Alles ist neu und nichts hat sich geändert …

Derya
11. Januar 2016 • Kommentare: 4

… so oder so ähnlich waren die Gedanken, welche der kleinen rothaarigen Frau durch den Kopf gingen, als sie in dieser Nacht auf dem Dach des Stallgebäudes hockend, den Blick durch die Siedlung streifen lies. Die Finger spielten mit dem Stroh des Daches, knickten einen Halm hier und einen Halm dort und es war an der Zeit … … „Hallo“ zu sagen.

Und so senkte sich die Nacht über die kleine Siedlung nahe der Stadt Bree, die mancher nur zu gerne als ungehobeltes Dorf beschreiben würde. Eine lange Nacht für die Füchsin, welche sich entschieden hatte Nachrichten und Botschaften zu hinterlassen, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Und als sie am Morgen in ihr Bett kroch, kuschelte sie sich mit einem überaus zufriedenen Lächeln in einen schon leicht zerschlissenen, roten Umhang. Das Bett war ansonsten leer, wie so manches Mal war Ned noch im Schragen und halt dort die Grenze an der Brücke zu halten. Denn so ganz ohne all dies, hatte er es eben doch nicht aushalten können, nachdem sie von ihrer kleinen Reise und ein wenig Unruhe stiftend und findend, wieder hierher zurück gekommen waren.

Und während die Frau in Rot so eingekuschelt friedlich einschlief, ging über Bree die Sonne auf, begann ein neuer Morgen und würde dem einen oder der anderen eine kleine Überraschung bescheren.
Wenn Bryanne an diesem Morgen zum Hühnerstall ging um die Eier ein zu sammeln, dann würde der Hahn einen leicht beschwippsten Eindruck machen, nichts was ihm wirklich schaden sollte. Morgen würde es ihm wieder bestens gehen. Aber auffälliger war eher, dass die Eier nicht einzeln in den Nestern lagen sondern in einer kleinen Kuhle, welche „enteit“ wie der Pfotenabdruck eines Fuchses aussah und zudem am Boden unter den Eiern, einen kleinen, roten Stofffetzen zum Vorschein bringen würde. In welche eine kleine Ampulle feinster Breeschnapps eingebettet war und ein Mittlerweile steinharter, uralter ihr hoffentlich noch bekannter Keks.

Der Metzger, ob nun bereits zurück oder nicht, würde in seinem Haus einen fertig gedeckten Tisch vorfinden, als habe ihn jemand zu einer Teestunde eingeladen. Nur war der Tee längst kalt und anstelle einer Tischdecke, diente ein kleines Deckchen, ebenfalls aus einem Fetzen roten Stoffes bestehend. Anbei standen einige Flaschen und Tigel in wüster Unordnung mit einem kleinen Zettel mit der Aufschrift „Willkommen zurück, damit du nicht aus der Gewohnheit kommst.“. Immerhin liebte er doch Unordnung nicht wahr?

Im Haus der Lichter, würde man bemerken können, dass ein längere Zeit verschlossenes Zimmer wieder betreten worden war. Der Zuber genutzt und es roch angenehm nach Zitrus, selbst Morgens noch. Alles war wieder sorgsam danach aufgeräumt worden und von aussen an der Klinke, hing ein roter Fetzen Stoff. Breoth und Hylea würden wissen, was dies zu bedeuten hatte.

Aber am meisten hatte sie sich wohl darüber gefreut, dass der Fürst selbst seinen Schreibtisch im oberen Stockwert von links nach rechts umgeräumt vorfinden würde. Natürlich war weder etwas beschädigt, noch fehlte etwas oder hatte sie etwas gelesen, was sie nichts anging. Sie hatte die vorhandene Ordnung lediglich einmal umgedreht und gespiegelt. Und auch dort am Fenster einen kleinen, roten Fetzen hinterlassen.

Das ganz ab davon, sämtliche Pferde des Haushaltes an diesem Morgen einen für sie ungefährlichen und ungiftigen, leider aber auch nicht direkt auswaschbaren Kringel aus blutroter Farbe um das linke Auge trugen, war ihr noch kurz vor dem Nachhauseweg eingefallen und hatte einfach umgesetzt werden müssen. Zwei bis drei Tage, dann würde die Farbe aus dem Fell wieder draussen sein.

Und selbst wenn ihr noch eine Menge mehr eingefallen wäre, so waren leider nicht alle von ihnen wieder zurück gekommen, aber das konnte ja noch werden und für den Fall, hatte sie noch genug auf Reserven, womit sie auf ihre ganze eigene, füchsische Breeweise“hallo“ sagen konnte.

  1. Faraew sagt:

    Hoffentlich erklärt Faraew jemand, warum ihr Pferd einen Kringel hat *lach*

  2. Claddagh sagt:

    Wer beschmiert da Sunna und die Dame? *guckt grimmig – und DAS kann sie gut*

  3. Sybell sagt:

    Am Nachmittag des nächsten Tages sah man auf dem Hühnerstall der Aldorns eine kleine Fahne wehen. Aus rotem Stoff war sie gemacht, nicht mehr als ein kleiner Fetzen. Darauf ein beigefarbener Kleks, kreisrund, wie ein Wappen. Wenn man Gernoth-Lucan fragte was es damit auf sich habe so sagte er, dass die Orkhorde jetzt unter dem Banner des grimmigen Kekses stehen würde. Was auch immer das heißen mochte…

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