Das Herz eines Kriegers II

Ghosa Gildin
2. Juni 2008 • Kommentare: 3

Langsam,fast schon andächtig klingt das Harte aber Helle Klacken der Schweren Metallbesetzten Stiefel in den alten Hallen.Die Rüstung glänzt mattschwarz bis auf das Wappen das den Brustpanzer Ziert.Der Scharfe Speer wird von Zuckenden Blitzen überzogen und hat wie eh und je seinen platz im Rückenhalfter.Er blickt sich im Halbdunkel der Barad-Hithu um,lässt seine Augen über die Runen wandern die die Wände bedecken und leicht blaugrünlich schimmern.Die Symbole des Schutzes und der Wacht die an den Türrahmen eingemeißelt wurden und die fein gearbeiteten Stufen die zu seinem Arbeitszimmer führen.Eine,für einen Menschen wohl unendliche lange zeit hatte er diese feste bewacht und ihren bewohnern nach besten Kräften mit Rat und führung gedient.
Das war nun vorbei.Die Hallen und Sääle waren leergeräumt.Nur der Karge Stein blieb zurück und selbst dieser hatte noch etwas erhabenes für ihn.Er zog seinen Handschuh aus und legt die Hand auf die kalten Mauern,glitt langsam darüber,schloß die Augen und erinnerte sich an die Tage an denen diese alten Festung noch voller Leben war.An die Tage als er hier her kam als junger Caun,unerfahren,Blauäugig und voller Tatendrang.Er erinnerte sich an seine Ausbildung die er genoß und an so manche rüge.An die Worte seiner Mutter die nun schon seid einer Ewigkeit tod war.An seinen Vater den er nie kennengelernt hatte.An all die Tugenden die ihm in diesen Mauern gelehrt wurden.Seine erste Rüstung die er hier bekam.Seinen Adjutanten Fibs,den Zwerg und wie sie sich in all den Jahren nie hatten leiden können und doch….die besten Freunde wurden.
Er erinnert sich an den tag als ihm der Siegelring übergeben wurde und er damit zum Herrn der Feste wurde.
Seine Blicke verlieren sich in den endlosen Gängen,den Schmieden tief unter dem Berg,dem geheimniss das Barad-Hithu verbirgt.Noch immer klingen die Worte Haldirs in seinen Gedanken.
„Seht euch um Ghosa.Seht euch diese Feste an.Irgendeine.Und jetzt macht euch klar,was eine Festung ausmacht.Daran hat sich in Tausend Jahren nichts geändert….
Erstens die Lage: Auf einer Erhöhung gelegen von der aus man die Umgebung,so weit das Auge reicht,kontrollieren kann….
Zweitens: Die Befestigung.Hohe Mauern,die stark genug sind um einen Frontalangriff standzuhalten….
Drittens: Eine Garnison.Männer die dazu ausgebildet und bereit sind zu töten….
Viertens: Ein Fahne.Man sagt den Männern „Ihr seid Soldaten und dies ist unsere Fahne.Niemand nimmt uns unsere Fahne“!…Und dann hisst man die Fahne so hoch,dass sie jeder sehen kann… Und schon hat man eine Festung.“

Diese Worte waren ihm stets in erinnerung geblieben.Ihr gehalt war so unermeßlich voller Wahrheit und spiegelte einen so imense Würde wieder.
Ein letztes mal führte ihn sein Weg die Stufen hinauf in sein Arbeitszimmer.
Er tritt vor seinen Arbeitstisch und Streicht sachte mit den Hand darüber.
„Tollen i lû….Dín.“
Er schaut sich nocheinmal um,verinnerlicht jedes detail um nichts davon zu vergessen und spricht zur feste wie zu einem alten Freund.
„Renich i lû ah i maeth ioer ?..Gwann…Gen hannon, mellon nîn.Hodo vae.Navaer“
Er zieht den Siegelring vom Finger,betrachtet das Silberne Metall das Zwei Drachen formt die sich ineinander drehen und legt ihn behutsam in die mitte des Tisches.
Er geht die Stufen hinab,durch die große Halle und verlässt die Feste.Die schwere Tüt fällt zu,wird verschlossen und ein Siegel zwischen Türrahnen und Türblatt geschlagen.
Ghosa pfeift einmal leise und aus dem nahen Stall trottet ein Kupferfarbener Mearas Hengst heran.Rustross,sein guter Freund in vielen Schlachten.Er schwingt sich in den Sattel und dreht sich nocheinmal in richtung der Barad-Hithu.Er Strafft sich,setzt sich Kerzengerade,Rustross hebt stolz den Kopf als ob er wüsste was nun folgt.Als letztes Zeichen des respekt gegenüber seiner Heimstätte für so viele Hundert Jahre Salutiert Ghosa.Ein Abschied für immer.
Auch das Herz eines Kriegers kennt Trauer.
Ohne sich erneut umzuschauen Reiten die beiden in leichtem Trap aus der Siedlung und schlagen den Weg gen Bree ein.Schon sehr bald werden sie sich beim Fürsten zu Minas Faer zu einer letzten unterredung einfinden.

  1. Liniath sagt:

    hhhaaaaach *schmacht* das ist so toll geschrieben „“ .. Auch das Herz eines Kriegers kennt Trauer. … „

  2. Alrich sagt:

    Echt beeindruckend der Ghosa. Dem nimmt man die Erfahrung der Jahrhunderte mal locker ab

  3. Elyawyn sagt:

    *sitzt nur mit offenem Mund da* … wow! *__* Mehr! *lechz* MEHR!

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.