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Sandwind
24. August 2010 • Kommentare: 3

Die Schrift in der dieser Brief verfasst ist erweist sich als außerordentlich klein, dennoch sehr präzise. Keine überflüssigen Striche, keine Schnörkel. Dem Schreiber gelang es trotzdem ein Schriftbild aufzubauen, das nicht aussieht als wäre es direkt aus einem Schulbuch abgeschrieben.

Anor,

Es ist seltsam Euch zu schreiben. Seltsam wie es wäre, würde ich einen Brief an einen anderen richten. Nicht minder seltsam mehr Worte zu schreiben als ausschließlich die, die nötig sind für eine Nachricht wie diese.

Wie nicht anders zu erwarten sind Ithil, die Männer und Frauen ihres Wassers und ich selbst wieder wohlbehalten in dem Land des Wassers angekommen. Sie war es auch, die mir diese Tinte gab und mich anhielt zu schreiben. Vor allem aber anhielt nicht in Blut zu schreiben, wie es eigentlich üblich wäre. Der Feuchtigkeit bringende Wind unter dem abnehmenden Mond beugt sich. Es erscheint mir weise, bedenkt man wo ich nun stehe.

Ihrem Rat folgend schreibe ich Euch also. Schreibe, denn es ist nichts geringeres als Pflicht Euch zu informieren, dass ich mich selbst trog. Keine Sorgen wollte ich mir um Euch machen. Nicht an die Seile denken, die Ihr Euch um den Hals gelegt habt, denn meine Worte kennt Ihr. Somit auch meine Gedanken. Ihr spracht von dem hellsten Stern. Spracht von Ithil. Aber, Anor, seid Ihr noch immer sicher das ist, was Ihr gesehen habt? Oder sahen Eure Augen dort das, was sie sehen wollten? Worum ich Euch also bitte ist, seht abermals hin. Seht hin und sagt mir was Eure Wasseraugen nun sehen. Sagt es mir, wenn Ihr könnt, damit meine Sorge um Euch ein Ende finden kann. Denn hier, da ich Ithil sicher weiß, fällt es schwer an einer Stelle zu stehen, solange ich eben so sicher weiß, dass Anor es nicht ist.

Für mich herrscht Zwielicht, Anor. Lasst es Tag werden, wenn auch nur für eine Nacht.

– Cúronsûl –

  1. Sethur sagt:

    Ein Brief, ein Brief! Und nicht in Blut geschrieben! Welch Stilbruch. 😛 Aber lieber Stilbruch als Verbluten. 😀

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