In letzter Zeit sind Dinge passiert, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Ob die Dinge, die wir wollen für uns auch erreichbar sind, oder ob wir diese Dinge nur wollen gerade weil sie unerreichbar sind. Welcher Anstrengung bedarf es diese Dinge für uns erreichbar zu machen? Bringt dieser Aufwand zu viele Opfer, die uns am Ende uns selbst verraten und hassen lassen? Führt dieses Verlangen zu einem Wahn, der uns unsere Begierde über alle Prinzipien stellen lässt?
Normalerweise würde ich folgendes antworten: Nein! Aber mittlerweile bin ich mir da nichtmehr so sicher… Seht sie euch an, diese Welt. Langsam aber sicher zerfällt ihr Antlitz, das Lächeln stirbt und unsere Zeit hier ist verwirkt. Zu viel ist geschehen, zu viele Dinge, die wir noch nichteinmal mitbekommen, weil wir nur das sehen, was wir sehen wollen. Diese Welt haben WIR erschaffen, mit Hass und Stahl. Der ehemals erfrischende Wind, der durch diese Lande zog ist giftig geworden… Er stinkt nach Hass, Habgier, Eifersucht… Die Welt der Menschen zerfällt. Die Frage ist nun ob es sich lohnt, diese Welt vorm Zerfall zu bewahren… ich bin mir dessen nichtmehr so sicher…
Natürlich gibt es Gründe, die dafür sprechen würden…einer davon liegt genau in diesem Moment neben mir und schläft, während ich diese Zeilen schreibe… Naja… für mich wäre sie wohl DER Grund. Andere fielen mir spontan nicht ein… mein Bruder? Er wäre vielleicht früher einmal einer gewesen… Djaiir lebt, aber nichtmehr für mich. Zu viel böses Blut, das da geflossen ist… Man kann es drehen und wenden wie man will.
Schaffen durch Zerstörung, Zerstören durch Schöpfung. Dieser Grundsatz kommt hier wunderbar zum Tragen. Die Welt, wie sie jetzt ist MUSS zerstört werden, wenn sie neu erschaffen werden soll. Das geht aber nur, wenn jeder einsieht… wenn jeder hilft… und ja, in diesem Moment bin ich Pessimist. Ich zweifle daran, dass die Menschheit dieser Aufgabe gewachsen ist… welcher Aufgabe? Der Aufgabe selbst Opfer zu bringen. Freiwillig. Für eine bessere Welt. Ich für meinen Teil werde versuchen zu helfen, so weit es in meiner Macht steht… obgleich ich an dieser Front wohl alleine kämpfen werde.