Life and let die

Elmion Valdoran
25. März 2010 • Kommentare: 2

Ich habe den Brief also gelesen, der Inhalt war jener, den ich insgeheim erhofft hatte. Sie war also tot, aber sie war dem Tod mit offenen Armen und einem Lächeln entgegen getreten. Ich verzeihe dir, Jendayi, verzeihe dir dass du die letzten Tage deines zu kurzen Lebens meine Nähe und Wärme suchtest… und ich entschuldige mich, dafür dass ich dir im Kampf gegen deine Krankheit, nicht mehr beistehen konnte. Ebenso gebe ich dir das Versprechen, dich nie zu vergessen, noch die Wochen die wir zusammen und doch getrennt waren. Doch habe ich eine Pflicht zu erfüllen, ein Leben zu leben… und einen Sohn zu erziehen. Ruhe in Frieden, in den Hallen deiner Vorväter und nimm deinen Platz ein an ihrer Tafel, denn du hast ihn dir redlich verdient.

Die letzten Tage waren von einer Schwärze geprägt die mich umgab, gefangen zwischen Trauer, Wut und Stolz. Ein Teufelskreis den zu durchbrechen ich alleine nicht in der Lage war. Ich hätte von vornherein auf Bryanne hören sollen, sie war für mich da und hat mich gefangen als ich fiel. Der Vorschlag, so abwägig und ungewöhnlich für einen Mann wie mich er auch war, schien seinen Zweck erfüllt zu haben. Die Ketten, die ich mir selbst auferlegt habe, wurden gesprengt, wenn auch nur für ein paar Stunden, von einer Frau, die mir vollkommen unbekannt und doch so vertraut war. So fühlte es sich also an zu leben… irgendwie schien ich dieses Gefühl während meines Dienstes immer mehr zu vergessen, eine Notwendigkeit, der ich auch weiterhin die Treue halten werde.
Der Preis? Vielleicht die eine oder andere abfällige aber nicht böswillig gemeinte Bemerkung von einem Mitglied des Hauses, ich stehe darüber.
Die Belohnung? Eine Nacht geprägt von Leidenschaft, ohne Furcht vor Strafe oder Folgen. Süß wie Zucker, der Geschmack der kurzen und unverschmutzten Freiheit. Ich muss mein Leben weiterführen, und sie hat mich daran erinnert, wie viel es wert ist zu leben. Der Duft ihres blonden Haares, der leichte Glanz ihrer weichen Haut, und dieser alles versprechende Blick, der meine Gedanken weit weg von allem bringt, was mein Herz beschwert. Liebe ohne zu lieben, so fühlte sie sich also wirklich an. Wenn nur diese anschließenden Kopfschmerzen nicht gewesen wären.

Aber was soll es? Ich fühlte mich gut dabei und habe das Gefühl, nun wieder Bäume mit meinen Händen ausreissen zu können. Vielleicht die ideale Möglichkeit den Fürsten auf die angesprochenen Trainingseinheiten anzusprechen, ich glaube, ihm sollte derlei Ablenkung nach der Sache mit Tarik und der Tragödie um Jendayi ebenfalls gut tun. Auch wenn er es nicht zeigt, glaube ich dass es doch mehr an ihm nagt als er zuzugeben bereit ist. Jedoch werde ich ihm eins versprechen, und zwar ihn im Sinne meines Eides nicht zu schonen. Dennoch, sollte ich ihn an einem Stück lassen, für seinen Sohn, der bald das Licht dieser Welt erblicken wird. Ich bin mehr als gespannt auf seine Reaktion.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Was mich an eine PN erinnert, die ich jetzt schreiben werde…

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