Es ist also nötig geworden, nach Bree zu gehen. Da die Zunft zerschlagen ist und das Personal der Stadtwache in großen Teilen ausgetauscht, gibt es schlicht keinen Grund mehr die Stadt zu meiden. Und sich zu zeigen kann nicht schaden.
Allerlei seltsame Gestalten treiben sich in den Gassen und Wirtshäusern Brees herum. Wie es scheint, wünschen die meisten davon derzeit meinen Tod. Oder besser, wünschten. Wobei ich keinen Zweifel hege, daß die Zahl derer, die es nach wie vor tun, immernoch hoch genug ist. Und sie wird nie auf Null sinken. Dennoch ist es so, daß ausgerechnet von jenen, die in Bree am meisten verschrien sind – ob nun zu Recht oder nicht – mir am meisten Hilfe zu teil wird. Und dafür jene, auf die ich mich am ehesten verlassen können sollte genau die sind, auf die ich mich nicht verlassen kann, nimmt man meinen eigenen Haushalt aus.
Da haben wir zum Beispiel Taraja. Eine Angehörige Sonnenwinds, die auf die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft sehr stolz ist. Eine Gemeinschaft, die Wert auf Ehrgefühl und Integrität legt. Dennoch ist ausgerechnet sie es, die entweder Mörder auf mich ansetzt, oder zumindest bereit ist als Mittelsmann zu fungieren – oder auch einfach nur selbst Geld dafür nimmt meinen Kopf zu beschaffen. Ich weiß nicht genau was davon nun wirklich zutrifft, aber ich glaube, keines davon würde auf sonderlich wohlwollende Ohren in ihren Reihen stoßen, auch wenn man meinen Namen dort nicht sonderlich zu schätzen scheint. Ich verstehe auch nicht, warum sie so ist. Jede Kritik die sie hatte, hörte ich in aller Geduld und versuchte die besagten Punkte zu behandeln, so gut ich eben konnte. Anscheinend verdient man in Bree dafür den Tod…
Auf der anderen Seite ist da zum Beispiel Carya. Eine Frau, die ich kaum kenne, die mich nicht kennt. Welche mich aber kürzlich noch in Tarajas Begleitung aufsuchte, dann anscheinend selbst mitzuwirken gedachte an diesen Plänen – und es nun aber vorzieht meine Gesellschaft zu suchen. Sie ist eine Elbe… Ein Rätsel, wie sie überhaupt daran denken konnte zu den Waffen zu greifen…
Auch Brelans Name fiel. Auf allen Seiten zwischen Schützer und Attentäter. Er ging, weil er mir nicht trauen konnte, so sagte er. Nur einmal wandte ich tatsächliche Gewalt gegen ihn an, wenn man es so nennen will. Ein Brandzeichen gegen den Ungehorsam, welchen er bis dahin mehrfach bewiesen hatte. Und er wußte, daß etwas in diese Richtung geschehen mußte. Dennoch spricht er von gebrochenem Vertrauen. Er, der meinen Kopf für einen Preis zu verkaufen scheint.
Und dann noch dieser Lesterdt… Ein Zeitgenosse, der mir schon vorher bekannt war, dank seiner Verbindung zu Marathil und Brelan. Er zeichnete sich vor allem dadurch aus bei unserem ersten Treffen ein möglichst unsympathisches Verhalten an den Tag zu legen, mich in meiner Position in Frage zu stellen und darüber hinaus anzumerken, daß mein Kleidergeschmack offensichtlich unter dem seinen läge. Inzwischen jedoch versucht auch er die Attentäter aufzuspüren, läßt sich auf das ein oder andere philosophische Gespräch ein und diskutiert mit bemerkenswerter Bereitschaft die Heraldik des Hauses. Ein seltsamer Mann. Ausgerechnet durch ihn Hilfe zu erhalten ist mehr als überraschend. Ich frage mich, wie er inzwischen zu diesem Titel steht.
Derweil leisten die Klingen, die Hauswachen und auch die Kavallerie überdurchschnittlich gute Arbeit. Die Klingen umgeben mich stets, achten mit akribischer Genauigkeit auf meinen Schutz, sind so freundlich sie es eben sein müssen, dennoch so professionell um keinen Fehler zu machen. Gleiches gilt für die Wachen des Hauses. Und die Kavallerie versteht die eigene, äußerst flexible Position in Situationen wie diesen. Besonders fällt mir tatsächlich Drakomir auf. Ein Mann, den ich bisher nur mit einem Bordell in Verbindung brachte. Aber er scheint sich bei den Klingen wohl zu fühlen und nimmt seine Aufgabe äußerst ernst. Ich gestehe, daß ich ihm das alles gar nicht zugetraut hätte.
Was mich überraschte, war Sanguisa an der Seite Taronas zu sehen… Kein gutes Zeichen. Die Krähe wird Rodgars Rückkehr und deren Umstände kaum sonderlich begrüßen. Ich glaube sogar ihren Mann gehört zu haben, welchen wir bis dato alle für tot hielten. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum sie ging. Muß es aber wohl hinnehmen. Jedenfalls bedeutet es nichts Gutes, sie bei Tarona zu sehen. Sanguisa ging nicht so im Guten, wie ich es mir gewünscht hätte. Und sie war nie jemand, der mit ihrer Meinung hinter den Berg hält. Taronas Mann bereits war schon wenig begeistert von den Umgangsformen im Haus. Man muß kein Genie sein um sich den Rest auszumalen. Dennoch, immerhin wollte sie mich warnen – damit also wäre das halbe Dutzend an Warnern voll. Ich glaube fast, es hat sie verletzt, daß mich ihre Nachricht nicht überraschte. Gerade sie jedoch müßte sich bewußt sein, daß es immer jemanden gibt, der einem ans Leder will. Merkwürdig.
Zur gleichen Zeit muß mein geliebter Wind tapfer sein… Während sie neben mir steht und meine Hand hält, mir Ruhe gibt wenn ich drohe dem Zorn nachzugeben, ist sie es, die hören muß wie man ihrem Mann ans Leben will. Es muß für sie scheinen, als würden mich diese Drohungen nicht kümmern. Ich nehme sie ernst. Aber ihnen auch nur im Ansatz nachzugeben würde Schwäche bedeuten. Und die wäre genau in dieser Anfangsphase fatal. So muß sie dulden wie ihr Mann zu jedem freundlich lächelt, ungeachtet der eigentlichen Emotion, die dahinter stecken mag. Sie lernt also auf diesen seltsamen Planken zu stehen. Bisher gibt sie eine sehr gute Figur ab, auch wenn sie sich jedesmal kaum zu mir vorzuwagen scheint. Dabei brauche ich sie so notwendig wie die Luft zum atmen! Alrich scheint das sehr wohl begriffen zu haben. Er ist es, der sie jedesmal eiligst zu mir läßt. Auch Mewen glaube ich lächeln gesehen zu haben…
Hoffentlich lesen das alle Beteiligten, weil dann mal klar würde, warum wir alle so verwirrt sind 😀
Solan, les mal diene Post ich glaub dan wirds noch verwirrter :>
„…Er, der meinen Kopf für einen Preis zu verkaufen scheint…“ O.o
Hab ich da was nicht mitbekommen oder was einfach nur falsch verstanden?
Deiner war einer der Namen, der mehrfach als Verschwörer genannt wurde. *hüstel*
Soso… Nadann. *knöchel knacken lass*
Jajaja… verdammt, nur die Izhkarioth-Sippe darf verbal auf den Fürsten einhacken! 😀
Mhhmf, frommer Wunsch. Trotzdem! *g*
Sagte ich schon „schön“? ^^
Tarona bekommt es schon mit, was es heisst auf dem Präsentierteller zu stehen .. vor allem bekommt sie dne Hass auf den Fürsten zu spüren da sie ja auch adelig ist. Aber sie akzeptiert es weitgehen allerdings tut sie es manchmal auch laut kund, nicht immer zum Gefallen anderer Minas Faer.