Erleuchtung II

Yazan Barakah
4. April 2011 • Kommentare: 3

„Wenn du Fürst bist, und ich bin Fürst,

wer soll dann die Esel treiben?

 

Im Sand der Zeit …


Es war ein langer, beschwerlicher Weg, der nun hinter ihnen lag. Völlige Erschöpfung, der Besinnungslosigkeit nahe, gepaart mit dem heißen Sand unter den Füßen und dem noch viel unbarmherzigeren Feuerball hoch über ihm, lies den Jungen an der Echtheit des Anblicks zweifeln, der sich ihm nun bot:

Mitten im Nichts der Wüste hatte sein Herr eine kleine Oase geschaffen. Vor ihnen lag ein von Dattelpalmen gesäumter Weg, der in einem kunstvoll gezierten Vorhof endete, in dessen Zentrum unter einem schattenspendenden Baldachin eine Festtafel stand, überladen mit Karaffen klaren, kühlen Wassers und Köstlichkeiten, die dem Jungen so fremd und dennoch unwiderstehlich schienen, und deren Wert allein vermutlich ausreichte, um alles Hab und Gut seines Vaters aufzukaufen. Hinter dieser Festtafel ragte ein – für seine Begriffe – so prunkvolles wie gewaltiges Herrenhaus in die flimmernde Mittagsglut.

Mit einem Iokma in der Hand, einem dieser himmlisch süßen – und ziemlich klebrigen – Würfel aus festem Sirup, die es ihm bereits beim Mahl im Vorhof schwer angetan hatten, trottete er den anderen drei mit ihm hier eingetroffenen Jungen, alle mochten ungefähr in seinem Alter sein, hinterher. Ihr aller neuer Herr, Malik Saif-Al-Din, führte sie durch das ganze Haus. Der Junge war ob der unzähligen Zimmer reichlich verwirrt, schien der Alte hier doch allein mit seinen Bediensteten in diesem viel zu stillen Palast zu leben. Er malte sich bereits aus, wie es wohl sei, ein eigenes Zimmer zu beziehen, verbrachte er doch die letzten zwölf Jahre seines Lebens jede Nacht auf engstem Raum zusammen mit seinen Eltern und drei jüngeren Geschwistern in der kleinen Lehmhütte, die nun so fern und unerreichbar schien wie die Sterne im Nachthimmel.

So war es auch mehr Trost als Enttäuschung, als den Jungen ihr zukünftiger Schlafplatz zugewiesen wurde: Ein sehr spartanisch ausgestatteter kleiner Schuppen hinter dem Herrenhaus, auf dessen Boden sie sich des Nachts zusammendrängten.

Im Sand der Zeit …

Wenn du Fürst bist und ich bin Fürst,
wer soll dann die Esel treiben?

Es war ein langer, beschwerlicher Weg, der nun hinter ihnen lag. Völlige Erschöpfung, der Besinnungslosigkeit nahe, gepaart mit dem heißen Sand unter den Füßen und dem noch viel unbarmherzigeren Feuerball hoch über ihm, lies den Jungen an der Echtheit des Anblicks zweifeln, der sich ihm nun bot: Mitten im Nichts der Wüste hatte sein Herr eine kleine Oase geschaffen. Vor ihnen lag ein von Dattelpalmen gesäumter Weg, der in einem kunstvoll gezierten Vorhof endete, in dessen Zentrum unter einem schattenspendenden Baldachin eine Festtafel stand, überladen mit Karaffen klaren, kühlen Wassers und Köstlichkeiten, die dem Jungen so fremd und dennoch unwiderstehlich schienen, und deren Wert allein vermutlich ausreichte, um alles Hab und Gut seines Vaters aufzukaufen. Hinter dieser Festtafel ragte ein – für seine Begriffe – so prunkvolles wie gewaltiges Herrenhaus in die flimmernde Mittagsglut.

Mit einem Iokma in der Hand, einem dieser himmlisch süßen und ziemlich klebrigen Würfel aus festem Sirup, die es ihm bereits beim Mahl im Vorhof schwer angetan hatten, trottete er den anderen drei mit ihm hier eingetroffenen Jungen, alle mochten ungefähr in seinem Alter sein, hinterher. Ihr aller neuer Herr, Malik Saif-Al-Din, führte sie durch das ganze Haus. Der Junge war ob der unzähligen Zimmer reichlich verwirrt, schien der Alte hier doch allein mit seinen Bediensteten in diesem viel zu stillen Palast zu leben. Er malte sich bereits aus, wie es wohl sei, ein eigenes Zimmer zu beziehen, verbrachte er doch die letzten zwölf Jahre seines Lebens jede Nacht auf engstem Raum zusammen mit seinen Eltern und drei jüngeren Geschwistern in der kleinen Lehmhütte, die nun so fern und unerreichbar schien wie die Sterne im Nachthimmel. So schien es auch mehr Trost als Enttäuschung, als den Jungen ihr zukünftiger Schlafplatz zugewiesen wurde: Ein sehr spartanisch ausgestatteter, kleiner Schuppen hinter dem Herrenhaus, auf dessen Boden sie sich des Nachts zusammendrängten.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Marik is back!

  2. Giselher sagt:

    Wenn das ein ähnlicher wie der aus Silfurt ist, hatte der kleine Yazan bestimmt nicht sehr viel zu lachen.

  3. Tzahal sagt:

    Das reinste Charakter-Recycling betreibe ich hier.

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