Giselher lehnte sich zurück und griff nach dem Becher Tee, der auf dem Tisch stand. Ein Blick durch den Raum verriet ihm, dass der Junge bereits seine Arbeit gemacht hatte. Also würde er Zeit haben, zumindest zu versuchen, die Ereignisse des gestrigen Tages zu sortieren. In der üblichen, kaum leserlichen Handschrift kamen zumindest einige Stichpunkte zusammen…
Wachdienst bei Erodwyn, soweit gut. Mal wieder selber Wache gestanden, ist fast erholsam. Und ein wenig wie im Pony, zum Glück waren die Zwerge immer durch ausreichend Bier abgelenkt. Die Garde hat Ihre Aufgabe bestens erfüllt. Drei Wachen des Hauses Erodwyn waren ebenfalls da. Deren Hauptmann muss Nerven aus Mithrileisen haben, offenbar wurde das Kommando komplett mir übertragen.
*an den Rand gekritzelt* Wäre dann aber doch nett gewesen, uns die Kleinigkeit mitzuteilen, dass die Gesellschaft, eine Art Schnitzeljagd macht. Hätte mir hastige Wachpostenwechsel erspart.
Es hätte ein ruhiger Abend werden können, wurde es aber nicht. Während der Feier wurde eine Verlobung bekannt gegeben. Ich war nicht im Raum, aber Cinlirs Gesicht sprach Bände, als er vom baldigen Bräutigam zu einem Gespräch gebeten wurde. Der Mann hängt wohl nicht am Leben, einem gondorischen Fürsten sein Geburtsrecht abzusprechen, muss man auch erstmal schaffen. Immerhin, Cinlir hat keine Waffe gezogen, dafür seine Wachen abgezogen.
*an den Rand gekritzelt* Auch wieder klug, den Mann zu verärgern, der die Garde für den Abend stellt. Fürstin Erodwyn war nicht eben begeistert
Herr Rudianos also. Er kam zum Fürsten, um um Vergebung zu bitten. Cinlir bat er jedenfalls nicht, der war zu dem Zeitpunkt komplett durch gondorisches Fürstentum ausgeta Cinlir war allerdings noch lange nicht in der Stimmung für irgendetwas, dass man als diplomatische Unterhaltung bezeichnen könnte. Rudianos brachte sowas wie eine Entschuldigung vor, oder versuchte es zumindest.
*an den Rand gekritzelt* Wenn der Mann mich sogar Hauptmann nennt, wenn wir allein sind, hilft nach wie vor eigentlich nur Haltung annehmen und ‚Jawohl, Herr‘ zu sagen.
Faelorn Ardnal. Der Junge ist an die 16 und kam mit einem Brief seines Vaters. Ausgebildet werden soll er, und deshalb in meine Dienste treten. Motiviert genug scheint er ja; auch wenn er ziemlich häufig feststellte, was er alles auf keinen Fall tun wird. Habe ich schon viel zu oft gehört, zuletzt von Angor Gehorsam will er sein, seine Pflichten erfüllen und eben… Knappe sein. Ich bin gespannt.
*an den Rand gekritzelt* und der Junge macht das wirklich! Musste sehr an meinen alten Kommandeur denken Mist, benutze sogar die gleichen lehrreichen Sätze, nachdem ich den Jungen den Umgang mit dem Schwert zeigte.
Viel Wahl hatte hatte er aber auch nicht. Die Laune Cinlirs war eindeutig wie die des Bürgermeisters, von Bree, wenn der merkt, dass er arbeiten muss. Eindeutig schlecht. Also verlangte er den Eid des Jungen. Cinlir selber fungierte als Zeuge, während ich Faelorn den Eid abnahm. Na dann …
*an den Rand gekritzelt* Nun habe ich den Salat! Ich muss (!) zulassen, dass der Junge sich um meine Rüstung kümmert und mir aufwartet, immerhin soll er nach dem Willen seines Vaters Knappe sein.
Sir Aldorn sein ist hart 😀