52 Tage… so lange ist es her dass ich die Herrin das letzte mal sah. Sie ging ohne große Worte, ihrem Aufzug und Reisegepäck entsprechend wohl zurück nach Tharbad. Selbst bis hier bemerkt man die Unruhen die der Tod des Magistrat´s mit sich gebracht hatten. Einen Unfall der geschickt eingefädelt wurde, von der Füchsin und mir… sie wurde bestraft, ich nicht. Wirklich nicht? Meine Herrin sagte mir es sei gute Arbeit gewesen… und dennoch, ging sie an eben jenem Tag und tauchte seitdem nicht wieder auf. Ich verdinge mich als Söldner… im Moment scheint es dass beste zu sein mich bedeckt zu halten und niemanden an mich heran zu lassen… den Schein zu wahren dass ich ein ungefährlicher, alles in allem durchschnittlicher Söldner bin, der für Geld alles macht, der mit billigen Huren in´s Bett steigt, Schnaps säuft bis er vermeintlich nicht mehr stehen kann und jeden anpöbelt der ihm krumm kommt und dabei den Anschein wahrt, vollkommen normal zu sein. Ich eckel mich selbst an wenn ich daran denke, was für ein Leben ich im Moment führen muss, jeden Tag auf´s neue muss ich dem Drang widerstehen einfach aufzustehen und meiner Herrin zu folgen und den Weg den sie ging mit Blut zu pflastern. Doch ich werde nicht wider ihrem Befehl handeln, ich bin der Schatten der Familie Lamar, vielleicht der letzte noch am Leben befindliche, nachdem die rote Füchsin bei einem ihrer Aufträge verschwand. Das Haus in der Siedlung ist ohne sie reichlich ruhig geworden, ich hätte nicht geglaubt sie je so zu vermissen… ich bin ein Idiot zu glauben… Nein, sie ist fort, und wird auch nicht zurückkehren.
Vor 2 Tagen habe ich, auf dem Rückweg von einer Jagd in den Trollhöhen, wieder eine dieser leichten Mädchen in der einsamen Herberge aufgelesen. Verdreckt, ausgehungert, mit dem Anflug von einer Weinfahne die keine 4 Stunden alt war, keine sichtbaren Waffen, dennoch, fast atemberaubend schön, nicht dass mich das wirklich interessieren würde. Sie sagte ihr Name wäre Teresa. Ich gab ihr etwas zu trinken aus, von dem Moment an konnte sie kaum noch von mir lassen, war wohl schlicht in Erwartung von mehr Alkohol oder anderen bewusstseinserweiterenden Mitteln. Sie war in vieler Hinsicht wie all die anderen, und doch hatte sie irgendetwas besonderes an sich, eine Art, die sich anfühlte, als wäre da mehr, mehr unter dem zerkratzten, angeschwollenem Gesicht. Vielleicht auch wieder nur eine von diesen ach so melodramatischen Erlebnissen an der ihr Herz zerbrochen ist. ooooh, ich frage mich ehrlich ob alle Menschen mitlerweile so verweichlicht und emotional geworden sind? Mitteilen wollte sie sich nicht, wir verbrachten die Nacht zusammen… mich würde interessieren, wie sie reagiert hätte, wenn sie gewusst hätte, neben wem sie da liegt, nicht nebem dem ihr wohlgesonnenen lüsternden Söldner. Hätte die Angst in ihren Augen geflammt, wäre sie um ihr Leben gelaufen oder hätte darum gefleht? Bei dieser Frau wäre ich mir dabei nichteinmal so sicher gewesen, vielleicht wäre es gnädig gewesen wenn ich ihrem Leben ein Ende bereitet hätte: „Aufgequollene Wasserleiche am Flussufer gefunden, bis zur Unkenntlichkeit entstellt“, bei dem Gedanken muss ich lachen. Ich sollte aufhören mir Gedanken darüber zu machen, sie ist eine Hure… und ich werde sie vermutlich nie wiedersehen. Eine arme Seele wie jede andere auch, und doch, anders. Sie habe ich verschont, die nächste würde sterben, vielleicht lenkt mich das endlich ab, von ihrem Geruch der mir immernoch in der Nase liegt.
Ich mag den Titel 😀
Ich mag die Vorstellung der Szene was passiert wäre, hätte er’s versucht.
Obwohl, sie war ja hackedicht – und ohnehin lebensmüde ^^