Minas Faer

„Du weißt, was du zu tun hast…“, murmelte er, Kahiil in den Armen haltend. Er saß im Sippenhaus, vor dem Kamin im Nebenraum. Hinter ihm, verborgen in den Schatten, stand eine zierliche Elbe. Zumindest wäre sie zierlich, hätte sie nicht eine dicke Rüstung angehabt. Sie nickte. Kashin konnte das freilich nicht sehen, aber er entnahm es ihrem Schweigen. „Du bist dir dabei sicher..?“ Kashin strich mit den Fingerspitzen sanft über die Stirn seines Sohnes, der friedlich zu schlafen schien. „Sicher..? Ich wünschte das wäre ich, ja…“, murmelte er. „Aber sicher kann man sich nie sein, Andarial… das weißt du wohl besser als ich… Ich möchte nur ein weiteres Teil haben, das in dieses Puzzle passt…“ Nach einer kurzen Pause fügte er an: „Ich würde selbst gehen, aber einerseits bin ich noch nicht gänzlich auf der Höhe…“, er deutet dabei mit der freien Hand auf seine Brust, „und andererseits… muss ich auf den Kleinen hier aufpassen. Ich habe es ihr versprochen…“

Andarial nickte abermals. „Du vertraust ihr blind, hm..?“, fragte sie. Kashin sah auf und blickte ins Feuer. „Sie ist meine Frau… wem soll ich vertrauen wenn nicht ihr, hm? Zumal… neben Kahiil… ist sie die einzige, die ich habe.“, antwortete er. „Die einzige..? Du hast auch mich, Kashin.“, entgegnete Andarial. Kashin seufzte. „Andarial… bitte… ich liebe dich, ja. Aber als Freundin. Nicht mehr und nicht weniger. Anders war es nie und wird es auch nie sein… Ich bin dir dankbar, für das, was du für mich getan hast, aber ich kann dir nicht geben, was du suchst… was du in mir zu sehen glaubst. Mein Herz gehört Iverin… es wird Zeit, dass du das akzeptierst. Auch um deiner selbst Willen.“, murmelte er. Andarial schluckte hart. Wortlos verließ sie den Raum und das Haus Minas Faers. Kashin sah wieder hinunter zu seinem Sohn. Mit der freien Hand nahm er eine Decke und legte sie um sie beide. „Schlaf gut, Kleiner…“, murmelte er.