Ein Hauch Sommer

Ellena Elteror
23. Mai 2008 • Kommentare: 1

Liebe Ioreth,
man kann den Sommer spüren und dennoch aufwachen und den Winter erleben. Ich hatte für einen flüchtigen Augenblick geglaubt, ich dürfte endlich Ellena sein, Wärme spüren und lachen, ich habe mich gründlich getäuscht.
Alejandro wollte mir den Sommer bringen und hätte es beinahe geschafft. Er hatte keine Mühen gescheut, Ioreth! Ich fand mein Zimmer, verwandelt in ein Meer aus weißen Blumen. Allein zwei Sonnenblumen durchbrachen das Bild. Es war wie die Erneuerung eines Versprechens, das Versprechen mich als Ellena anzunehmen, mir eine Heimat zu gewähren.
Er war entschlossen, mir diesen Abend zu gewähren. Stell Dir vor Ioreth, Alejandro Salas, Fürst von Minas Faer, vergaß die Politik, ebenso all seine Verpflichtungen und schien es nicht als Pflicht an seiner Verlobten zu sehen. Es hätte mein Sommer werden können…

Leider kommen die Dinge so häufig anders und in diesem Fall überschlugen sich die Ereignisse. War ich eben noch einfach Ellena, stürmte im nächsten Moment Lynne herein. Ich schrieb Dir von ihr, sie ist.. oder war (ich weiß es derzeit nicht) mir immer eine Vertraute in diesem Haus. Sie riss das Wappen des Hauses von ihrer Uniform und verließ den Raum augenblicklich. Der Fürst folgte ihr. Natürlich tat er das, er musste seinem Herzen folgen…

Ich sah mich dem Chaos gegenüber, anders kann ich es nicht beschreiben. Im Flur traf ich auf meine Wache, Elmion Cardaan, den ich noch nie in einem solchen Zustand fand. Er  war offenbar verwundet, oder.. was auch immer,  jedenfalls in Sorge um Frau Antain. Dazu meine Zofe, die Antain offenbar hasst und Lysawyn, die ich nur mit Mühe davon abhalten konnte, Antain an Ort und Stelle niederzustrecken.

Ioreth, ich weiß weder ein noch aus, an einem Abend kann man glauben, seinen Frieden gefunden zu haben und findet sich inmitten eines Krieges, und das innerhalb eines enzigen Haushaltes. Ich sehne mich nach Ruhe, ich sehne mich danach, einen Tag verleben zu dürfen, bei dem ich ahnen kann, ob er gut ausgehen wird.
Mynerya versuchte mir eine Freundin zu sein, einfach bei mir zu sein und mir so eine Hilfe zu sein. Ich konnte nicht mal dieses Angebot wahrnehmen. Ich wies Freundschaft ab, und war so kalt wie es viele sind dieser Tage –  wenn ich nur dieser ewigen Wut, Trauer und dem Hass um mich herum entgehen könnte!

Fühl Dich dennoch umarmt, ich hoffe ich werde bald Anderes zu schreiben haben,
Ellena

  1. Elmion sagt:

    sehr schön geschrieben gisi…. und fängt die chaossituation der szene sehr schön ein 🙂

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