The Winthallans 3.3 – Broken

Cinlir Winthallan
8. November 2010 • Kommentare: 0

To find a fault is easy; to do better may be difficult.

– Plutarch

Es gibt also wieder Ärger. Natürlich gibt es wieder Ärger. Es gibt immer Ärger. Diesesmal ging es um Nanndir. Offenbar hat er sich mit Cwenwesc unterhalten und Eondra, als er dazu stieß, nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Daher hielt es dieser für nötig nach meinem Bruder zu pfeifen. Nanndir hat Recht, wenn er sagt, das täte man nur mit Hunden. Natürlich fühlt er sich dann in seiner Ehre angegangen. Dann wiederum, Eondra hat womöglich befürchtet, dass er seiner Zukünftigen zu viel Aufmerksamkeit schenkt.

Nach der ganzen Sache kam Nanndir also zu mir und berichtete, man würde sich bald über ihn beschweren. Um dem vorzubeugen ließ ich alle beteiligten antreten. Damit auch Cwenwesc, sehr zum Unmut meiner Gemahlin. Aber dazu später mehr.

Alle ließ ich sie vorsprechen. Und am Ende urteilte ich, dass Eondra drei Tage als Nanndirs persönlicher Diener zu arbeiten hat und Nanndir ihm in dieser Zeit Umgangsformen beizubringen hätte, vor allem auch mit Augenmerk darauf zu erklären, warum welche Regel existiert. Ich weiß, dass beiden diese Strafe nicht schmeckt. Beide würden sich lieber die Hand abhacken als dies zu ertragen. Aber darum ging es mir nicht. Meine Hoffnung ist, dass die beiden so ins Gespräch miteinander kommen. Mit Glück mögen sie feststellen, dass auch sie Gemeinsamkeiten haben. Ich hoffe sehr, dass mein Bruder eine schnellere Auffassungsgabe hat als ich sie habe…

Eondra musste man sehr zu seinem Glück zwingen. Ich weiß immer noch nicht, warum ihm sein Stolz so sehr im Wege stand. Aber wenigstens habe ich Cwenwesc diesmal nicht überbeansprucht. Eondra sagte zwar, er würde sie nunmehr freigeben, jedoch hatte ihn dieser Gedanke schon heute wieder verlassen. Das ist gut so. Cwenwesc wiederum stellte eine Bitte an mich, die ich nicht ganz verstehe. Eondra anscheinend auch nicht, also muss ich sie vorerst ausschlagen. Mal sehen wie es in einer Woche steht. Dann werde ich mir das ganze nochmal anhören.

Auch mit Sybell sprach ich. Einerseits will ich sie schützen. Ich weiß, wie sehr ihr die letzten Entwicklungen zusetzte. Dazu noch liege ich verletzt in einem Bett. Habe ein Haus zu regieren. Und habe deswegen keinen Platz gehabt für ihr Bestimmen. Sie sagt, es wäre ihr Fehler. Darin bin ich mir nicht so sicher. Ihren Rat brauche ich. Aber sonst hat sie eine andere Art mich dazu zu bringen das zu tun, was sie sich vorstellt. Eine, die man nicht immer erkennen mag. Eine, die es somit möglich macht ihr zu folgen. Die Lösung, die sie anbot, mag mir nicht schmecken. Ich behalte meine Gattin, meine Fürstin, muss aber gleichzeitig fürchten all die anderen Frauen zu verlieren, die sie mir geworden ist. In meinem Leben hat mich niemand verstanden, wie sie es tut. Ohne sie? Ohne sie gibt es für mich nur einen Platz, denn sonst würde ich meinen eigenen Eid brechen und nicht darauf achten was ich damit meinem Namen antue. Dennoch. Der Sturm hat sich gelegt. Jetzt gilt es zu sehen, was von uns beiden übrig blieb. Giselher bot Hilfe an, wie er es schon einmal tat. Wäre er nicht eben er, hätte ich ihm gar nicht erzählt was ich vor hatte und warum. Ich hoffe in dieser Sache seine Hilfe nie wieder zu brauchen.

Während ich Sybell in den Armen hielt, beide kaum die Menschen, die wir sein sollten, klopfte es an der Tür, ungeachtet des Befehls dass niemand vorzulassen sei. Vor der Tür stand Sarolan mit dem Mann, der um ihre Hand anhalten wollte. Der Trottel schmunzelte über meinen Ärger. Somit verwehrte ich diese Ehe. Anstand hat er jedenfalls nicht. Sarolan wiederum hat rechtzeitig den Rückzug angetreten, auch wenn ich nicht bestreiten will nach wie vor wütend darüber zu sein, dass sich abermals meinem Wunsch widersetzt wurde.

Nun wartet ein neuer Weg, dessen Richtung weder Sybell kennt, noch ich selbst. Mir ist egal wohin er führt, solange er mich nicht von ihr weg führt. Nichts schreckt mich mehr als dieser Gedanke. Dabei sah ich mich heute früh schon an der Front. Der Krieg schreckt mich nicht. Nur das Bewusstsein nicht zurückzukehren solange ich weiß, sie wird nicht auf mich warten.

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