Hausarrest!

Laerien Ruhwardon
7. September 2009 • Kommentare: 2

Nachdenklich sah sie Sybell nach, wie sie die Tür hinter sich verschloss, jene Tür die sie für die nächsten Tage nicht öffnen durfte, zumindest nicht um nach draußen zu gehenNachdenklich sah sie Sybell nach, wie sie die Tür hinter sich verschloss, jene Tür die sie für die nächsten Tage nicht öffnen durfte, zumindest nicht um nach draußen zu gehen. Bis einschließlich Mittwoch sollte sie diese Tür nur von innen sehen. Laerien seufzte leise als sie sich in dem Stuhl zurück lehnte, ihr Blick noch immer auf diese Tür gerichtet. Der Fürst wollte und wohl vor allem konnte er sie nicht verstehen. Er konnte nicht verstehen das ihr Leben bisher gänzlich anders verlaufen war, das es andere Regeln gegeben hatte und meist ein anderes Verhalten an der Tagesordnung gestanden war, einer Tagesordnung die sich von ihrer jetzigen unterschied. Doch war er es der das sagen hatte und sie hatte sich dem zu fügen, sie war es die ihr Denken und ihr Leben ändern musste, hier unter seiner Aufsicht, in seinem Hause und gegenüber den Angehörigen. Nach dem Gespräch mit Sybell eben fühlte sie sich wieder besser, sie hatte ihre ganz eigene Art Dinge zu erklären und Laerien fühlte sich von ihr verstanden

Dabei hatte der Abend so schön begonnen, Sir Giselher hatte sie wie versprochen abgeholt um sie auf einen Spaziergang zu geleiten. Er schlug dann jedoch Bree vor und als er ihren kurzen Einwand, in dem es lediglich um ihre Sicherheit ging widerlegen konnte, hatte sie nicht weiter nachgedacht. Das direkte Verbot war vergessen, sie dachte wirklich es wäre in dieser Begleitung in Ordnung wenn sie in die Stadt gehen würde. So sagte sie also zu und sie machten sich auf den Weg, sie war wirklich aufgeregt und sie hatte sich gefreut endlich etwas mehr als diese öde Siedlung zu sehen. Bree war eine kleine Stadt und doch war sie schön, vor allem aber war es ihr eine willkommene Abwechslung. Nie im Traum hätte sie an mögliche Konsequenzen gedacht, bisher hatte sie noch nie mit solchen rechnen müssen. Sir Giselher stellte sich in ihrem Besuch im Pony zudem als angenehmer Gesprächspartner heraus, er hatte es sogar geschafft ihr das ein oder andere Schmunzeln zu entlocken, vor allem wohl als er berichtete das er keine toten Drachen aufweisen kann. Ansonsten hatte sie in dem Gespräch sehr auf ihre Wortwahl geachtet, immerhin hatte ihr Vater sich viel Mühe gegeben ihr dies zu lehren.

Der „Ausflug“ in die Stadt endete jedoch, sehr zu ihrem Leidwesen, kurzzeitig als der Himmel meinte er müsse sich in einem nicht enden wollenden Regenschauer über ihnen ergießen. Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen als sie daran wie Sir Giselher ihr noch sagte das es doch nicht alle Tage regnen würde und man den Besuch in der Stadt fortsetzen könne. Wahrscheinlich musste sie darauf nun warten, sehr lange warten. Zu dem Zeitpunkt war ihre Laune allerdings nicht durch den Regen getrübt worden, auch nicht als sie wieder in der Siedlung angekommen waren und eine Wache sie aufsuchte um ihr auszurichten dass der Fürst sie gerne auf ein Glas Wein sehen würde. Auch da hatte sie nichts schlechtes gedacht, sie war wirklich in dem Glauben er würde sich einfach ein wenig Zeit für sie nehmen.

Sie verzog ihren Mund wieder als sie an das folgende Gespräch dachte, es begann harmlos, doch dann gesellte sich zu dem Regenwetter, das draußen vorherrschte noch ein „Donnerwetter“ innerhalb des Hauses das direkt vom Fürsten ausging und auf sie nieder prasselte. Sie selbst hatte ihre Worte dezent zurück gehalten, einerseits weil sie tief im Inneren wusste das er Recht hatte mit seinen Worten, wenngleich sie auch nicht so schuldig war wie er dachte, andererseits weil sie an Sybell dachte, als ihr jene vor ein paar Tagen gesagt hatte das es manchmal besser wäre ihm Recht zu geben anstatt zu widersprechen. Ziemlich kleinlaut war sie nach unten gegangen und hatte sich dort sogleich ein Lächeln aufgezwängt, sie sollte Sir Giselher Gesellschaft leisten, ihm dabei aber nichts von dem Gespräch und ihrer Strafe erzählen auf welche sie noch warten sollte. Es wäre ihr wohl auch gelungen,doch wusste er bereits von ihren Fehltritt und so versuchte sie nur noch so tapfer als möglich zu wirken und sich dafür zu entschuldigen. Die Entschuldigung allerdings meinte sie wirklich ernst in jenem Moment.

Laerien dachte sie würde aus allen Wolken fallen als ihre „Strafe“ dann verkündet wurde, sie bekam Hausarrest, sie hatte noch nie Hausarrest gehabt. Sie würde die nächsten Tage nicht aus dem Haus gehen dürfen und Besuch nur dann empfangen wenn eine Wache da war. Sie hatte allerdings auch nicht annähernd gewagt dem zu widersprechen, sie hatte beschlossen ihre „Strafe“ so würdevoll wie es ihr nur möglich war zu nehmen. Und eines wurde ihr klar, sie würde es wohl nicht noch einmal wagen sich solch einen Fehltritt wie heute zu leisten.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Man kann ja wirklich Mitleid bekommen. Armes Mädel.

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Aber sie lernt! *stolz ist*

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