Alles verschiebt sich. Es ist schwer zu sagen, wie es weitergehen wird. Nicht, dass ich den Haushalt als solches gefährdet sehe. Oder mich. Oder die, die ich für über jeden Zweifel erhaben halte. Dennoch ist alles im Wandel. Wieder fordert das Breeland eine seltsame Art von Tribut.
Dabei begann der Abend neulich so friedlich. Ich hatte mich ins Pony begeben. Dann und wann sollte ich das tun. Aufgabe eines Stadtrats. Sich die Probleme der Bürger anhören. Oder, wie es im Pony öfter der Fall ist, ihre Anfeidungen gegen den Adel. Denn das hier ist Bree – hier hat man vergessen, worin der Nutzen meiner Schicht liegt. Das Ergebnis ist deutlich und spricht verurteilender über ihre Herrschaftsform, als ich es je könnte. Denn Gondor mag zwar im Krieg sein, jedoch kennt man dort mehr Ordnung und Ehre als hier. Wo meine Schicht ihre Existenzberechtigung also her nimmt? Daraus, keine unserer Städte so enden zu lassen, wie Bree ist. Jeder, der die Stadt schon einmal betreten hat, wird verstehen, warum das aussagekräftig genug ist.
Erfreulich genug jedenfalls war es Tarona zu treffen. Welchen Titel sie nun genau hat, weiß ich nicht. Zwar hat Salas Aufzeichnungen darüber geführt, jedoch habe ich ebenso viele anderslautende Gerüchte gehört. Es ist schwer zu entscheiden, wem nun zu glauben ist und wem nicht. Jedenfalls bot ich meine Hand in Freudnschaft. Sie verlor erst kürzlich ihren Mann. Selbstmord, wie sie sagte. Also wird sie jedwede Unterstützung brauchen. Ich hoffe so Brücken schlagen zu können, die man hier in Bree gerne niedergerissen sehen würde. Wer immer sie ist, es gibt keinen Grund ihr zu zürnen. Solange das so ist, gilt es der Pflicht nachzukommen.
Flusswieder sprach ebenfalls vor. Er bat um eine Hochzeit. Ich werde mir die Frau ansehen. Vielleicht sogar ihren Vater. Was Dionos‘ Schwester und deren Vater nun damit zu tun haben, werde ich wohl nie verstehen. Vielleicht sollte ich den Mann schlicht fragen. Jedenfalls will wohl auch jemand besagte Schwester ehelichen. Und bei der Gelegenheit sah er es in sich mein Haus zu beleidigen! Elender Bauer… Ich hätte mich dennoch nicht dazu hinreißen lassen sollen aus Frust darüber zu trinken. Dummer fehler, auf nüchternen Magen. Theowalt tat, was er konnte. Leider gab es da wohl nicht viel zu retten.
Die Hobbit Frau – ich weigere mich, Dame zu schreiben – schien jedenfalls sehr angetan von dem Gedanken den Wein ganz für sich haben zu können. Gleiches galt für Theowalts Katerfrühstück, auch wenn es eher ein Abendmahl war. Muss den Mann anhalten mich zukünftig von solchen Dummheiten abzuhalten. Ich kann ja schlecht an alles denken.
Spät in der Nacht kehrte dann Salas zurück. Der Mann hielt tatsächlich Wort. Er brachte Tarikh… Und ich hatte gehofft, der Mann würde sich zur Wahrheit besinnen. Flusswiesers Analyse ließ keinen anderen Schluss zu als Tarikhs Schuld. Er bemühte sich auch nicht wirklich um irgendetwas besänftigendes. Außerdem berichtete Salas von Tarikhs Vorhaben das Kind, auch gegen Widerstand, an sich zu nehmen. Also blieb nur eine Möglichkeit zu handeln. Die andere hätte Fianah und auch das Kind ebenfalls die Zukunft gekostet.
Cardaan, Flusswieser und ich gruben bis tief in die Nacht. Ich ließ einen Baum an der Stelle einsetzen. Fianah – wem genau sie gerade die Schuld gibt, weiß ich nicht. Ein Wunder, dass sie das Kind nicht augenblicklich verloren hat. Die Valar sind gnädig. Tarikh wiederum wird dem Kind nun ein besserer Vater sein können. Etwas, woran man glauben kann. Ein Held, den man schlicht nie kennenlernte. Zumindest wenn die Mutter schlau genug ist diese Möglichkeit für sich und das Kind zu nutzen. Vielleicht kann sie der Graf davon überzeugen.
Warum so ein Handeln nötig werden kann, das versteht man hier im Breeland nicht. Aber ich kann nicht jeden Dienstboten, jede Magd, jedes Haushaltsmitglied einzeln von meinen Wachen schützen lassen. Das würde eine Wachkapazität erfordern, die schlicht kein mir bekannter Haushalt aufbringen kann. Die Alternative wäre, für einen vollständigen Schutz, dass niemand mehr das Haupthaus verlassen darf. Ebenfalls nicht praktizierbar. Und auch hier im Breeland spürt man den Krieg immer mehr. Ich kann mir eine Leibgarde für die Dienstboten nicht leisten. Dennoch muss ich sie schützen. Und ein Mann, der sich belehrungsresistent erweist, ist ein Risiko für Mutter und Kind, das nicht länger getragen werden konnte. Aber auch in Jahren wird sie das nicht verstehen, fürchte ich. Es blieb trotzdem keine Wahl. Also werde ich wohl damit leben müssen, dass sie mich erstmal verachtet. Für meine Härte, für die Sitten meiner Heimat, für die Erfüllung meines Eides. Der Krieg ist kein sauberes Geschäft.
Elendes Breeland. In Gondor wäre es anders. Aber Männer wie mein erster Ritter geben mir Hoffnung. Er stammt von hier, scheint dennoch zu verstehen. Die Hoffnung stirbt also zuletzt und ist längst noch nicht tot, solange Giselher noch auf zwei Beinen steht.
Was seine Frau angeht… Ich habe mich auf ihr Wort, ihre Einschätzung verlassen. Zehn Minuten später ließ sie mich damit gegen die Wand laufen. Werde mit ihr reden müssen. Ich muss mich auf sie und ihre Einschätzung verlassen können. Es ist nicht gut mich auf’s Glatteis zu führen, auch, wenn es unbeabsichtigt geschieht.
Sybell habe ich nur das nötigste erzählt. Sie würde zwar alles verstehen, jedoch würde es sie zweifelsfrei auch aufregen. In ihrem Zustand ist sie leicht zu erregen. Und das wäre nicht gut für das Kind. Nicht in diesem letzten Monat, der nun längst anbrach. Ich kann es kaum erwarten… Meinen Sohn. Und sie endlich wieder in den Armen halten zu können, wie ein Mann seine Frau eben halten sollte.
the good, the bad… and the ugly *nickt*
Wir alle wissen doch dass unser Fürst nur das beste für seine Schäfchen will 🙂 Die die es nicht wissen oder nicht verstehen… fallen halt des öfteren mal hin… *shrug*
>>Muss den Mann anhalten mich zukünftig von solchen Dummheiten abzuhalten. Ich kann ja schlecht an alles denken.<<
Ähh, ja halt ihn mal an, dann kann er sich wenigstens darauf berufen, bevor ihm der Kopf abgeschlagen wird *g*
Wir bringen doch keine Kämmerer um….. *g*
Na gut ich gebs zu…auf den Fürst ist sie auch sauer *g*
Neulich am Grab: „[…]ich weiß, dass sie euren Tod nie verzeihen wird… Dafür muss man kein Genie sein… Sogar ich weiß das.“