Minas Faer

I said to myself, I have things in my head that are not like what anyone has taught me – shapes and ideas so near to me – so natural to my way of being and thinking that it hasn’t occurred to me to put them down. I decided to start anew, to strip away what I had been taught.

– Georgia O’Keefe

Alles verschiebt sich. Ich frage mich, was die meisten hier wirklich sehen, wenn sie mich ansehen. Wenn meine Füße fest stehen fragen sich einige bereits, ob ich schwach bin. Bin ich es dann jedoch wirklich, fällt das um so mehr auf. Man weicht mir nicht von der Seite. Was tun mit einem Anführer, der zu scheitern droht?

Irgendetwas muss anders an mir sein. Denn, sieht man von den letzten zwei Tagen ab, ging alles gut. Sicher, es hätte das ein oder andere besser sein können. Es gibt Dinge, die ich mir nicht verzeihe. Aber das ändert auch nicht, dass sonst alles gut war. Was also lässt die anderen so daran zweifeln? Oder ich sehe Gespenster und man fragt um zu zeigen, dass man noch da ist. Dass man Interesse hat.

Diese zwei Tage… Eigentlich nur einer… Die waren hart, das gestehe ich. Mir ist nun klar, warum mein Vater war, wie er es war. Sich zu öffnen bedeutet Angriffsfläche. Fläche, die früher oder später genutzt wird, ob nun absichtlich oder nicht. Und gerade, wenn es unabsichtlich geschieht ist der Schmerz kaum zu ertragen. Was sollte er also anderes tun als sich nach Kräften dagegen zu rüsten? Und sein Sohn? Hat den Schmerz nun also auch selbst zu spüren bekommen, weigert sich jetzt aber daraus zu lernen. Selstam bist du geworden, Cinlir. Schon allein weil ich das schreibe. Es ist, wie ich sagte. Wunden heilen. Es gibt viel, was man mir zu vergeben hätte. Warum also nicht auch ich bei anderen. Die Schuld ist abgegolten. Bleibt den Schmerz zu vergessen.

Dennoch. Ich muss an mir arbeiten. Ich darf nicht weiterhin schwach wirken.