Versiegelter Brief aus Pelargir

Briefarchiv
11. Dezember 2008 • Kommentare: 0

„Seid gegrüsst hochgeachtete Baroness Ellena von Linhir,

Mit grosser Bestürzung vernahm ich von meiner Tochter Amarghil die Nachricht Eurer Entführung und mit noch grösserer Freude las ich von Eurer Befreiung.  Verzeiht einem alten Mann, welcher stets treu zu Eurem Hause steht, die falsche Einschätzung betreffend der Entsendung meiner Tochter zu Eurem Schutze. Meine Kenntnisse um das Hause Minas Faer und vorallem dessen erstaunlichen Fürsten waren zu gering, als dass ich das Vertrauen aufbrachte, solch schwache Vermutungen, wie ich sie besass, weiterzugeben.
Dieser Fehler soll mir nicht erneut geschehen, so wahr ich ein Draugonthir bin!

So es Euer Wille ist, bitte ich Euch darum, ein Wort für die Freisprechung meiner Tochter von Schuld beim Fürsten zu erwirken. Dafür wäre ich euch äusserst dankbar.

Ich möchte Euch kurz berichten von Geschehnissen in unserer Heimat Gondor. Sie könnten durchaus in Zusammenhang mit Eurer Entführung und der Erpressung Eures geachteten Vaters.

Es kam in den letzten Wochen zu mehreren Todesfällen in adligen Kreisen. Auffallend ist, dass es einige Adlige darunter hatte, welche mit Eurem Vater, dem Baron von Linhir, verkehrten. Sie alle wurden ausserdem auf grausamste Art ermordet und auffallend war zudem folgende Gemeinsamkeit: Jedem Todesopfer wurden die Augäpfel entfernt und durch tiefschwarze Obsidiane ersetzt. Glaubt man den Medici so wurden diese Tat vor dem Versterben der Opfer getätigt – so grausam dies erscheinen mag, so könnte es ein Hinweis für Euch sein, denke ich und mit Hinweisen oder Vermutungen möchte ich wahrlich nicht mehr zurückhaltend sein.

Wie ich von einem der Ermittler vernahm, wurde bei einem der Opfer des Weiteren ein Brief gefunden. Sein Inhalt war kurz und für die Ermittler nicht verständlich, doch ich könnte mir denken, dass Ihr Euch einen Reim daraus machen könnt. Es stand geschrieben: „Ihr habt Euch unserer Dienste versichert und diese werden Euch nun innert Kürze gewährt. Seid Euch sicher, mit Obsidianen sollte man nicht spielen, denn diese erachten sich als zu wertvoll, um Spielzeug im Spiele von solchen schwarzen Geistern, wie die Eurigen, zu sein. Daher werden wir Euch umgehend eine Rückzahlung zukommen lassen, in Form jener Steine, welche uns am liebsten sind – nehmt diesen beiliegenden als Anzahlung. Gezeichnet Ein Bewahrer der Obsidiane“.

Der Brief war zwei Tage vor der Mordtat datiert.
Es geschahen gesamthaft dreizehn Morde – alle nach dem gleichen Muster. Und alle innert drei Wochen.

Da ein Teil der Adligen recht innigen Kontakt mit Eurem Herrn Vater hatte, war ihm wohl in den letzten Wochen nicht recht wohl – so jedenfalls mein Eindruck. Es könnte jedoch, mit Verlaub ehrenwerte Baroness und zukünftige Vorsteherin des Hauses Linhir, am Unmut der Bewohner der Baronie liegen. Als treuer Diener des Hauses Linhir möchte ich euch hiermit mitteilen, dass nicht alles zum besten steht in den Landen Eures Vaters. Verzeiht mir bitte diese Worte, denn sie stehen mir nicht zu. Doch da Ihr in fernen Landen weilt und eines Tages meine Tochter als Freiherrin von Draugonthir der Baronin von Linhir dienen soll, muss ich Euch auf diese Missestände hinweisen. Es wäre gut, wenn Eure Worte und Eure Taten wieder hier in den Hallen von Linhir anwesend wären.
Verzeiht einem alten Mann diese Worte und geht mit Ihnen um, wie Ihr es für richtig befindet.

Hochachtungsvoll Euer treuer und ergebener Diener
Freiherr Ilius vom Hause Draugonthir
Oberst des Kavallerieregiments „Die Lanzen von Pelargir“

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