Brothers in Arms

Cinlir Winthallan
1. Juni 2010 • Kommentare: 3

Da baut man ein paar Tage an einem Baumhaus, und schon steht die Welt Kopf. Mal abgesehen davon, dass ich die verdammte Westwand neu machen muss und eine Falltür in den Boden sägen! Giselher hätte mir ruhig früher sagen können, dass so ein Ding praktisch zwingend ist. Aber was tut man nicht alles. Ich muss nur fertig werden, ehe Theron und Ailis klettern können und Gesellschaft von Fianahs Nachwuchs kriegen. Wobei ich nicht glaube, es bleibt nur bei ihrem Nachwuchs.

… Von der Falltür berichte ich Sybell besser nicht. Wenn sie nur halb so besorgt ist, wie Fianah, klingt das nach keiner guten Idee. Wobei gestern wohl das erste Mal seit sehr langer Zeit war, dass ich mich mit Fianah unterhielt, ohne dabei eine Beklemmung ihrerseits gespürt zu haben. Sollte sie sich tatsächlich erholen? Wenn ja wäre anzunehmen, dass die eigentliche Last auf ihrem Herzen ausgerechnet Salas war. Vielleicht hat sie etwas gespürt und die Ungewissheit war schlimmer für sie. Oder der Mann ist doch noch angekrochen. Was weiß ich. Berichtet hat sie nichts dergleichen. Und er wiederum hätte es besser mir erzählt. Immerhin ist er Marschall.

Auch die Elbe war wieder hier. Gwaethil kümmert sich um die Befragung. Ich bin nach wie vor unsicher was die Aufnahme weiterer Unsterblicher angeht. Aber ich vertraue seinem Urteil. Da er allerdings ein Elb ist und sie ebenfalls, kann es wohl eine Weile dauern, bis ich es höre… Egal. Neugierig sein darf man ja dennoch.

Während dessen wird die Situation um Hauptmann Tasartir immer katastrophaler. Unsittliche Annäherungsversuche an seine eigenen Wachen. Dann stellt er es so hin, als würde Cardaans Verlobte, ihrerseits Gräfin, lügen. Weswegen ihn der Mann natürlich, zu Recht, fordert. Erst wirkt er zu feige überhaupt anzutreten, dann scheint man ihn fast bitten zu müssen, sich mit dem Schwert zu verteidigen. Und als er gnädigerweise endlich unterliegt, behauptet er schon wieder er hätte doch nie und man würde ja nur. Hat also nichtmal die Ehre im Leib seine Schuld wie ein Mann zu tragen, trollt sich stattdessen wie ein geprügelter Straßenköter.

Bleibt also nur noch eine Wahl. Es braucht Ersatz. Das sehen inzwischen auch seine eigenen Offiziere ein. Überraschend, dass ausgerechnet Giselher eine mögliche Alternative vorschlug. Und dann die Art, wie er mit den Wachen redete… Ich werde ihn meinen Ratsbrüdern vorschlagen. Soll mich Mordor holen, würden sie ihn nicht annehmen. Er ist ein aufrichtiger Brüger. Bree hatte selten einen treueren Mann in ihrem Dienst. Er versteht die Probleme der einfachen Leute und hat die Sympathien vieler. Noch dazu ist er mein Eidmann. Besser könnte es die Stadt nicht treffen. Besser könnte ich es nicht treffen. Bleibt nur noch, die anderen davon zu überzeugen…

Mein Bruder muss dennoch noch lernen, welches Gewicht seine Stimme inzwischen hat. Mir scheint oft, er vergisst dies. Aber man wird auf ihn hören. Aus Vernunft, Zuneigung, oder weil mein Schwert dazu zwingen wird. Anderes werde ich nicht dulden. Auch das wird er noch verstehen müssen. Er ist mein Hauptmann, Seneschall und Bruder und hat keinen Gleichen unter den meinen. Irgendwann begreift er, was das bedeutet.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Warum denke ich Schon wieder an Suffolk? Und Marwa wird mir wehtun für das ganze Lob da 🙂

  2. Fianah sagt:

    Haja leben und leben lassen 🙂

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.