Minas Faer

Meine

kleine Krähe…

Du machst mir Sorgen, ja du machst einen alten Freund sorgen.
Wenn ich dich sehe, wird mir Angst und Bange… wo ist der Fels in der Brandung hin… wo die starke Freu die einst an meiner Seite kämpfte? Die Todengräberin die trotz der Kälte die sie umfasste immer zu einen Schalk aufgelegt war?
Die Krähe die stolz mit den Flügeln schlug, mit der ich über die Dächer lief, mit der ich meuchelte, und mordete wie es uns beliebte? Mit der ich die Listen überflog für den nächsten Auftrag, für den nächsten Kopf? Wo ist meine alte Freundin und Partnerin hin?

Was hat man nur aus dir gemacht, das das Leben in den letzten zweihunder Jahren derart prägend? Ich glaube kaum…
Es sind frische Wunden die ich sehe, und warum glaube ich nur das du sie dir selbst zugefügt hast… das du es zugelassen hast, dass man sie dir zufügte.
Meine Freundin, ich mache mir Sorgen. Nicht das ich dein Tun verurteile, nein einfach weil ich sehe das du dir mehr auf die Schultern gelegt hast als das du fähig bist zu tragen. Du hast dich übernommen.
Und doch ist da etwas von der alten San die ich noch kannte. Du warst wütend, wütend auf die andern Briefe die ich dir schickte.
Auch ich war wütend und doch, in jeden Satz den ich dir schrieb steckt die Wahrheit, den ich kenne dich und du mich, dass weist du. Du hast sie gelesen, und warst wütend darauf das man dir die Wahrheit derartig an den Kopf schmiss.

Und ich freue mich für dich, das du endlich, wie ich mir lange hoffte, die Liebe doch noch entdeckt hast, auch wenn die daraus enstandenen Umstände mehr als misserabel sind. Ich freue mich doch für dich, für deinen Mann, für deinen Sohn für die Frau und Mutter die sie haben. Und ja ein wenig Wehleid findet sich bei mir, du weist warum, du weist um die Gefühle die ich einst hegte, doch sei unbesorgt, dein Mann kann unbesorgt sein, ich habe selbst Frau und Kinder und bin glücklich mit ihnen.

Und ja ich kenne dich, werde wieder stark meine kleine Krähe, finde den Mittelweg den du so

ewig gesucht hast.

Ich treffe dich heute, wir haben uns viel zu erzählen, vor allem du…
Du musst wissen, warum es nötig war das ich sterbe.

Namarie,
Dein alter, toter Freund.
Rýn