Die Sonne war längst untergegangen. Und Ellena bei den anderen zurückgelassen. Alejandro Salas hatte seinen Halbbruder, den Bastard seines Vaters Atherton, zu sich rufen lassen. Er erwartete ihn auf einer kleinen Lichtung der Chetwoods. Aber eigentlich hatten sie schon wesentlich länger aufeinander gewartet. So viele Jahre.
Atherton war nicht mehr der Junge den Alejandro kannte, als er in dieser Nacht vor ihn trat. Der milchgesichtige unterernährte Hungerhaken von Knaben war zu einem Mann herangewachsen. Die früher kurz gehaltenen Strähnen waren jetzt lange, schwarze Haare, welche ein wenig an das Pech erinnerten, welches die Götter irgendwann einmal über ihm ausgeschüttet hatten und ihn nunmehr zu dem machten, was er inzwischen war. Ein Strauchdieb, Beutelschneider, ehrloser Herumtreiber. Kurz, ein Mann, verloren in den Wäldner.
Und auch der Erstgeborene war längst nicht mehr der ungestüme Junge von damals. Nur waren die Veränderungen an und in ihm wohl weniger offensichtlich als die seines Halbbruders.
Es blieb lange still zwischen den beiden. Eine Weile sahen sie sich einfach nur an, der verzweifelte Versuch zu verstehen wie aus dem jeweils anderen hatte werden können, was nun vor dem einen stand. „Ich höre es heißt jetzt Fürst Salas, Chann.“
Alejandro verzog das Gesicht. „So ist es wohl.“ Er nickte eine Bestätigung.
„Wir teilen unser Blut, wenn auch nur zur Hälfte. Nichts an meinem hat was von Fürst. Wie-“ Noch ehe er den Satz beendet hatte schüttelte sein Bruder resignierend die Augen schließend den Kopf. Seltsam genug, es gebot dem weit Jungeren tatsächlich Einhalt.
Dennoch, als Minas Faers Fürst antwortete war seine Stimme kein Stück beunruhigt. Ausgeglichen vielmehr. „Es braucht nicht meinen jüngeren Bruder, Atherton, um mich daran zu erinnern was ich bin und was nicht. Das weiß ich auch ohne deine Worte, auch wenn ich sie verdient haben mag.“ Zwar senkte der Jüngere schuldbewußt den Kopf, funkelte ihn aber hinter dem viel zu langen Haaren, welche ihm so ins Gesicht hingen, trotzig an. Bis man ihn überraschte: „Erzähl mir vom Sommer, Atherton.“
Und ehe er es sich versah tat er genau das. Er berichtete von Tornado, welchen er noch in der gleichen Nacht als Ellena ihren Wunsch aussprach vor Alejandros Haus stahl. Berichtete davon, wie er auf der Suche nach Sonnenfrucht, Sand und Meer Botenrittte übernommen hatte. Wie schnell Tornado ihn getragen hätte. Daß er sogar den Zimt für den Apfelkuchen selbst mit dem so verdienten Geld bezahlt hatte. Und er erzählte von Ellenas Gesichtsausdruck als er ihr diesen Sommer brachte. Nur eines behielt er für sich. Das Geheimnis sie in den Armen gehalten zu haben. Es gab Dinge zwischen Himmel und Erde, die mußte nichteinaml der Fürst einer Geiststadt nicht wissen.
Ohne zu unterbrechen hörte sich Alejandro jedes Wort an. Kein Kommentar. Keine Änderung seiner Gesichtszüge. Vor allem kein Lächeln. Aber auch kein Widerspruch, keine Rüge. Einfach nur nichts eben. Aber als Atherton zuende erzählt hatte, blieb er nicht still. „Man hört du hast eine -“
Und wieder fuhr ihm Alejandro dazwischen. „Sprich es nicht aus.“ Die Worte waren voll dem Gift welches wohl auch für den frühen Tod ihres Vaters verantwortlich war. „Ich bin nicht wie er. Und du solltest dankbar dafür sein.“
„Dankbar? Er war ein guter Vater!“ Das ‚für dich‘ blieb unausgesprochen. Aber es hallte lange in den Ohren beider Männer. Seltsam frustrierend. Denn es sprach kein Neid aus ihm. Sondern schlichte Frustration von einem alten Mann nichts weiter bekommen zu haben als die Peitschenhiebe seines Waffenmeisters obwohl er doch eigentlich nur ein Lächeln wollte. So kurz auch immer es hätte sein mögen.
„Das war er nicht, Atherton. Und das weißt du. Wenn du wirklich für irgendjemanden Sommer sein willst – dann ist es Zeit endlich die Augen zu öffnen.“ Und damit ging der Ältere. Und ließ den Jungen zurück. Zu denken hatten sie nun wohl beide.
Oh je, da haben nicht nur die beiden zu denken 🙂
Hrrhrr. Der Rest weiß ja noch nichts von dem Gespräch. *g*
Da ist was dran. Ich sollte bloggen 😀
Solltest du, ja. *g*
Gisi! Hörst du wohl auf? D war a absichtlich doppelgepostet! *moser*
weiß ich doch *moser* sieht aber doof aus mit den Bildchen…Gib ne Lösung jezze! *weggduck*
Weil’s zwei Bilder sind oder weil das zweite das Standardding ist? Das müssen wir ja erstmal differenzieren. *g*
Ja äh differenzieren wir mal. Es sind zwei Bilder und warum sprechen wir eigentlich über die Kommentarfunktion? Fragen über Fragen 😀
Hrm. Ok, dann mach ich das doch auf die Charkaterlösung. *g* Denn zwei Bilder wären es ja so oder so.
*blinzel* Bin ich froh ich bin Einzelkind. oô
So, gebloggt. Sollte ich ja mal wieder 😉