The Winthallans 4.8 – I amar prestar aen

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6. Januar 2016 • Kommentare: 5

I amar prestar aen. Die Welt ist im Wandel
Han mathon ne nen. Ich spüre es im Wasser.
Han mathon ne chae. Ich spüre es in der Erde
A han noston ned wilith. Ich rieche es in der Luft.
Vieles, was einst war, ist verloren

Die junge Prinzessin blickte über die weiten Felder des Pelennor, welche sich vor Minas Tirith grün und üpping erstreckten, während ihr schwarzer Trauerschleier im Wind flatterte. Vor langen Jahren war hier ein Schlachtfeld gewesen doch nachdem das Böse besiegt worden war, in dem großen Krieg in den sie selbst hinein geboren war, hatte der neue Hochkönig Elessar II mit seiner elbischen Frau seine Reich Gondor und Anor zu neuer Blüte geführt. Doch nachdem die Kriege der freien Völker gegen das Böse beendet worden waren, war wieder die Zeit für die Konflikte der Menschen untereinander. Und so kam es, dass vor wenigen Wochen Graf Salas gegen ihren Vater zog. Blut für Blut. Ja, viel, zu viel Blut floss an jenem Tag und auch wenn die Truppen ihres Hauses unter der Führung von ihrem Bruder, Ser Aldorn und Gwaethil Eglainion im Endeffekt siegreich waren, so konnte sich Ailis nicht über diesen Sieg freuen. Der Konflikt kostete ihren Eltern das Leben und der Verrat hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.

Gernoth-Lucan hatte lange Tage gebraucht bis er Alihn aufgespürt hatte, die an einem geheimen Ort auf ihren Bruder gewartet hatte. Nach der Beisetzung ihrer Eltern hatte sie mit Theron gesprochen. Theron, der jetzt der Fürst und Herzog war. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie wollte nicht wieder weinen, es waren genug Tränen vergossen worden. Jetzt war es an der Zeit, dass Theron und sie die Zukunft planten im Sinne ihrer Eltern. Und so war beschlossen worden, dass Alihn und Arian nicht für die Taten ihrer Eltern bluten sollten. Es war genug Blut vergossen worden. Und Ailis nahm an sie verstand die Blicke, die die junge Tochter Fianahs – wobei sie war nur sehr wenige Jahre jünger als Ailis selbst nur hatte sie, anders als Ailis, wohl eine längere Kindheit gehabt – dem ältesten Sohn von Ser und Lady Aldorn zuwarf. Gernoth-Lucan, der treueste Freund an Ailis Seite, welcher sich jetzt seit wenigen Monaten Meroun nannte und beschlossen hatte das Erbe der Führung der Klingen mit Drakon und Gyroir als Berater an seiner Seite anzutreten. Ihr Freund, der mit Alihn an seiner Seite vor ihr gestanden hatte und um Gnade für die jungen Salas‘ gebeten hatte. Theron hatte es im Endeffekt gewährt. Sie würden versuchen anders als ihre Eltern die Ideen von Minas Faer und Ost-Agar miteinander zu vereinen. Ihr Vater würde sagen, sie sei zu sehr geprägt durch das Breeland, wo sie den Großteil ihrer Kindheit verbracht hatte, und auch noch durch die Ideen der Elben, wobei Ailis sich kaum mehr daran erinnern konnte, dass Theron und sie wirklich fast 2 Jahre in Bruchtal verweilt hatten als Kinder. Fast hörte sie die durchdringende, befehlsgewohnte Stimme ihres Vaters über die Zinnen der Königsstadt hallen, die Stimme die ihr so oft Ohrfeige als auch helfende Hand war. Sie hatte Angst vor der Zukunft. Ihr Bruder und sie waren noch zu jung um ein Fürstentum und Herzogtum zu führen aber immerhin hatten sie noch Ser Aldorn und ihre beiden Onkel an ihrer Seite. Ihre Gedanken gingen zu Gwaethil. Er hätte hier und heute an ihrer Seite stehen sollen, er hätte sie und ihre Kinder überleben sollen doch auch sein altes Blut war vergossen worden. Sie hielt sich an der Mauer vor sich fest um nicht von den dunklen Gedanken übermannt zu werden.

Ein tiefer Atemzug, ein leichtes Kopfschütteln. Gleich waren Theron und sie geladen bei dem Prinzen Eldarion, dessen Ohrenspitzen wenn man genau hinsah von dem elbischen Blut der Mutter sprachen. Es machte sie traurig, dass in diesen Tagen Arian, Alihn und Gernoth-Lucan nicht mehr so viel an ihrer Seite waren wie früher und das alles jetzt so verändert war. Sie war nicht feige, nein, aber die drei waren ihr fast so wie Geschwister wie es Theron auch war, sind sie doch eine sehr lange Zeit quasi gemeinsam aufgewachsen. Man sagte ihr nach, sie sei zu still in der Gesellschaft, habe zwar einen wachen weisen Blick aber sie würde zu kühl, zu zurückgezogen wirken. Man fragte sie ob es an der starken Präsenz ihres Vaters und Bruders lag aber hierrauf konnte sie noch nie eine Antwort finden. Was hatte sie denn auch groß zu sagen? Sie sprach schon, wenn sie etwas sagen wollte oder musste. Ansonsten beschränkte sie sich auf das Zuhören und ließ ihren Bruder sprechen. Nur in der Gesellschaft von ihren Freunden konnte sie gelöst sein und manchmal, wenn sie ein Glas Wein getrunken hatte, dann redete sie möglicherweise sogar zu viel. Und mit Gwaethil hatte sie seit jeher sehr viel gesprochen. Sie konnte ihm alle Fragen stellen die ihr in den Sinn kamen und er konnte sie stets beantworten – obwohl, wenn sie genau nachdachte, genaue Antworten hatte er selten gegeben. Es war meist nur ein Gespräch in dem sich dann eine Antwort für Ailis geformt hatte. Sie würden ihn vermissen. Ebenso wie Sethur, der sie alle verraten hatte obwohl er seit Ewigkeiten in den Diensten ihres Vaters und dem Fürsten davor gestanden hatte. Und Fianah und Atheron, die immer wie ihre Tante und ihr Onkel waren. Doch allen voran, ihre Eltern. Ihr stolzer Vater und ihre sanfte Mutter.

Ihr knickten die Beine weg doch Hände schoben sich unter ihre Schultern, richteten sie auf und gaben ihr Halt. Einen Moment benötigte sie sich wieder um sich zu fassen, die Hände zogen sich zurück. Als sie sich umwendete, um sich zu bedanken und zu sehen wer sie in diesem Moment der Dunkelheit gestützt hatte schweifte ihr Blick jedoch über die Leere hinter ihr auf dem höchsten Ring der Königsstadt.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Ser Aldorn! Taschentuch! 🙁

  2. Sybell sagt:

    Anmerkung für wenn Fianah es liest: Ich hoffe es ist ok, dass ich die zwei Fianah Kids so geschrieben habe. Ich musste voll BLogs wühlen bis ich rausfand dass Du irgendwo schriebst, dass die Tochter von Fianah Alihn heißen könnte. 😉

  3. Fianah sagt:

    Ich möchte bitte auch eins haben! *schnief*

  4. Fianah sagt:

    Das glaub ich gern…ich hätte auch wühlen müssen, um es dir zu sagen 😀 Heute würde es vermutlich auch ein anderer Name sein. Und es ist vollkommen in Ordnung so wie du es geschrieben hast 🙂

  5. Giselher sagt:

    Jawohl, Herr! *Taschentuch anreich* aber; aus dem Gernot-Lucan ist also was geworden! 😀

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