If there must be trouble, let it be in my day, that my child may have peace.
– Thomas Paine
Manche Dinge werden sich nie ändern. Cenedor Faeryllian versieht nach wie vor in gewohnter Gleichmütigkeit seinen Dienst. Dennoch schafft er es in eben genau diesem Tonfall, ruhig und ebenmütig, zu verkünden, dass er ohne Zögern bereit ist jemandem den Kopf von den Schultern zu schlagen, sollte sich diese Person nicht an die nötigen Regeln halten. Manchmal glaube ich er ist vom Feld noch nicht ganz hier angekommen. Ein Teil von mir möchte es ihm verübeln, während ein anderer ihn darum beneidet. So ist er eines meiner zweischneidigsten Schwerter.
Während Ellena und Tharlegond kaum zu sehen sind, weil sie wohl die junge Ehe genießen, traten dafür Alyisha und Clopin vor mich. Beide sprechen sich explizit für Geduld aus, was ich natürlich unterstütze. Eine Probe, die sie sich damit selbst auferlegen. Und damit etwas, das einander nur deutlicher den gegenseitigen Wert belegt. Um so besser.
Ein anderes Schwert, Valdoran, ist eines, über das ich viel nachdenke. Die Ehe wandelt ihn, ein wenig. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob er die nötige Bescheidenheit hat. Oder die nötige Stärke. Noch schwerer ist es das einzuschätzen, da man zur Zeit nichts von ihm sieht. Wie ein Geist. Nur führen Geister selten Armeen. Oder andere Männer als Tote. Giselher ist informiert. Er wird ebenfalls ein Auge darauf haben.
Giselher… In seinen Augen sehe ich die Veränderung. Immer mehr verliert er seine Unbeschwertheit, beginnt das Gewicht seiner Ämter zu spüren. Noch vermag seine Frau ihm sein Lächeln zu bewähren, wie ich glaube. Aber manchmal fürchte ich um ihn und seine Art. Vielleicht ist es genau das: Er ist der letzte seines Schlages. Ist er vernichtet, bleibt nichts, das seinen Platz verdient. Nichts wird folgen, das seine Stiefel füllen kann. Und wir alle müssen eines Tages sterben, auch wenn die Tatsache, dass kein zweiter wie Giselher Aldorn sein wird die Welt zu einem traurigeren Ort macht. Ohne dass sie es weiß. Es bleibt also die Frage, die ich mir stellen muss: Habe ich ihn durch das, was ich aus ihm machte in sein Verderben oder in sein Glück geführt? Oder ist es vielleicht sogar so, dass das eine nur mit dem anderen einher gehen kann?
Sybell wüsste sicherlich Antwort. Aber diese Art Antwort werde ich für mich selbst finden müssen, sogar ohne ihre Hilfe. Ich muss ihr noch vom dem Brief erzählen, den ich heute erhielt. Eine Fremdländerin schreibt von ihrem Interesse meine Gattin kennenzulernen. Meine Gattin wiederum hat dazu wahrscheinlich auch den ein oder anderen Takt zu sagen, vor allem, weil besagte Frau selbst auf der Suche nach einem Mann ist. Eine Konstellation, die Sybell seit unserer Abreise aus Gondor nicht mehr erlebt hat. Nur haben wir jetzt Kinder. Ich frage mich also, wie sie solchen Herausforderungen jetzt entgegentritt. Wie sie reagiert. Man hört die interessantesten Geschichten. Aber es gibt keine Zweifel in meinem Herzen. Darum lud ich die Frau hierher. Denn dass es in meinem Herzen keine Zweifel und keine Zweite gibt, das zu sehen – wird Sybell gut tun. Nach all der Zeit. Nach allem, was in Gondor geschah. Vielleicht sieht sie jetzt ihren Mann, nicht nur den Herzog.
Alles hat zwei Seiten auch die Wurst hat zwei*sing* oder sowas in der Art :>