Dumpf prallt der Hammer des Richters auf das Pult. Das schwärzliche Holz hebt sich kaum vor der weiten, ebenfalls schwarzen Robe des Richters ab, der widerum nur durch den Schein einer Fackel an der Wand hinter ihm von der kalten, tiefschwarzen Steinwand getrennt wird. Doch gegen den starren Gesichtsausdruck des Richters erscheint dem Angeklagten, der von zwei gesichtslosen Wachen unter den kühlen Blick aus den giftgrünen Augen des Richters geschleift wird, selbst der wie die Wand schwarze Boden warm und behaglich. Das ungepflegte dunkelbraune Haar fällt wirr in das Gesicht des Verbrechers, als er von den Wachen in den hellen Lichtkegel vor dem Pult des Richters geschleudert wird und unsanft auf dem Boden aufschlägt.
Der Richter selbst wartet geduldig und blickt von seinem Pult herab. Die blasse Gestalt unten unternimmt einen Versuch sich aufzurichten. Krampfhaft tastet sie nach einem Punkt, sich mit der Hand aufzustützen, sich aufzurichten. Eine halbe Stunde der Stille, nur unterbrochen von dem keuchenden Atmen des Angeklagten, bis dieser es tatsächlich auf die Beine schafft. Als er dabei ist, sich aufzurichten, tritt auf ein Nicken des Richters hin eine Wache aus dem Schatten und schmettert dem Angeklagten die Faust auf den Rücken, diesen damit unter einem Schmerzensschrei zu Boden.
„Danke, Galban. Angeklagter, nur aufsehen. Mehr nicht.“ ertönt die sachliche, kalte Stimme des Richters. Mehrere Minuten gehen ins Land, bis der Angeklagte schließlich in knieender Position auf dem Boden kauert und das blasse Gesicht, in welchem zwei grüne Augen hell leuchten, dem Richter zuwendet. „Angeklagter, das Gericht hat lange über euch getagt. Euch wurde eine jämmerliche Feigheit vorgeworfen, die euch daran hindert, eurer Pflicht nachzukommen. Ihr habt euch unfähig gezeigt, auf eine bedeutsame Frage eurer Frau eine klare Antwort zu geben. Stattdessen seid ihr ausgewichen, habt sie mit Worten eingelullt und vertröstet, anstatt ihr Rede und Antwort zu stehen. Ein solches Verhalten ist nicht duldbar. Das hohe Gericht befindet euch hiermit für unwürdig, die Hohe Ehre und bedeutsame Position eines Ehemanns einzunehmen. Streckt eure Hand aus.“
Der am Boden kauernde Angeklagte schliesst langsam die Augen, ehe er die Linke Hand vor sich streckt, die Finger gespreizt. Wieder tritt eine gesichtslose Wache von irgendwoher zu ihm. Plötzlich liegt die Hand auf einem Holzblock, die Wache hebt eine Henkersaxt. Der dumpfe Schlag spaltet den Klotz, als der Angeklagte die Augen öffnet und mit schmerzverzerrter Fratze auf den Boden vor ihm blickt, liegt dort ein einziger Finger, an dem ein weißgoldener Ring steckt, mit einem kleinen Smaragd verziert. Er schliesst die tränennassen Augen. Als er sie wieder öffnet, sind der Finger und der Ring verschwunden. Er starrt die Hand an, an der der Finger nun fehlt. Und wieder vor sich. Auf die schwarze Robe des Richters. Noch während er den Kopf hebt, um zu dem Richter aufzusehen, vernimmt er die Worte „Die Verhandlung ist geschlossen“, hört und spürt den abschliessenden Schlag mit dem Hammer, der seinen Schädel zertrümmert, das Licht in seinen Augen auslöscht.
Das kann er nicht immernoch denken/träumen oder so empfinden… *murr und die zweite Packung Taschentücher aufbrauch – schnüff*
Wir wollen die Frage wissen!
Japp, das ging mir auch durch den Kopf.
Die Frage ist doch nebensächlich… Guckt lieber wie schön skurril der Traum ist. *Ablenkungsmanöver start*
Gut geschrieben *findet*
Die Frage ist mal garnicht nebensächlich. *wills wissen!*
Aber, ja, sehr gut geschrieben, das stimmt.