minne ist zweier herzen wünne

Ellena Elteror
5. April 2008 • Kommentare: 0

Liebe Ioreth,
Ich werde umworben, nach allen Regeln die sich eine Frau wünschen kann, und doch ist es fast eine Qual, Tag für Tag Alejandro zu sehen und keine Regung zu zeigen. Allzu häufig, hat der Fürst Termine und Gespräche, an denen ich teilnehme und während derer ich die Baroness von Linhir bin. Es ist in jenen Momenten so, als zöge sich Alejandro zurück und ließe allein den Fürsten von Minas Faer zurück, einen höflichen, formvollendeten Mann, dem aber das Lächeln in den Augen fehlt.

Liebe Freundin, ich zerspringe zwischen der Freude, umworben zu sein und der Erwartung der Zukunft. Zwischen uns liegt nunmehr allein ein Schleier. Ich erhielt einen von Alejandro, mit den Worten, dass nun dieser Schleier zwischen uns stünde. Der Fürst scheint ohne Mühe in mein Herz zu schauen, Ioreth! Ich habe unfassbares Glück, immerhin hätte Alejandro sich das Ganze wesentlich einfacher machen können.

Heute kam der Kämmerer des Fürsten zu mir. Er sprach kein Wort, verbeugte sich schlicht und überreichte mir einen Brief. Es war ein Gedicht, Worte die ich inzwischen auswendig kenne. Bitte sieh mir nach, wenn ich Dir kein einziges nennen werde, liebe Freundin; aber diese Worte sind sehr wertvoll für mich, ich werde sie wahren wie einen Schatz.
Ich umarme Dich,
Ellena von Linhir

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