Minas Faer

Wofür brauchte er schon Wind.

Hatte er nicht Flügel, die ihn mit oder ohne fremde Hilfe sicher über den Wolken halten würden, wann immer ihm danach war? Der Wind war ein Freund. Nicht mehr. Er hatte sein Feuer, seine Flügel. Er konnte aus eigener Kraft in der Luft bleiben.

Als er nach unten sah, erblickte er ein silbernes Blitzen unter sich. Es kam auf ihn zu. Er sah es kommen. Es gab keinen Grund für Angst. Ihn, ihn würde es sicherlich nicht schneiden. Und wenn, dann nicht tief. Es würde ihn nicht verletzen. Kaum ein Augenzwinkern abringen.

Dann kam der Schnitt, welchen er zu verleugnen suchte. Zwar schrammte er gerade nur so über die Schuppen, dennoch floß das Heiß schnell aus seiner Brust, verlor sich in der Leere zwischen ihm und dem Boden. Es war egal wo es landete. Es war wichtig, daß es ihn verließ. Und jeder Atemzug dränge es weiter weg.

Er war nicht länger fähig die Flügel zu schlagen. Spürte sich fallen. Sah den Boden näher rasen. knallte hart auf den Stein. Und lag. Wehrlos. Reglos. Mtulos.

Erst als ihm der Wind sanft um die Nase strich und unter die Flügel fuhr, erinnerte er sich. Er hatte alle Kraft die er brauchte. Das war nur ein Kratzer. Nichts weiter. Mit einem trotzigen Schnauben hob er den Kopf, spürte den kühl einsetzenden Regen, welcher den Schmerz linderte. Nein, nicht so, Silber. 

Nie zuvor war ihm so bewußt gewesen, wie sehr sein Feuer den Wind brauchte.

Ein Schatten flog über ihn hinweg. Jemand griff nach seinem Schwert. Er hielt still, ließ es zu. Schloß die Augen. Es war gut so.