Sad but true

Elmion Valdoran
22. März 2010 • Kommentare: 6

Zuviel ist passiert, als dass ich meine Gedanken geordnet zu Papier bringen könnte. Die Suche des Grafen war erfolgreich, mir war klar dass er seine Aufgabe erfüllen würde, nur die Schnelligkeit die er dabei an den Tag legte überraschte mich mehr als deutlich. Es scheint als wäre aus dem kleinen verschüchterten Jungen so langsam wirklich ein Mann geworden, ich sollte meinem Herrn vorschlagen ihm eingehenden Fechtunterricht zukommen zu lassen.
Tarikh wurde also verurteilt, es überraschte mich nicht dass mein Herr alles nötige tat um Fianah und ihr Kind zu schützen. Ich glaube nicht dass sie es versteht, dafür ist ihr Schmerz, den man ihr in jeder Geste, jedem Wort, ansieht, einfach noch zu groß. Vielleicht werde ich die kommenden Tage einfach noch einmal das Gespräch mit ihr suchen, immerhin war es schlussendlich meine Bürde, meine Hand die Tarikh das Leben nahm und dafür sorgte dass er nie wieder eine Gefahr für Fianah oder das Kind darstellen konnte.
Und doch zeigte mir dieser Abend wieder, wie ähnlich Alejandro und Cinlir sich doch sein können. Der Herzog war sich weder zu schade, bei der Vollstreckung anwesend zu sein, noch dazu, bis zur vollkommenen Ermüdung an seinem Grab zu arbeiten. War es diese Tat die mich nun wirklich zur Schwerthand macht? Die Tatsache dass ich auf Befehl einem Menschen der nicht dazu in der Lage war sich zu wehren sein Leben nahm? Ich fühle mich dadurch weder schlechter, noch besser, dennoch, erfüllt es mich mit einer gewissen Genugtuung zu wissen, dass meine Arbeit durchaus einen Wert für das Haus hat.
Die Pflicht, die ich nun noch mehr als zuvor bereit bin bis zur Vollkommenheit oder meinem Tode, zu erfüllen, es tut weh… nur darüber zu schreiben. Jendayi, sie war ein Lichtblick, der den dunklen Fleck am Horizont erhellte… trotzdem waren es nur wenige Wochen die ich mich in diesem Licht sonnen konnte. Ihr Brief auf dem mein Name prangt bleibt ungeöffnet, vielleicht möchte ich es einfach noch nicht wahrhaben dass sie wirklich fort ist. Der Herzog glaubt dass es schlichter Eidbruch war… aber dass will ich nicht glauben. Sie starb, ich spüre die Gewissheit tief in mir, dass diese letzten Zeilen unter Schmerz geschrieben wurden, dass ihre Krankheit sie schlussendlich besiegt hat, ehe ich den Kampf gegen sie aufnehmen konnte. Unsere gemeinsame Zukunft… mit einem mal verschwunden in der Dunkelheit. Ihre Wärme fehlt mir, wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt und der Dunkelheit der Nacht Platz schafft… vielleicht sollte ich auf Bryanne hören und mir Ablenkung verschaffen… für einige Augenblicke einfach aus diesem Dunkel fliehen.
Bryanne, sie ist ein Lichtblick, denn sie scheint immer die richtigen Worte zu finden um mich doch noch aufzumuntern. Giselher kann sich glücklich schätzen einen solchen Schatz sein eigen zu nennen.
Ich sollte den Brief bald öffnen… doch ich fühle mich nicht bereit dazu… vielleicht ist sein Inhalt nur eine weitere Enttäuschung? Vielleicht aber bietet er mir die Möglichkeit, Jendayi noch ein letztes Geschenk zu machen, und ihre Ehre im Tode reinzuwaschen.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Neulich Nacht am frisch geschaufelten Grab, als keiner mehr da war und man sich nur noch mit dem Mann unter dem Erdhügel unterhalten konnte: „Blut für Blut – das sind die Worte meines Hauses… Ich glaube, es hat euch gebraucht, damit sie verstehen, wirklich _verstehen_ – was das bedeutet…“

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Der Fürst ist nämlich total schlau! ™

  3. Fianah sagt:

    Armes Elmo…
    Äh…moment mal…
    Mörder!

  4. Elmion sagt:

    Schwerthand wenn ich bitten darf…. um ein Mörder zu sein bräuchte Elmion ein Motiv *g*

  5. Sethur sagt:

    Guter Stoff, sozusagen. Diese Schwerthand gefällt mir besser als die erste, muss ich sagen. *g*

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