sehen darf, meine Stimme vernimmt und bald wieder meine Hand halten kann, ohne dafür unser beider Leben zu riskieren. Ich verzehre mich so sehr nach der Nähe dieses Mannes, dass ich mich schon fragte, ob ich nicht ganz bei Sinnen sei. Und ich hatte Recht. Ich bin nicht ganz bei Sinnen, wenn er da ist, denn alles was ich rieche, sehe, schmecke und fühle ist das Wesen dieses Mannes. Ich bin mehr von ihm eingenommen, als ich es erwartet habe. Dennoch muss ich vorsichtig sein. Mein Leben gehört dem Fürstentum. Mein Leben gehört Gondor. Ohne mein Leben kann ich nicht mehr lieben und so muss ich aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr in dem Netz der Begebenheiten verstricke.

Adanna hat mir eine Nachricht zurückgeschickt. Asha hockt nun draussen und verschlingt ihr Frühstück. Shani hat sich um meine Füsse gewickelt und schnurrt wohlig. Frieden herrscht in diesem Haus und Frieden herrscht in meinem Herzen. Adanna hat den Frieden in ihrem Herzen verloren. Mit Blut schrieb sie wohl die folgenden Zeilen.

Liebstes Schwesterchen, werde mich sofort nach Esgaroth aufmachen, wenn Fürstchen mich lässt- das Nest noch einmal zu verlassen wird Adanna gut tun. Die Spuren Cardaans fliessen mit dem Sand durch meine Hände. Werde die Wurzeln des Bäumchens finden. *die Letter sind verschmiert und etwas unleserlich*

Asha wird zumindest Adanna immer und überall finden. Sie kennt die Route nach Thal. Ich mache mir ein wenig Sorgen, Adanna wieder in die Heimat zu schicken, aber es muss sein. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich sie um soetwas bitte, aber sie würde mir nie verzeihen, wenn ich es selbst täte. Und so bleibt mir zunächst einmal nichts anderes übrig, um auf die Antwort des Fürsten zu warten. Ich werde wohl in Zukunft so einiges mehr von seinen Worten abhängig machen müssen und sollte mich vorab schon einmal dran gewöhnen…

  1. Elmion sagt:

    awwww…. einfach nur schön 😀

    undt! nicht mehr lang *g*

  2. Jendayi Ndapewa sagt:

    Stümmt. Nur noch ein paar Tage >.< *grapsch*

  3. Fianah sagt:

    Da steckt ja eine kleine Philosophin in unserer Jen…wunderschön 🙂

  4. Cinlir Winthallan sagt:

    Antworten? Hab ich einen Brief verpasst? o.O

  5. Jendayi Ndapewa sagt:

    Nein, My kommt selbst zu dir 🙂 Ist in Gegenwardt geschrieben. Du solltest vorher den Blog von My lesen 😛 Und Gespräch liegt demnach in der Zukunft….

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