Minas Faer

Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun.

Richard P. Feynman

Faszinierend… ich beginne ein Forschungsprojekt, um ein Hausmittel als irrsinnig und nutzlos zu entlarven – aber es stellt sich heraus: Es wirkt. Und es gelingt, den Wirkstoff zu extrahieren. Am Tag des Haushaltstreffens konnte ich Fürst Winthallan davon berichten – er war hellauf begeistert, was mich erst einmal irritiert hat. Aber – es ist nur logisch. Schließlich ist er im Inneren doch ein Soldat. Er hat oberste Geheimhaltung gefordert. Ich frage mich warum er darauf besteht, so etwas geheim zu halten, aber ich denke es geht ihm um den Strategischen Vorteil. Ich habe einen ganzen Tag damit verbracht, die Versuchsprotokolle abzuschreiben. Mit meinem Verschlüsselungssystem sehen sie nun aus wie eine Tabellarische Aufstellung von Messwerten an verschiedenen Pflanzen und Tieren – reichlich unwichtig also. Ich habe sie in das Regalfach zur Botanik eingeordnet.
Ausserdem habe ich einige Berechnungen angestellt. Die Pilze produzieren recht wenig Flüssigkeit, es würde etwa drei Wochen dauern, um genug für eine Anwendung bei einem Menschen zu erhalten. Einer der Pilze ist etwas produktiver. Ich experimentiere weiter mit dem Futter, um das beste Verhältnis von Stärke und Zucker zu finden. Ausserdem werde ich versuchen diesen besseren Pilz nachzuzüchten. Wir werden sehen ob und wie sich das Verfahren verbessern lässt. Das Produkt selbst befindet sich in meinem Schrank, dem Fach an das selbst Fianah nicht rangeht – allein deshalb weil dort alle Flaschen gleich aussehen und keine beschriftet ist. Wenn man sich nicht die Mühe macht etwas zu beschriften muss es wertlos sein – deshalb wird wohl kein Einbrecher es versehentlich mitnehmen.

Winthallan jedoch machte mir Angst. Eine Wache vor meiner Tür? Grausige Vorstellung. Wozu habe ich so lange mit dem Leutnant um die Sinnlosigkeit eines Wachschutzes meiner Person diskutiert um dann mein Haus bewachen zu lassen? Zum Glück kam er von selbst auf den Gedanken, dass sich eine plötzliche Bewachung nicht gut mit der Geheimhaltung vertragen würde. Ebensowenig wie ein Feiertag – wenn ich auch bezweifle, dass er tatsächlich einen eingeführt hätte, selbst wenn er es könnte. Aber das hat mich nicht daran gehindert diesen imaginären Feiertag zuhause mit Nephi zu feiern. Es ist unheimlich peinlich, aber es scheint als hätte ich in meiner Arbeit glatt übersehen, dass ich ja auch noch eine Ehefrau habe. Ein Glück war ich fertig bevor sie sich vernachlässigt fühlte…

Verdammte Shizophrenie. Irgendwann muss ich mal lernen, Wissenschaftler und Ehemann in _einer_ Person zu sein.