Auf der suche nach Rýnnoer trieb in sein Weg nach Forochel.

Unter den Hufen seines Pferdes knackte das Eis des gefrorenen Sees. In der kalten Decke des Wassers waren unzählige Hufabdrücke und Linien von Schlittenkufen zu sehen, im Winter benutzten viele den Frostsee als Übergang, sofern sie sich trauten, das Einbrechen in dünneren Eisschichten zu riskieren.
Rodgar blickte über die funkelnde Ebene aus Eis und das Festland, dem er auf dem Rücken des Tieres immer näher kam.
Schneebedeckte Tannen und zwischen den Ästen glitzernde Eiskristalle säumten das Ufer und gaben ihm eine kalte Schönheit. Dann erreichte er das Ufer und ritt langsam die Böschung hinauf.
Während er durch den hellen und zugleich dunklen Wald ritt, flammten Bilder der Erinnerung durch seinen Geist. Es waren Bilder von brennenden Häusern, er hörte Menschen schreien, sah die Krieger mit Fackeln und schimmernden Waffen, vom Blut bedeckt. Vor ihm öffnete sich eine Lichtung, in deren Mitte fünf Reiter in ihre Mäntel gewickelt saßen und die Hände gegen ein Feuer hielten. An der Schulter des einen lehnte ein großer Schild, auf dem eine grüne dreiköpfige Seeschlange zu sehen war.
Beinahe lautlos glitt er aus dem Sattel, zog die zwei klingen vom Sattel des Pferdes.
Mit ruhigen Schritten, völlig wortlos ging er auf die kleine Gruppe zu, die Schwerter weit oben am Griff haltend und nach unten richtend.
Beinahe beiläufig schlug er die breite Klinge in den Kopf des Mannes, der ihm die Seite zukehrte. Zuckend, aber ohne ein Laut von sich zu geben kippte dieser unter den erschreckten Blicken seiner aufspringenden Gefährten zur Seite. Blut besudelte den reinweißen Schnee in dickflüssigen Spritzern.
Rodgar handelte wie er es schon lange nicht mehr getan hatte, gesindel verdient keinen ehrenvollen Kampf, keinen ehrenvollen Tod.Er hob ein Schwert, lenkte den Schwertstreich des einen ab und rammte ihm dann den beschlagenen Schaft der Waffe ins Gesicht, sodass zwischen seinem zerschmetterten Kiefer die zerbrochenen Zähne herausfielen.
Die Spitze eines Speeres rammte sich gegen Rodgars Seite, durchdrang sein Kettenhemd allerdings nur wenig. Mit einem Seitenhieb zerbrach er den hölzernen Schaft der Waffe.Im lächerlichen Versuch sich zu schützen hob der Krieger den Schild.Rodgars Klinge ließ die Holzsplitter umherfliegen und rammte sich in die Stirn des Mannes, der mit einem undefinierbaren Gurgeln nach hinten fiel.
Ein Schwerthieb prallte von Rodgars Schulterpanzer ab und mit einer Drehung wand er dem Angreifer die Waffe aus der Hand. In rasender Wut hackte er auf den Mann ein. Finger wurden von der Hand des nach hinten Stolpernden abgetrennt und fielen mit einem widerlichen Geräusch in den nun völlig mit dem Blut beschmutzten Schnee.
Rodgar hörte, wie jemand von hinten auf ihn zu rannte und drehte sich mit dem Schwert zuschlagend. Blut spritzte fast einen halben Meter zur Seite, während der Mann mit halb durchtrenntem Hals zu Boden ging.
Rodgar wirbelte um die eigene Achse und warf ein Schwert gegen den nun Fingerlosen. Mit einem unbeschreiblichen Geräusch schlug es in die Brust des Mannes und schleuderte ihn regelrecht nach hinten.
Schwer atmend stand Rodgar inmitten von Blut und Toten, lediglich einer der Feinde lebte noch.
Er hob das Schwert eines Feindes auf und ging auf den zu Boden Gegangenen zu. Er setzte dem Verwundeten die Klinge auf die Brust und legte beide Hände auf den Schwertknauf.Ein leichter schlag mit der Faust auf den Schwertknauf und beinahe lautlos durchdrang die Schwertspitze den Lederpanzer des Mannes und durchbohrte sein Herz.

Rodgar wand sich ab und holte sein Schwert zurück, dann verließ er murmelnt den Ort des Gemetzels.

„Welche Schande….den makellosen Schnee mit dem Blut zu besudeln.Und er war nichtmal dabei.“

  1. Elyawyn sagt:

    Gelber Schnee is bäh. Roter schnee is schön geschrieben. Fein fein 🙂

  2. Liniath sagt:

    sehr fein geschrieben :d und immerwieder macht es mir spass deine blogs ein und auch zwei – drei viele male zu lesen 🙂

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