Bedenke, was Du Dir wünschst

Tugorn Linhir
22. März 2011 • Kommentare: 2

Der Plan war gründlich fehlgeschlagen. Tugorn musste feststellen, dass er seinem Dienstherrn und Vormund einfach nicht das Wasser reichen konnte. Schon wieder! Er war also zum Fürsten gegangen um die Erlaubnis zu erhalten, in die Dienste Ser Aldorns zu treten. In den letzten Tagen hatte sich Tugorn mit den Gedanken anfreunden können. Zwar war der Seneschall einer der mächtigsten Männer im Haushalt und er hatte das Vertrauen des Herzogs selbst, aber den Seneschall selbst schien das nicht sonderlich zu interessieren, solange er seinen Tee hatte. Außerdem hatte er eine sehr freundliche Frau. Das würde Tugorn zwar lieber nicht sagen, weil er nicht wusste, wie Ser Aldorn solche Dinge aufasste, aber es enstprach für ihn absolut der Wahrheit. Lady Aldorn hatte den jungen Rekruten erwischt, als er während des Dienstes die Bücherregale im Haus durchforstet hatte und sie hatte ihn nicht nur nicht verraten, sie hatte ihm auch erlaubt, eines der Bücher auszuleihen. Es war also zu erwarten, dass man es bei den Aldorns alles im allen ganz gut aushalten konnte.

Es war Ser Aldorn selbst, der Tugorn schließlich aufforderte, vor den Fürsten zu treten und sein Anliegen vorzutragen. Der Junge hatte sich schon ein wenig davor gefürchtet, hatte er doch lernen müssen, dass der Fürst seine Entscheidungen ohne jede Gnade umsetzte. Aber er war vorbereitet. Er hatte seine Aufgaben in der Rüstkammer erfüllt und er hatte diese Liste weiter geführt, es würde also keinen Anlass zur Kritik geben – jedenfalls was das Ausführen der Aufgaben betraf, die er von seiner Gnaden erhalten hatte. Außerdem hatte er sich einige Sätze zurecht gelegt, um seinen Wunsch zu begründen, ohne gleich zu stottern. Das war der Plan.

Womit Tugorn nicht gerechnet hatte, waren die Männer, die im Raum waren. Neben ihm stand der Seneschall. Dieser hatte die Arme verschränkt und aus dem Augenwinkel konnte der Junge sehen, dass er in sich hineinschmunzelte. Schön, wenn der Seneschall seinen Spaß hatte, Tugorn sah die Sache gänzlich anders, denn zu seinem großen Schrecken war auch der Berater des Fürsten im Raum. Gwaethil Eglainion. ein Elb! Ein richtiger Elb und das mitten im Breeland, in diesem Raum! Am Ende war Tugorn froh gewesen, dass es ihm gelungen war, nicht die ganze Zeit den Elben anzustarren und er hatte nur manchmal gestottert. Trotzdem war es mal so gründlich schief gegangen.

Ja, der junge Rekrut war nun Knappe. Nach dem Willen seines neuen Herrn, würde er sich um dessen Rüstung und Waffen zu kümmern haben (eine Aufgabe, die er nicht eben schätzte) und er hatte zwei Bücher erhalten, die er lesen sollte (das war eine Aufgabe, die ganz nach dem Geschmack des Jungen war). Das mit den Büchern war eindeutig der beste Teil der jüngsten Entwicklungen. Beunruhigender war, dass er bekommen hatte, worum er gebeten hatte: er war Knappe geworden. Sein Herr allerdings hieß nicht Ser Aldorn, sondern Fürst Cinlir Winthallan …

 

  1. Gwaethil Eglainion sagt:

    Wir sollten dem Guten ein paar Kekse backen. Der hat es wirklich nicht leicht.

  2. Giselher sagt:

    Oh ja, Kekse 🙂

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