Baby Steps

Cinlir Winthallan
3. November 2009 • Kommentare: 4

Man sollte es nicht glauben, aber der Graf hat es also tatsächlich geschafft, das Treffen des Haushalts hinter sich zu bringen und kein komplettes Desaster anzurichten. Sieht man davon ab, dass er in seiner Naivität Giselher und seine eigene Frau beleidigt hat. Zu seinen Gunsten gehe ich davon aus, dass das lediglich der Ungeübtheit und ungewohnten Situation zuzuschreiben ist. Für den Moment. Er wird also weiter lernen müssen.

Meine Frau und Giselher berichten, dass der Graf ordnungsgemäß Aufgaben an alle Anwesenden verteilt hat, ganz, wie ich es ihm sagte. Sie haben nun eine Woche Zeit um diese zu erfüllen – oder wenigstens einen Fortschrittsbericht zu bringen. Eine Woche Zeit ist es auch, die ich habe um ein Schiff zu organisieren. Mein Bruder braucht mehr Ausrüstung. Da ich nun also Seeleute gefunden habe, die wahnsinnig genug sind ein Kriegsgebiet zu besegeln, sollte das Schiff und die Mannschaft das geringere Problem sein. Hoffe ich jedenfalls.

Der Graf verkündete auch, ganz wie aufgetragen, dass er ab sofort als Marschall des Hauses dient. Dienen. Das scheint ein elementarer Punkt daran zu sein. Es wird Zeit, dass der Junge seinen Beitrag zu diesem Haushalt leistet. Giselher ist nicht sonderlich begeistert davon. Ich wette, der Gräfin geht es nicht viel anders. Bleibt aber keine Wahl. Alles andere wäre eine Schande für das Haus und nicht zuletzt auch für seine Frau. Es ist unter keinen Umständen zuzulassen. Sollte er die sprichwörtliche Kurve nicht kriegen, wird er auf die eine oder andere Art aus diesem Haushalt verschwinden. Meine Gebete sind also mit der Gräfin und Salas selbst.

Auch Schall und Rauch wurde wieder aufgenommen. Zwei Namen stehen nun darauf, die von nun an nicht mehr genannt werden. Sie sind Vergangenheit. Verjagd. Vergessen.

Es waren viele neue Gesichter zugegen. Kaum noch jemand der alten Garde. Im wörtlichen, wie auch übertragenen Sinn. Die einzige Konstante scheint nach wie vor Giselher zu sein. Ich hoffe für ihn, dass sich das nun ändert und die Fluktuationen aufhören. Für ihn gab es keine Sonderaufgaben. Als Hauptmann sollte er, bei den Valar, wirklich mehr als alle Hände voll zu tun haben.

Eine seiner und auch meiner Hoffnungen liegt wohl in Tharlegond. Es ist bemerkenswert wie gut der Mann auch so weit weg von den Truppen noch über deren genaue Position informiert ist. Ich verstehe nun besser warum mein Bruder ihn mir derart ans Herz gelegt hat. Es scheint nichts zu geben, was ihn seine Pflicht vergessen lässt, Frauen eingeschlossen. Der Mann kennt schlicht keine Ablenkungen. Eine gute Qualität in einem Soldaten, somit auch in einer Wache und in einem Leutnant. Dennoch hoffe ich, er geht meinem Anraten in Sachen Training nach. Ich möchte ihn auf keine Weise an meinen Bruder verlieren.

Wohl unerwartet stieß auch Knappe Zarroc Angor wieder dazu. Den Mann hat man nun eine Weile nicht gesehen. Wissen die Valar womit genau ihn Giselher so lange beschäftigt haben mag. Ich habe nicht gefragt als ich ihn gestern sah. Stattdessen erklärte ich ihm die neuen Namen und gab das bißchen Information weiter, das ich ihm bieten konnte. Es scheint fast, als wäre er nie weg gewesen. Er betritt den Raum und erkundigt sich sofort danach, ob jemand etwas braucht. Wenn ich die Aufzeichnungen des ersten Fürsten mit meinen vergleiche, wage ich zu behaupten, dass es jetzt geordneter hier zugeht. In jedem Belang. Nur ob das in seinem Sinn ist, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht könnte es jemand wie Zarroc besser.

Fast ebenso strebsam wie Leutnant Elteror wirkt Wache Makur. Über ihn selbst gibt es bisher wirklich nichts negatives zu sagen. Ich hoffe allerdings, dass die Elbe, die gestern so überstürzt auf das Grundstück rannte, wirklich nur eine Freundin ist und nicht etwa eine Liebschaft. Ich habe beschlossen davon abzusehen zukünftig irgendeinen Elben in die Dienste dieses Hauses zu stellen – und breche damit durchaus mit einer Tradition Salas‘. Aber ich gelange schlicht, nicht zuletzt durch diese Frau, zu dem Schluß, dass sie entweder alle verrückt sind, oder aber in jedem Fall schlicht eine schlechtere Kinderstube hatten als die meisten meiner Wachen. Ein erschreckender Gedanke. Die Dame kam unaufgefordert, wäre fast an mir vorbeigerannt, hätte ich ihr nicht mit meinem Pferd den Weg versperrt, sprach unaufgefordert und ging, noch ehe ich sie entlassen hatte. Sollte sie also wirklich Thentas Herz halten, werde ich mir schwer überlegen müssen, ob ich einer Ehe wie dieser wirklich zustimme. Was eine andere Sache noch wesentlich notwendiger macht: Makurs Eid. Im Moment könnte er schlicht gehen. Und das kann ich nicht zulassen.

Dem Bericht des Grafen zufolge war Medicus Flusswieser in keinem sonderlich guten Zustand. Um so sinnvoller der Befehl, der an ihn ging. Er soll sich einen Lehrling suchen. Und eine Hebamme. Am Sonntag erwarte ich seinen ersten Bericht. Und gerade den seinen mit besonderer Spannung. Bleibt zu hoffen, dass er erstens bald wieder genesen ist und zweitens die Wichtigkeit beider Aufgaben wirklich versteht.

Vom älteren Eisen war wohl auch Elmion Cardaan zugegen. Auch ihn sah ich bereits gestern und auch er versucht seine Aufgaben nach Kräften zu erfüllen. Dennoch erwarte ich von ihm besonders zügige Ergebnisse, nicht zuletzt wegen der Position, die ich ihm in Aussicht stellte. Sollte er diese Ergebnisse liefern, steht besagtem Titel nichts im Wege. Lässt er mich aber länger warten als die anderen, werde ich meine Entscheidung überdenken müssen. Es wurde ihm gesagt, es gäbe eine Prüfung. Einem Teil davon sieht er nunmehr entgegen.

Über Wache Gellen gibt es nach wie vor wenig zu sagen, außer, dass er äußerst nervös wirkt, wann immer ich ihn sehe. Ich werde wohl jemanden abstellen müssen, der ihm das abgewöhnt. Zwar wären Giselher, Tharlegond und auch Zarroch prädestiniert dazu, aber vielleicht wäre es sinnvoll eine der neuen Wachen mit einer derartigen Aufgabe zu bedenken. Man wird sehen.

Das letzte neue Gesicht gehört Wache Cayir Lohouis. Über diesen Mann bin ich eher zufällig in Bree gestolpert, wo er sich als Bediensteter im Pony verdiente. Maßlose Unterforderung, fragt man mich. Der Mann hat immerhin in Gondors Heer gedient, in einer Versorgungseinheit. Ich bin noch nicht lange genug im Breeland um einen Mann, der zu mehr taugt als Teller zu tragen damit weitermachen lässt. Herzog bleibt Herzog.

Fehlt noch Sybell… Wenn man nicht weiß, worauf man achten muss, glaube ich, man sieht noch nichts. Ehrlich gesagt hätte ich mich zu eben diesen Männern gezählt. Die eben nichts bemerken. Nicht, weil sie mir egal ist oder weil ich nicht auf sie achte, sondern schlicht weil – … Eigentlich habe ich keine Ahnung warum. Jedenfalls fällt es mir auf. Und das ist wichtig, bedeutet es doch, dass es weder ein Hirngespinst des Medicus ist noch einfach nur der Wunschtraum meiner Frau und mir. Sondern blanke, unmißverständliche, wundervolle Wahrheit. Ein Hoffnungsschimmer. Zuversicht. Ein Grund diesem Haus eine Zukunft zu geben. Ein Ziel.

Grund genug zu wachsen…

  1. Saladoc sagt:

    Boah! *sauer sei*
    Der Mann humpelt nur. Der krepiert nicht. Und wieso Hirngespinst? *fuchtelt wütend rum* Und warum steht da nichts zum Koch? *rennt fuchtelnd im Kreis und fällt dann um*

    Nicht ernst nehmen! xD

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Weil das hier das traditionelle Sippentreffenblogschreiben ist – und da werden nur die erwähnt, die auf dem Sippentreffen waren, Saladoc. 😉

  3. Elmion sagt:

    rüschtüsch… wie der Herr Elmion der sich seinen Prüfungen stellt…. wo krieg ich verdammt nochmal einen brauchbaren Rekruten her?! Oo Wie ich den Fürst kenne zählen Twinks natürlich NICHT! ^^

  4. Cinlir Winthallan sagt:

    Vöööööllig korrekt. *g*

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