Wenn ich darüber nachdenke, was hier so alles passiert, wundert es mich fast nicht mehr, dass Salas wahnsinnug war oder wurde. Eine andere Wahl bleibt einem ja kaum mehr.
Aber von vorne.
Die Reihen werden wieder voller. Es wird bald nötig werden ein neues Treffen abzuhalten. Bis dahin will ich einzeln von ihnen berichten.
Sveawyn, die Stallmagd Giselhers, habe ich bisher kaum gesehen. Wenn ich es aber tue ist sie stets gefällig, ruhig und freundlich. Vielleicht ein wenig schüchtern, aber ich nehme an, damit ist zu rechnen. Immer öfter liegt der Duft von Tee im Haus, wenn sie in der Nähe ist. Ich vermute, sie will Giselher damit etwas zur Ruhe bringen. Sollte dem so sein, dann ist sie weiser als viele in diesem Haus. Und dann hat Giselher eine sehr weise Wahl getroffen sie in seine Dienste zu nehmen.
Dann wäre da noch Finarian. Ein Mann, der wohl mit einer Waffe umzugehen weiß. Er ist ebenfalls äußerst ruhig, scheint aber sehr wohl seine eigenen Gedanken zu hegen und schreibt Loyalität groß. Außerdem hat er Training mit dem Grafen angefangen, wie mir berichtet wurde. Ich wies ihn an gleiches mit Flusswieser zu tun. Wenn er sich gut in diesen Aufgaben zeigt, wird auch er nicht lange nur die Position inne haben, die er jetzt hat. Man wird sehen.
Auch andere streben nach oben. Cenrath, derzeit Buey genannt, hegt große Ambitionen. Bedauerlich nur, dass sie noch ungelenkt sind. Noch zu ungestüm. Er wird lernen müssen sich unter Kontrolle zu halten. In Rohan mag man charakterliche Verfehlungen zu einer Tugend erheben. In Gondor beseitigt man sie, oder weiß sie zumindest zu zügeln. Ich hoffe aufrichtig, es möge ihm gelingen.
Bleibt noch Taraja, die ehemalige Frau des ehemaligen Falkners. Sie berichtet, den Mann gesehen zu haben. Wie nicht anders zu erwarten hat dieser nichts weiter als Spott und Hohn für die übrig, die er dereinst Eidbrüder nannte. Man hat sich sehr in ihm geirrt. Taraja selbst wiederum hat ihn durch einen Mann ersetzt, dessen Tugenden ich bisher noch nicht finden konnte. Seine erste Amtshandlung war es, die Frau, von der er behauptet sie zu lieben, in Schwierigkeiten zu bringen. Erst, als es längst zu spät war, sah er, was er angerichtet hatte. Er bemüht sich nun diesen Fehler zu glätten. Ich kann noch nicht sagen, ob es in ihm ist, dass es ihm gelingen möge.
Sybell hätte mich gestern nicht wieder erkannt. Ich habe mich nicht wiedererkannt! Es bleibt mir ein Rätsel, warum mich plötzlich das Mitleid griff. Ein Rätsel, wohin die übliche, die nötige Härte wich… Ich sollte ihren Rat deswegen suchen.
Ah… Und Giselher… Der Mann ohne Brüder im Blute – und dennoch mit zwei Brüdern. Auch wenn der eine nicht bei ihm sein kann, durch seine eigenen Bindungen. Ich bedaure die beiden dafür. Auf gewisse Weise erinnern sie mich mit ihrem Versteckspiel vor der eigenen Ehre etwas an Sybell und mich selbst, zuhause in Gondor. Es muss einen Weg geben ihnen das abzunehmen. Ich habe ihn nur noch nicht gefunden. Aber ich schwöre, ich werde weitersuchen.
Immerhin hat der Fürst erkannt, dass er seltsam war.
Mit bleibt es auch noch ein Rätsel 😉