How should the world be luckier if this house,
Where passion and precision have been one
Time out of mind, became too ruinous
To breed the lidless eye that loves the sun?
And the sweet laughing eagle thoughts that grow
Where wings have memory of wings, and all
That comes of the best knit to the best? Although
Mean roof-trees were the sturdier for its fall,
How should their luck run high enough to reach
The gifts that govern men, and after these
To gradual Time’s last gift, a written speech
Wrought of high laughter, loveliness and ease?

– Upon a House shaken by the Land Agitation, W. B. Yeats

Stolz. Ehre. Nächstenliebe. Mitgefühl. Von jedem dieser Worte gibt es schwindelerregend viele Deutungen. Dass es sich ebenso mit ihrer Praxis verhält erahnen wohl nur wenige. Diese Praxis führt zu Schmerz. Unendlich viel Schmerz, der ebenfalls selten erahnt wird. Und zu Größe, zumindest in manchen Fällen.

Gestern fragte ich ihn, was ein Held ist, von dessen Taten niemand weiß. Er antwortete: Ein Soldat. Eine gute Antwort. Aber die falsche. Ein Held, von dessen Taten niemand hört – das ist ein wahrer Held. Weil er keine Hoffnung darauf hat, dass jemand seinen Charakter als das erkennen wird, was er wirklich ist. In seinem eigenen Fall ist die Tatsache, dass ich diese Zeilen schreiben kann der Untergang für seine Tugend. Aber kaum sonst jemand wird es wissen. Und so wird ihm wenigstens ein Rest der Glorie bewahrt, die nur die kennen, deren Namen niemand kennen kann.

Es ist schon wieder geschehen. Dabei fehlt mir die Kraft von früher. In jener Zeit hörte ich Schreie, wenn ich zu tun hatte, was ich heute tun musste. Aber ich höre diese Männer, noch heute. Auch, wenn ich es nicht bereue, denn was ich tat, das tat ich stets weil ich es für gerecht hielt. Jemand muss entscheiden was gerecht ist. Die Allgemeinheit käme zu keinem Schluss. Aber das lernt man wohl auch nach all den Jahren nicht. Auch wenn ich gehofft hatte, es sollte doch nicht nötig sein die Strafen vom Feld hierher zu tragen. Nur ist es das. Wenn nicht durch meine Entscheidung, dann durch seine Bitte.

Es gibt nur einen Vorteil, den ich darin erkennen kann, sieht man von seiner Würde ab. Und dieser ist sehr brüchig. Auch, wenn ich ihn befehlen könnte. Ich frage mich, ob ich das sollte. Vielleicht würde ich uns allen viel Leid ersparen, wenn ein Befehl ein Befehl bleiben würde. Dann wäre alles anders gekommen. Wenige Gräber mit Steinen, an denen getrauert werden kann. Aber ich sehe Lebende um mich, die tot besser dran wären als so wie sie sind. Ehrlos. Tugendfrei. Wenn ich sie ansehe, dann erblicke ich Balg wo Haut sein sollte. Und ich sollte selbst gehorchen, da Befehle nuneinmal binden. Was weiß ich schon.

Ich habe schon seit Tagen keinen Schlaf mehr gefunden. Theron kehrt morgen zurück. Und Ailis hat auch geschrieben. Sie sind wohlauf, doch die Sorge um beide bleibt bestehen. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Krähen. Dunkle Schwingen, dunkle Nachrichten. Giselher wird Männer für sie abstellen müssen. Am besten seinen Sohn für Ailis. Ich weiß, auch er würde mich nie verraten. Und wem könnte ich sonst trauen…

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Ah. bei zweiten Lesen habe ich dann auch verstanden, wie sich die Zeitebenen mischen 🙂 Schöne Sache.

  2. Cwenwesc sagt:

    Man verzeihe mir die Wortwahl aber das war schon ein Sprung von der Suppentasse in die Marianenrinne wenn ich da nun nichts falsch verstanden hab – genial.

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