Habe ich wirklich je befürchtet, ich hätte zu tief in die Flammen gesehen und mir den Verstand dabei versengt? Es ist nichts gegen das, was in diesem Haushalt vor sich geht.
Falls dieses Geflecht aus gegenseitigen Abhängigkeiten, lange gehüteten Geheimnissen und verborgenen Leidenschaften überhaupt diesen harmlosen Namen verdient.
Der Fürst – ich kann über ihn nur den Kopf schütteln. Ein solcher Narr. Hat eine schöne Baroness an seiner Seite, klug noch dazu, und verzehrt sich doch nach einer anderen. Jene Frau, nun, ich konnte nur einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Was soll man schon über eine Gestalt sagen, deren bemerkenswertestes Merkmal durchdringende schwarze Augen sind. Zwei Stücke Kohle strahlen mehr Helligkeit aus. Aber ich werde die Wege der Liebe wohl nie verstehen. Ein lächerliches Konzept, ohnehin.
Und dann dieser Hauptmann. Ein ungehobelter Kerl. Er wird schon noch lernen, dass man das zu mir besser nicht ist. Er war es wohl, der dem Fürsten die Pfeilwunde versetzte. Dort wo ich herkomme, hätte er dafür den Tag nicht überlebt. Aber hier…hier kann einer wie er sogar hingehen und den Fürsten anschließend in seinem eigenen Zimmer einsperren wie ein ungezogenes Kind. Die Baroness gleich mit dazu. Und – mich. Dennoch habe ich mich zurückgehalten. Die flammende Wut hinter kühler Fassade gebändigt. Dabei wäre es wohl ein leichtes gewesen, diese hölzerne Tür auf andere Weise zu öffnen. Ein kleiner Funke nur hätte genügt… Aber alas, das Feuer verschont nicht jeden. Und wer weiß, was diese Narren dann gemacht hätten.
Nein, ich habe mich zurückgehalten, auch als ich die Wunde des Fürsten versorgte. Ich wählte eine der…traditionelleren… Methoden. Es war sicherer so. Es ist zu lange her, seit ich die Flammen rief und selbst der eine kurze Moment hat mich geschwächt. Der Rotschopf, Lynne, ging mir bei der Wundversorgung zur Hand. Sie tat es gern, glaube ich, ihre Blicke für den Fürsten sprachen für sich.
An ihrer Hand habe ich eine Wunde verarztet. Ähnlich jener, die die Schwerthand des Königs mir zeigte. Es scheint Sitte zu sein in diesem seltsamen Land, einander die Hände zu verletzen. Vermutlich zur Einstimmung.
Aber sollen sie nur. Ihr Medicus ist geduldig, oh so geduldig. Sammelt brav Kräuter, rührt Tinkturen, mischt Salben, wickelt Verbände. Beobachtet den flackenden Wahnsinn um sich herum.
Das Feuer taucht immer dort auf, wo man es am wenigsten vermutet.
ooc: *leise wiederholden, mehr für sich* „Das Feuer taucht immer dort auf, wo man es am wenigsten vermutet.“ *blickt auf und lächelt* Sehr schön geschrieben. Ich bin entzückt und sehr gespannt, wie „Iryawen“ sich in die Wirrungen und Irrungen des Hauses Minas Faer einleben wird. Ich freue mich darauf mehr zu lesen und über sie zu erfahren. *nickt ihr zu und schleicht sich dann aus dem Kommentar*
ooc: *hust* „Iyrawen“ (Kleiner Vertipper und Buchstabendreher, Verzeihung vielmals…)
ooc: oh, danke sehr! Und ja, ich bin auch gespannt, wie sich Iyra einleben wird und ob sich in Bezug auf Minas Faer der Nebel in ihrem Kopf lichten wird – und in meinem…*zwinkert*
ooc: Ganz gewiss… *nick*