Der Preis des Erfolgs

Heridan Flusswieser
20. Juli 2009 • Kommentare: 1

Für einen gewöhnlichen Heiler ist das Leben recht unkompliziert. Kranke / verletzte Person kommt, Untersuchung, Behandlung, gesunde Person geht. Das ganze wird allerdings komplizierter, je mehr Faktoren hinzukommen.

Einer dieser Faktoren ist Liebe. Ohne sie wäre es so einfach gewesen, der armen Frau zu helfen mit ihrer Alkoholsucht abzuschliessen. Doch er hatte es nicht bemerkt, war er doch zu beschäftigt gewesen, sich um ihre Gesundheit und ihre Sicherheit gedanken zu machen, um es zu bemerken. Allerdings wollte bereits erwähnte Liebe auch eine Rolle spielen und umklammerte so das Herz des Alchemisten.

Hatte es doch mit der schlichten Bitte um eine Medizin begonnen… von einer Säuferin, die von ihrer Sucht geplagt stahl und auf einem Tisch im Tänzelnden Pony schlief… Aber dann begann er sie zu ermutigen, sich gegen ihre Sucht zu stellen, sie zu bekämpfen. Er zweigte schweren Herzens von dem für seine Forschungen bestimmten Geld etwas ab, um sich zumindest zu vergewissern, dass Butterblume sie nicht verhungern liess und ihr eine karge Kammer gewährte (die betreffenden Ausgaben fasste er in seinem Forschungsbuch unter dem Punkt „Verhaltensexperiment“ zusammen, ebenso wie die Kosten für die Entzugserscheinungen lindernde Medizin). Und bald darauf vertraute sie ihm ihre Probleme an. Er war nicht nur ihr Arzt, er wurde schliesslich ein Freund, ein Vertrauter, dem sie ihre Sorgen anvertrauen konnte. Und einige Wochen danach… war sie eine junge, freundliche Frau, die eifrig auf der Suche nach einer geregelten Arbeit war und wenn vor ihr ein Humpen Bier und ein Becher Wasser standen zuerst zielstrebig nach dem Wasser griff. Und ihm war klar, dass im Geiste bereits mehr waren als bloss Freunde…

Aber so fügte er seinem Forschungsbuch einen weiteren Eintrag hinzu: Verhaltensexperiment erfolgreich, eine positive Änderung ist abzusehen. Details unterliegen der Diskretion und werden nur in aussergewöhnlichen Fällen anderweitig preisgegeben.

  1. Taraja sagt:

    Find das nett geschrieben. so sieht man wie meine Vany doch n guter Mensch sein kann und nicht nur steheln, saufen und sich prügeln im Kopf hat. Hut ab an Heridan *lächel*

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