Minas Faer

Herrlich! Wenn man denkt, es läuft mal alles auf halbwegs geraden Bahnen, passiert irgendwas, was alles verändert. So war das schon immer.
Bren nimmt mich in seiner Bande auf. Alles is gut. Das Silber fließt. Endlich stehe ich nich mehr auf der Seite der Verlierer. Ich bin einer von den Bösen und nehme mir, was ich haben will. Dann kommen die Angmarim und fordern Treue. Und Bren, den ich gern als einen Vater gehabt hätte, weil er frei und unabhängig is, kriecht ohne Rückgrat vor ihnen auf dem Boden wie ein Wurm. Also tue ich das einzig richtige: Ich spucke ihm ins Gesicht, sage ihm, daß er am Ende doch ein Weichei geworden is und verschwinde, bevor er mich umlegen lassen kann. Dann kommen das Kopfgeld und die Jäger, und alles nur, weil ihm sein Stolz im Weg steht. Schließlich bringt irgendwer meinen – ich nehme an, das Wort, das ich hier anbringen sollte, ist Mentor – um, und meine Sorgen sind vergessen.
Bis Rogonn auftaucht und zuerst Brokor schickt und dann Felinda. Als beide mich nich besiegen können (Mann, Felinda könnte es sicher, aber sie hat andere Dinge mit mir vor…), tritt der Meister selbst in Erscheinung und macht mir ein feines Angebot. Ich wechsel die Seiten. Wieder sind meine Sorgen weg.
Dann wird Tarikh umgebracht. Ari und ich steigern uns in berauschende Wut und planen einen hirnlosen Rachefeldzug. Schließlich treff ich den Grafen, er schnetzelt mich um und tötet meinen Zorn. Mein Krieg is zuende. (Irgendwann wird Ari mir dafür vergeben.) Als ich wieder gehen und reden kann, is alles gut. Ich hab geregeltes Geld, ein sicheres Dach über dem Kopf und nur noch wenig Dreck am Stecken – also kaum mehr als Rogonn selbst.
Dann versuche ich sogar, Fia und den Grafen zu verkuppeln. Fia hat es verdient, mal ein bisschen glücklich zu sein. Und Arian braucht einen Vater. Und weil der Graf es auf dem Gewissen hat, daß sie Tarikh gekriegt haben, is er irgendwie in der Pflicht.
Es hat nich geklappt, und Fia is seltsam drauf.
Klar trinke ich mit ihr. Willkommene Abwechslung. Rogonn renoviert sein Haus, und seit der Abgebrochene zurück is, der die ganze Sache verwaltet, is es ein bisschen zu arbeitsam für mich. Also verzieh ich mich mit ihr.
Sie wollte Spaß, hat sie gesagt. Spaß hat’s gemacht. Kann mich nich an alles erinnern, aber ich glaub, wir beide haben schon lange nich mehr soviel gelacht.
Jetz haben wir beide zwei neue Bildchen auf der Haut (das über dem Hintern nervt jetz schon), und ich habe keine Ahnung, was das jetz zu bedeuten hat. Am Ende war’s ja auch nur ein hübscher kleiner Ausflug ohne schlimmere Folgen als die Tätowierungen.
Zumindest hoffe ich, daß es so is.
Herrlich!