Glück. Was heißt das schon. So viele haben ein Leben, mit dem sie nicht glücklich sind. Schlimmer jedoch sind jene, die sich ein Leben wählen, mit welchem sie ebenso wenig glücklich sind. Jedoch ist es schwierig zu sagen, wer zu welcher Kategorie gehört.
Schon früher als gedacht trat Hauptmann Aldorn wieder wegen Angor vor mich. Er bat ihn in seine Dienste nehmen zu dürfen, unter meinen Bedingungen. Es war dringend nötig herauszustellen, daß das natürlich bedeuten würde, er wäre mir mittelbar zur Treue verpflichtet, durch seinen neuen Herrn. Jetzt kann er das eingehen. Ich sehe nicht, wo der Unterschied zur vorigen Pflicht war und warum er diese nicht einfach hat erfüllen können. Jedoch ist es mir gleichgültig ob ich seine Kette halte, oder ob es Aldorn tut. Denn Ketten, so unliebsam ihr Klang, sind notwendig, müssen sein. Damit wir alle neben können. Damit wir eine Chance haben in dem, was auf uns zu kommt. Wir alle liegen an diesen Ketten. Auch ich. Und jeder höhere Mann.
Um das alles zuzulassen stellte ich also eine Aufgabe. Zarroc und seine Zukünftige, welche dann mit meinem Segen heiraten werden, haben einen Schreittanz aufzuführen. Die Schwierigkeit daran ist nicht der Tanz an sich. Sondern die Tatsache, daß Angor während dieses Tanzen und auch während jeder noch so kleinen Sekunde in der er ihn übt oder beigebracht bekommt den Mund zu halten hat. Ich bin sicher das fällt ihm schwer. Mir ist nicht bekannt wer sein Lehrer hierin ist, jedoch bete ich zu den Valar daß sich der Hauptmann das nicht auch noch aufgehalst hat.
Meine Frau… In der Nacht, in der ich fast unseren Hauptmann hätte töten müssen hieß ich sie mich zurück zu lassen. Ich wußte ich würde keinen Schlaf finden. Und behielt Recht. Doch als sie nun wieder zu mir kam, äußerte sie geglaubt zu haben ich empfände kein Verlangen nach ihr. Törichtes Weib. Zumindest darin merkt man ihre Jungend. Ehre und Stolz geboten das Gegenteil zu beweisen. Ich wage zu Recht hoffen zu dürfen sie überzeugt zu haben.
Ihr Gesicht als Hylea eintraf hätte ich jedoch gern gesehen. Wir kennen uns schon beträchtlich lange. Den Befehlen nach, die sie erhielt, wird sie alsbald beginnen als Zofe für Gräfin Salas zu arbeiten. Aber nicht nur das. Und auf die Ergebnisse all ihrer anderen Arbeit bin ich bereits gespannt. Zweifelsfrei furchtvolle Bemühungen.
Bleibt noch ein Name, den ich nach wie vor nicht zu Papier bringe. Es sollte mich verwundern wieviele Namen ich zu schreiben scheue. Dieser eine gehört einem Mädchen, welches ich vor nicht all zu langer Zeit noch fälschlich Frau genannt hätte. Aber in ihren Augen liegen noch die Träume. Für die Welt, die ihr Gewerbe brächte, ist sie nicht geschaffen. Es sind nicht die rauen Hände anderer Männer, die sie fürchten sollte. Mir mag scheinen einen Hauch davon hat sie nunmehr verstanden.
Ich weiß, daß sie nichts gesehen hat. Mein Geheimnis bleibt sicher. Und so wird mein Teuerstes hier eine neue Heimat finden können, zusammen mit mir. Niemand hier wird es wissen, jedenfalls nicht mehr als unbedingt nötig. Und niemand wird uns Schaden daraus erwachsen lassen können. Vielleicht tut es gut eine Weile keine Schlachten mit dem Schwert zu schlagen. Vielleicht ist es gut eine Weile die Geister zu jagen.
„(…) wird sie alsbald beginnen als Zofe für Gräfin Salas zu arbeiten. Aber nicht nur das. Und auf die Ergebnisse all ihrer anderen Arbeit bin ich bereits gespannt.“
Öh… sollte ich mir Sorgen machen? 😀
Also Zarroc: Maul halten und einen neuen Drillmarsch lernen!
🙂