Dunkle Wolken hatten sich über der Siedlung Breeland angesammelt und in großen Tropfen fiel der Regen auf die Häuser, tauchte das Land in dunkles Grau, mit kalter Nässe überzogen.
Stumm blickte Ealothir aus dem Fenster des Gästehauses, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, die Stirn in Falten gelegt. Der Nachmittag war bereits angebrochen und wie so oft in diesen Tagen kreisten die Gedanken des Gondorers um das Breeland und seine Bewohner. Um eine ganz bestimmte Bewohnerin.
Sveawyn.
In manchen Momenten, war es ihm unbegreiflich, wie diese einfache Frau, diese Tochter Gondor und Rohans es durch einfachste Gesten – ja durch ihre bloße Anwesenheit – seine Stimmung nicht nur aufhellte, sondern ihn gar beflügelte und seine Sorgen und Ägste vertrieb.
Selbst für Cecilia hatte er nie solche Gefühle gehegt. Ungeachtet der Tatsache, dass sie seine Ehefrau war. Einer Ehe, die nie seinem Herzen sondern nur dem Willen eines alten, von Ehr eund Stolz zerfressenen Mannes entsprungen war.
Doch dieses mal würde er seinem Herzen gehör schenken. Denn nur sein Herz konnte ihn zu der Frau leiten, die er wahrlich liebte. Mit dieser Frau konnte er keine falsche Wahl treffen.
Oder doch?
Immer wieder plagten ihn die gleichen Sorgen. War er wirklich der Mann, mit dem sie ihr Leben würde teilen wollen? Und war sie eine Frau – für die Ewigkeit? Was es wirklich mehr als nur die Faszination der Fremde, das ungestüm Wilde in ihrem Blick, mehr als nur das Verlangen, auszubrechen aus alten Fesseln und Ketten?
Er schloss die Augen und lauschte den nun sanfter klingenden Regentropfen.
In seinem Geiste sah er Sveawyns Lächeln, versank in ihren Augen und spürte erneut ihre feste Umarmung, die sie ihm kürzlich schenkte, nachdem er ihr einen störrischen Hengst zum Geschenk gemacht hatte.
Und er meinte seine Lippen prickeln zu spüren, als er an den Kuss dachte, den er ihr an jenem Abend gab. Einen Kuss, den er ihr nicht hätte geben dürfen. Unbedacht war er gewesen, unsittlich sein Verhalten. Er würde dafür Sorge tragen, dass er sie und sich nie wieder in solche Verlegenheit bringen müsste.
Er öffnete die Augen und wusste nun, was er zu tun hatte. Heute Abend würde er ein Gespräch mit Sveawyns Herrn, den Fürsten von Minas Faer ersuchen.
Es war nun an der Zeit.
Ein sachtes Lächeln zeichnete sich auf Ealothirs Lippen ab, als er wieder aus dem Finster blickte; der Himmel hatte sich aufgeklart, es hatte aufgehört zu Regnen und zwischen den Wolken brach der helle Schein der Sonne hervor.
Und Ealothir schien es, als wäre er noch nie schöner und strahlender gewesen.
Ein SonnenstrahlEalothir Ahrenholz29. November 2010 • Kommentare: 4 • |
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Hach, Ealothir ist schon süß
Ist er! 🙂
*zu sich flöt*
Schööööön.. *schmacht*