[MK] Befürchtungen und ein Leben

Drakon Meroun
10. Dezember 2008 • Kommentare: 0

Seltsam…

Es beginnt wieder. 

Eigentlich wollte ich mit Tola Kampfübungen durchführen. Wollte ihr zeigen, dass sie im Kampfe fokussiert bleiben muss, egal welche List der Gegner anwendet. Wollte ihr die Folgen aufzeigen, die aus Unachtsamkeit entstehen können.

Aber es kam anders.  Sie ist verängstigt, alleine, so glaubt sie zumindest und sie denkt, das Eolwen sie hasst.

…Nun, von der Hand zu weisen ist es nicht. Ich sah Eolwens Blick in den letzten Tagen, ja sogar Wochen. Sie schien verbittert, allein, auch wenn Drakomir versucht, sie einzuglidern, sie sich wie eine …. eine Schwester fühlen zu lassen?

Ich bin entsetzt, dass ich erst jetzt beginne, über Eolwen nachzudenken. Carahir und Drakomir haben sich bereits vollständig in die Klingen integriert…und ich denke es dauert nicht mehr lange, bis Damares sie vereidigen wird. Wenn sie es dann noch wollen, versteht sich. Doch der Dienst beim Fürsten hat mich fokussiert auf die, die Wache halten.

Nimrothir zum Beispiel. War sein Charakter schon immer schwierig, hat sie dies nun gebessert. Ich hoffe nur, er fällt nicht mehr in sein altes Denkmuster. Denn so, wie es ist, kann ich ihm blind vertrauen…mehr als das. Ich würde für ihn sterben.

Drakomir.  Drakomir IST eine Klinge. Ich muss erschreckt feststellen, dass seine Vergangenheit, auch wenn diese nicht Gut für den Ruf der Klingen sein kann, mir einfach egal ist. Auch für ihn würde ich mein Leben geben. Und das wirklich erschreckende ist…er würde es auch für mich tun…obwohl wir uns erst so kurze Zeit kennen.

Areneth…ja…Areneth…. ein seltsamer Mensch. Ich denke, er ist über den Sold zufrieden…und das er eine Aufgabe hat. Ich kann ihn nicht durchblicken, aber er hat noch nie dem Worte von Damares oder meinem zuwider gehandelt. Das alleine macht schon viel auf. Ob er für mich sterben würde. Ich weiss es nicht. Hoffen wir, dass es niemals zu solch einer Szenerie kommt, in der eine Klinge ihr Leben für eine andere geben muss. 

Carahir. Seine Vergangenheit und somit sein Charakter liegen in den Schatten. Aber auch hier komme ich nicht umhin zu sehen, dass er sich müht. Selten widerspricht er…wenigstens mir…und seit unserem letzten Bestehen zusammen bei der Wache des Fürsten will ich auch einfach glauben, dass auch er eine vortreffliche Klinge abgeben wird.

Lysander. Mein Bruder, der mir das Herz brach, der gestorben war und nun wieder lebt. Was mache ich nur mit ihm? Ich gebe zu, ich weiss es nicht. Immer, wenn ich ihn sehe, muss ich mir sagen, dass er wieder einer von uns ist. Aber die Schande, die er gebracht hat..sie sitzt tief…ich hoffe nur bei mir…in meinem Herzen. Ich habe das Gefühl, wenn ich mit ihm rede, dass er mich hasst. ich denke nicht, dass er den finalen Schritt verstanden hat, den Gyroir und ich gehen mussten. Nun fühle ich mich, als würde jedes Wort von ihm an mich ein Schlag in mein gesicht, auf alte schmerzhafte Wunden sein. Ich denke nicht, dass ich ihm vertrauen werde. Ich kann es einfach nicht. Er war nicht da, als ich ihn gebraucht habe. Er war nicht da, als ich jemanden Freund, Bruder nennen wollte. Er war nur für sein Land da…ein Land, das ihn vergessen wird, alsbald er fällt. …ich liebe ihn wie einen Bruder. Und gerade darum kann ich ihm nicht vertrauen.  

Eolwen… Ich muss gestehen, meine Gedanken kreisen momentan nur um Sie. Die Götter wissen, dass ich mich nicht im Reiz des Körper zu ihr hingezogen fühle…jedoch mache ich mir Sorgen.

Sie ist, soweit ich das sagen kann, Gewissenhaft. Noch mehr als das. Sie würde sicherlich, trotz sie unsere Kodize augenscheinlich verabscheut (Jedenfall lebt sie sie nicht gerne, das ist klar ersichtlich), niemanden von uns sterben lassen. Sie würde eigenen Schaden auf sich nehmen um uns zu schützen…. 

Kann ich mir dessen sicher sein? Sie wirkt, wie ich eingangs schon schrieb, in letzter Zeit mehr verbittert als sonst, traurig, wenn ihre Augen nicht von Grimm und Hass sprechen würden. Ich denke nicht, dass sie glauben würde, wenn sie hören würde, dass ich mich um sie sorge. Ich denke sogar, dass sie mich ganz anders einschätzt. Für sie bin ich eine Bedrohung, im welchem Sinne auch immer. Für sie sind alle eine Bedrohung.

Habe ich es derart verlernt, mich meinen Mannen (in diesem Falle meinen Frauen) zu widmen, ihre Gedanken zu kennen, ihnen Mut zuzusprechen, wenn der Hauptmann abwesend ist…? Habe ich vergessen, was es heißt, eine Klinge, damit teil einer Gemeinschaft zu sein? Warum habe ich nie erkannt, wie sich Eolwen anscheinend quält. Seltsam…Wie ein Gespräch mit einem so jungem Ding wie Tola soviel Gedanken hervorbringen kann. 

Vielleicht klingt aus diesen Worten nun Egoismus. Aber ich will Eolwen nicht missen. Ich will sie nicht bei jemandem anderem wissen. Nicht bei den dreckigen Söldnern, sollen die Valar sie holen. Nicht bei der Stadtwache, möge ihnen die Galle aus dem Halse laufen. Ja nichtmal im Dienste des Fürsten, möge er noch lange unbeschadet bleiben (Und somit unser Sold)

Nein…Denn es würde bedeuten, dass Eolwen nicht mehr bei uns wäre…Es würde bedeuten, dass wir ich (!!!) versagt hätte.

Es würde bedeuten, dass sie keine Klinge mehr wäre

Es würde schlicht und ergreifend bedeuten…das ich Tränen vergießen würde…

…für eine verlorene Schwester.

Darunter sind Müde und Antriebslos noch fünf Worte geschrieben.

Ich muss mit ihr sprechen…

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