…die Linien der Feder Nimrothirs wirken fast vorsichtig, die Tinte scheint fast zu trocken um ihre Wege weiter über das brüchige Pergament zu nehmen…
Pelargir.
Heute habe ich zum ersten Mal wieder das Haus derer erblickt, die ich einst Familie nannte.
Ich habe Sethur dort zurückgelassen, es ist nicht an ihm mich weiter zu begleiten. Ein Peinlicher Moment war es, als er erkannte dass nicht jenes Haus das Ziel meiner Reise war – nicht, dass ich gegensätzliches behauptet hätte, doch wie er jenes vermutete, besaß ich wohl die Feigheit ihn in selbigem Glauben zu lassen. Es machte vieles einfacher. Wie Salas um anderes betet, habe ich wohl gebetet, Nargeras nicht erblicken zu müssen. Ich sah ihm das Erkennen Sethurs an, jedoch schien er in mir nicht den Sohn zu sehen, der ihn vor vierzehn Wintern verließ. Andererseits machte er ebenso keine Anstalten, mich aufzuhalten, als ich nebst Sethur die Kutsche, besser: das Fuhrwerk, vor dem Haus stehen ließ um mir eines der Pferde aus dem Stall zu nehmen.
Pelargir verfällt, das Haus Izhkarioth verfällt, der Pater Familias als der Nargeras sich gern sah verfällt, nur ein alter, verbitterter Mann zwischen stummen Steinen bleibt zurück. Die Blicke der wenigen Bediensteten die er noch immer hält schienen leer, fast angsterfüllt, als sei der Wille an jenem Hause zu dienen mit Caitlyn verschieden – nicht dass sie eine warmherzige Frau war, nicht dass der Umgang mit ihr jemals einfach und angenehm hätte sein können – nein. Nur ist das Haus nun leer. Auch Sethur schien es zu erblicken – was ist ein alter Mann ohne Frau, ohne Söhne. Ein einsamer Steppenwolf kommt mir in den Sinn, jenes Bild das ich so oft für mich selbst sah.
Nun erst, wo meine Hand die Gedanken auf Papier bannt, werden mir die Blicke der Bewohner, der Bediensteten, und ebenso zuletzt Nargeras‘ gewahr – Blicke aus Augen, die sich verengten als sie auf den Mantel der Klingen fielen. Blicke – mal misstrauisch, mal fast feindseelig, mal jedoch annähernd wohlwollend – wohlwollend meist die Blicke der Alten, misstrauisch die von Bauern und denen, die Sethur als „Gewöhnliche“ bezeichnen würde.
Besonders im Gedächnis bleibt mir ein älterer Wachmann, Haar und Bart bereits ergraut, das Rüstzeug abgenutzt, welcher mich erst beobachtete, und schließlich als ich an ihm vorrüberging Haltung annahm und salutierte. Ich neige an sich nicht zu besonderen Hängen zu Militär und dessen Flosqueln, doch diese knappe Geste des Respektes erfüllt mich in gewisser Weise mit Stolz.
Als weitere Eindrücke wird das Heraufziehen des Krieges immer deutlicher – die kurzen Abschnitte von Rohan die ich erblickte waren verwaist, die jungen Männer verschwinden aus den Dörfern, in den Städten wie Pelargir sammeln sich die Bewaffneten. Darüber hinaus liegt über dem ganzen Land eine Stimmung… schwer zu beschreiben ist es, die Blicke, Worte der Menschen sind geladen wie die Luft eines Gewitters, gleichsam ist alles um mich kalt. Es mag ebenso daran liegen, wie lange ich nicht mehr in diesen Landen wandelte, doch ich glaube es nicht – Sethur sah es ebenso.
Auch in den Landen um Bree war es deutlich, doch hier ist der Hauch des Krieges fast wie ein beißender Wind in der Luft, erfüllt mit Kälte so wie einem Grundgefühl von Sorge.
Wenige Tagesreisen trennen mich von Damares, auch wenn ich gleichsam fürchte, dass die Begegnung eine rein militärische sein wird, so wir auch unter Klingen sind. Ich bin gespannt auf ihre Reaktion mein Auftauchen betreffend – und verzehre mich gleichsam nach ihrem Blicke, ihrem Wort, ihrem Geist nahe dem meinen. Wenige Tagesreisen. Ich werde die beginnene Nacht hindurch reiten müssen. Ich hoffe, dass sie ohne Gefahr das Ende ihrer Reise erreichte – ohne Gefahr… dass sie es überhaupt bereits erreichte. Ich weiß um ihr Geschick im Kampf, doch der Gespannten Sehne des Bogens kann auch die am sichersten geführte Klinge nicht entgehen. Wieder ein Anzeichen welches dagegen weist, ich könnte im Geiste oder so sie existiert in der Seele jener Steppenwolf sein – ich habe zu viel Phantasie. Sie wird dort sein. Sie wird.
Uns ist der Zorn.
Und mir die Angst.
Und mir die Sorge.
Und mir die Sehnsucht.
Und doch auch die Hoffnung.
Nim *schaut verwirrt* Titel????
UNd wieder einma herrlich bildhafte beschreibung. *seufz* .. naja En Tagebuch ist ja kein Bilderbuch … meistens jedenfalls
*schnurr* Hachja … bald … bald ….
Schön geschrieben – und natürlich wird sie da sein!
ooc: *Kopfschüttel* Jetzt schreibt der nicht mal mehr Überschriften… *grinst*
ooc. Uhups… Hatte ich nicht eigentlich eine geschrieben?? Kommt sofort… 🙂
Da. *g*
Pfffff 😛 *ditsch-grummel*